Gewagtes Spiel der Leidenschaft
sinnlicher Leidenschaft, ihre Zunge strich über seine und ließ ihn alles vergessen, nur nicht das lodernde Verlangen, die Frau in seinen Armen zu besitzen.
Begierde strömte durch seine Adern und ließ sein Blut kochen, während er gegen den fast übermächtigen Wunsch ankämpfte, ihr die Kleider vom Leib zu reißen und mit ihr eins zu werden. Das Verlangen war so ungeheuerlich, als hätte es sich über Jahre hinweg aufgestaut. Vermutlich war das sogar der Fall gewesen. Doch so sehr er sich auch nach Wendy verzehrte, er wollte nicht, dass es so geschah – hektisch, ohne ihnen wahre Erfüllung zu geben.
Er wollte mehr, er wollte sie ganz.
Er drehte sie auf den Rücken, um den Kuss zu kontrollieren. Dabei merkte er, wie sie sein Hemd aus der Hose zog. Wenn ihre schlanken warmen Hände jetzt seine nackte Brust berührten, dann würde er ganz sicher den letzten Funken Beherrschung auch noch verlieren. Also griff er flink nach ihren Handgelenken und drückte ihre Arme über dem Kopf aufs Bett. Sie stöhnte leise auf und wand sich leicht unter ihm. Ja, das wollte er. Er wollte sie, wie sie kurz davor war, sich ihrer Begierde hinzugeben, die sie wohl als genauso übermächtig empfand wie er.
Dann wechselte er zu einem gemächlicheren Tempo und küsste ihre Mundwinkel. Er liebte den Hauch von Schläfrigkeit, der sie noch umgab, und er mochte das schwache Kaffeearoma, die warme Berührung ihrer Zunge auf seinen Lippen.
Sie presste die Hüfte gegen ihn und rieb sich an ihm. Auch durch den Stoff hindurch konnte er deutlich die Hitze spüren, die von Wendy ausging.
Aber das alles genügte nicht. Es reichte nicht, sie zu küssen, wenn da noch ihr gesamter Körper war, der nur darauf wartete, erkundet zu werden. Zum Beispiel diese seidenzarte Schulter, die ihn so lange Zeit in Versuchung hatte führen wollen, die weiche Haut auf ihrem Schlüsselbein, dieser empfindliche Punkt am Halsansatz, der Blick auf ihren flachen Bauch, der ihm manchmal gewährt wurde, wenn sie sich auf die Zehenspitzen stellte, um Druckerpapier aus dem Schrank zu holen.
Mit der Hand tastete er nach dem Saum ihres T-Shirts und ließ die Finger über ihre Rippen gleiten. Nicht zu fassen, wie zart sich ihre Haut anfühlte. Mit den Fingerspitzen berührte er den Rand ihres BHs, dann zögerte er. Jahrelang hatte er auf eine Gelegenheit gewartet, ihren nackten Körper berühren zu können. Seine Hand zitterte fast, weil er jetzt unmittelbar davorstand.
Aber war das hier wirklich das, was er wollte? Wollte er sie nur einmal schnell im Gästezimmer begrapschen, während sich ihre Familie im Haus aufhielt?
Nein, er wollte, dass sie nackt war, und er wollte sich Stunden Zeit nehmen, nein, Tage …
Er wollte …
Abrupt hob er den Kopf, wich zurück und warf Wendy einen ratlosen, fast schon aufgebrachten Blick zu.
Ihre Familie war gleich nebenan. Was hatte sie sich nur dabei geda…
An der Tür räusperte sich jemand, und als Jonathon über die Schulter schaute, entdeckte er Wendys Eltern. Ihre Mom, eine vollkommene, ältere Ausgabe von Wendy, hatte die Hände in die Hüften gestemmt, aber das leicht amüsierte Lächeln, das ihre Lippen umspielte, schwächte ihren tadelnden Blick deutlich ab. Wendys Vater dagegen machte den Eindruck, als wollte er Jonathon erwürgen.
Und das aus gutem Grund, hatte er ihn doch gerade dabei ertappt, wie er wie ein ungestümer Teenager mit seiner Tochter rummachte.
Wendys Dad stieß ein missbilligendes Knurren aus und machte einen Schritt auf ihn zu, aber ihre Mom fasste ihn am Arm. Obwohl die zierliche Frau unmöglich die nötige Kraft besitzen konnte, um den Mann zurückzuhalten, genügte die Berührung doch, dass er stehen blieb.
„Wendy, dein Vater und ich werden im Flur warten. Ihr könnt ja zu uns kommen, wenn ihr … euch wieder mehr unter Kontrolle habt.“
Dann wurde die Tür zugezogen.
Jonathon rollte sich zur Seite, setzte sich auf die Bettkante und ließ den Kopf in die Hände sinken.
Was für eine Bescherung!
Wendys Eltern waren dabei noch seine geringste Sorge, ihre Missbilligung würde er einfach wegstecken. Die konnte nicht annähernd so heftig sein, wie das, was er sich selbst vorzuwerfen hatte. Er hatte völlig die Kontrolle verloren und dabei vergessen, dass sich Gäste in seinem Haus befanden. Und dass Wendy nicht zu ihm gehörte und er sie nehmen konnte, wenn er das wollte. Dass das alles nur ein Schauspiel war.
Noch schlimmer war die Tatsache, dass sie das nicht vergessen hatte. Sie hatte die
Weitere Kostenlose Bücher