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Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Tat umsetzen würde, jedenfalls nicht freiwillig. Die Opfer und die Menschen, die zurückblieben, brauchten jede Hilfe, die sie bekommen konnten. Und obwohl Sam wusste, dass es mehr als genug junge Kollegen gab, die nur darauf warteten, seinen Posten zu bekommen - Detectives, die besser ausgebildet waren als er selbst -, war ihm zugleich bewusst, dass in diesem Job nichts wertvoller war als Erfahrung. Jedes Opfer eines Gewaltverbrechens, mit dem er über die Jahre hinweg zu tun gehabt hatte, war gewissermaßen in seinem Hirn gespeichert. Gleiches galt für die Ermittlungsmethoden, die sich im Laufe der Zeit sehr geändert hatten, für die Spurensicherung und für die Vorgehensweise bei Verhören. Sams Verstand war ein riesiger Fundus geworden, aus dem er schöpfen konnte. Sich von seinen brillanten jungen Konkurrenten kampflos verdrängen zu lassen, hätte nach Sams Meinung einen Verrat an seinen Kollegen und den vielen Menschen dargestellt, denen er vielleicht noch helfen konnte.
    Es hätte bedeutet, aufzugeben.
    Und so schwierig es bisweilen auch war - Sam liebte diesen verdammten Job.
    Er nieste zweimal hintereinander.
    »Gesundheit«, sagte Doc Sanders, der für den Augenblick fertig war, seinen Mundschutz herunterzog und tief die für Florida ungewöhnlich kühle Morgenluft einatmete. »Wenn du Schnupfen kriegst, behalte ihn bitte für dich.«
    »Ich werde mir Mühe geben«, erwiderte Sam.
    Sanders streifte seine Handschuhe ab, die vernichtet wurden, um Kontaminationen zu vermeiden - so wie jedes andere Stück Schutzkleidung, sobald sie einen Tatort verließen.
    Martinez trat ein paar Schritte näher an die Opfer heran. »Die sehen wirklich so aus, als hätten sie miteinander geschlafen, als sie getötet wurden.« Auf seinem runden Gesicht und in seinen dunkelbraunen Augen spiegelte sich Abscheu. Der fünfundvierzigjährige Amerikaner kubanischer Herkunft, der erheblich kleiner war als Sam, war für sein aufbrausendes südländisches Temperament bekannt, aber davon war jetzt nicht viel zu spüren.
    »Sie haben nicht miteinander geschlafen«, erklärte der Gerichtsmediziner.
    »Du hast also etwas herausgefunden?«, meinte Sam.
    »Die Leichenstarre dauert noch an«, gab Sanders zurück, »aber du weißt ja, dass ich dir Genaueres erst später sagen kann.« Er schwieg einen Moment. »Klar ist, dass die Leichen post mortem gewaschen wurden«, fuhr er dann fort, »und wahrscheinlich hat man sie so positioniert, wie wir sie jetzt vor uns haben, bevor die Leichenstarre einsetzte, und hat sie dann hierher transportiert. Die Male an den Ringfingern deuten darauf hin, dass beide verheiratet waren, aber ob sie ein Ehepaar gewesen sind, muss sich erst noch herausstellen, obwohl es auf der Hand zu liegen scheint.«
    »Und?« Sam wusste, dass da noch mehr war.
    »Genaueres werde ich erst wissen, wenn ich sie bei mir in der Gerichtsmedizin habe.«
    »Versteht sich von selbst«, meinte Sam. »Sonst noch was?«
    »Klebstoff«, sagte Sanders mit grimmer Miene. »Ich glaube, ein Irrer hat ihre Geschlechtsteile mit irgendeinem verdammten Super-Klebstoff zusammengeklebt.«
    »O Gott«, sagte Sam, dem speiübel wurde.

4
    Der Samstag war einer der Tage, an denen Mildred bei Grace in der Praxis aushalf.
    Bis Mitte Juni des vorhergegangenen Jahres war Mildred Bleeker Stadtstreicherin gewesen, die auf einer Parkbank in South Beach geschlafen hatte. Jetzt wohnte sie in Golden Beach, im Haus von Dr. David Becket, einem teilpensionierten Kinderarzt, obwohl Mildred sicher auf der Formulierung beharrt hätte, sie wohne nur »für eine Weile« dort. Vielleicht stimmte das sogar, obwohl die ganze Familie Becket hoffte, dass Mildred blieb.
    Keiner der Beckets kannte Mildreds wahres Alter, weil sie es niemandem verriet, und falls sie in den vergangenen sieben Monaten Geburtstag gehabt haben sollte, hatte sie es ebenfalls für sich behalten - wie die meisten Privatangelegenheiten. Mittlerweile hatten alle begriffen, dass sie sich gedulden mussten, bis Mildred von sich aus bereit war, mehr über sich zu erzählen.
    Sam hatte Mildred dienstlich kennengelernt, da sie als Obdachlose auf der Straße lebte - in ihrem Fall mit offenen Augen und gespitzten Ohren. Und da Mildred einen persönlichen Grund hatte, die verbrecherischen Zeitgenossen von der Straße wegzubekommen - insbesondere diejenigen, die von illegalen Drogen profitierten -, hatte sie nie Bedenken gehabt, der Polizei zu helfen.
    Sam und Mildred (die darauf bestand, ihn »Samuel« zu

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