Gesunde Augen - ein Leben Lang
wiederholt wird.
Augenübungen bei altersbedingter Makuladegeneration
Bei AMD nimmt die zentrale Sehkraft ab. Durch gezielte Übungen ist es aber möglich, den Rand des Sichtfeldes zu stärken. Andere geeignete Übungen wiederum zielen auf das Fokussieren ab. Hier kann das gezielte Einstellen der Augen auf Einzelheiten trainiert werden. Diese Fähigkeit geht den Betroffenen zunehmend verloren.
ÜBUNG 9
Augenperipherie anregen:
Halten Sie beide Zeigefinger vor Ihren Augen ausgestreckt. Der Abstand zu den Augen sollte mindestens 30 cm betragen. Bewegen Sie beide Zeigefinger gleichzeitig nach außen. Dabei blicken Sie weiter geradeaus. Lassen Sie die Finger am Rande Ihres Sichtfeldes verharren. Versuchen Sie, Ihre Um gebung weiter wahrzunehmen, auch wenn sie sich Ihnen unscharf darstellt. Wenn Sie diese Übung regelmäßig wiederholen, werden Sie feststellen, dass Sie Ihre Finger immer weiter nach außen bewegen und sie dennoch noch sehen können.
Diese Übung wurde bereits vor Jahrhunderten von japanischen Samurai-Kriegern zur Stärkung der Sehkraft angewendet.
ÜBUNG 10
Fokussieren
Halten Sie Ihre ausgestreckten Daumen so vor Ihre Augen, dass Sie die Daumen noch scharf sehen können. Richten Sie den Blick auf den linken Daumen, und fokussieren Sie eine bestimmte Stelle, z.B. den Daumennagel. Konzentrieren Sie sich darauf, dass Sie, wenngleich unscharf, auch Ihren rechten Daumen und seine Umgebung sehen können. Atmen Sie ruhig ein und aus, und lassen Sie Ihren Blick eine Weile so ruhen.
Tipps für den Bildschirmarbeitsplatz
Eine häufige Ursache für trockene und entzündete Augen ist die Arbeit am Computermonitor. Japanische Wissenschaftler fande n heraus, dass die Lidschlagfrequenz vor dem Bildschirm nur sieben Schläge pro Minute beträgt. Zum Vergleich: Beim Lesen eines Buches blinzelt man immerhin zehnmal, und im völlig entspannten Zustand öffnen und schließen sich die Augenlider sogar zwölfmal pro Minute. Je weniger die Augen blinzeln, desto mehr Augenflüssigkeit verdunstet und desto höher ist die Anfälligkeit für Infekte und Entzündungen.
Stellen Sie den Computermonitor tiefer, und kippen Sie den Schirm nach oben (bzw. hinten). Auf diese Weise geht der Blick eher nach unten, und es bleibt eine größere Fläche des Auges vom Lid bedeckt.
Die richtige Arbeitsplatzbeleuchtung
Gutes Sehen setzt ausreichendes Licht voraus. Das Auge versucht fehlende Kontraste durch verstärke Naheinstellung auszugleichen. Das ermüdet auf Dauer – die Augen beginnen zu schmerzen. Mit zunehmendem Lebensalter kann die richtige Beleuchtung am Arbeitsplatz Ermüdungserscheinungen, Augenbeschwerden und Kopfschmerzen vorbeugen.
Tageslicht ist, wenn es nicht blendet oder als zu hell empfunden wird, die optimale Beleuchtung. Vor zu grellem Licht können spezielle verstellbare Lichtschutzeinrichtungen an den Fenstern schützen.
Abb. 20: Falsche Beleuchtung kann Kopfschmerzen auslösen.
Eine zu geringe Beleuchtungsstärke ist ebenso ungünstig wie eine zu hohe. Auch eine ungleichmäßige Verteilung des Raumlichts beansprucht die Anpassungsfähigkeit des Auges übermäßig. Deshalb ist eine Kombination von individueller, gleichmäßiger Raumausleuchtung mit bedarfsgerecht einstellbaren Arbeitsplatzleuchten empfehlenswert.
Abb. 21: Die richtige Sonnenbrille schützt gegen UV-Strahlen.
Das mögen die Augen gerne:
Zum Abschluss noch die dringende Empfehlung: Folgende Tipps sollten Sie auch in Ihrer Freizeit beherzigen:
– Niemals »oben ohne«: Die richtige Sonnenbrille schützt gegen UV-Strahlung, besonders in den Bergen und am Meer!
– Das Auge freut sich über eine gesunde Ernährung. Augen stärken durch Vitamine und Spurenelemente wie Zink, Selen, die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin sowie Omega-3-Fettsäuren – insbesondere DHA.
– Nicht rauchen.
– Regelmäßig zum Augenarzt gehen.
Warum Sie Ihre Augen sorgsam
behandeln sollten – ein Interview mit
der Augenärztin Dr. Corinna Huber
Frau Dr. med. Corinna Huber ist praktizierende Augenärztin. Medizin studierte sie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Ihre Facharztausbildung absolvierte sie an der Augenklinik der TU München.
1. Frau Dr. Huber, rund 64 Prozent der Deutschen können laut einer Studie des Allensbach-Instituts nicht gut sehen. Welches sind die häufigsten Probleme?
– Typische Augenschwächen sind Kurzsichtigkeit (Myopie) und Weitsichtigkeit (Hyperopie).
– Vor allem das Alter hinterlässt seine Spuren: Die
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