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Gewitterstille - Kriminalroman

Gewitterstille - Kriminalroman

Titel: Gewitterstille - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Oberkirch ein Rollstuhl gestohlen wurde. Es könnte durchaus sein, dass sie auf ihrem Weg nach Südfrankreich dort haltgemacht und den Rollstuhl entwendet haben.«
    »Seit der internationale Haftbefehl erlassen wurde, gehen die Ermittlungen voran, zumal der Fall auch in Frankreich inzwischen die Presse beschäftigt und der Ermittlungsdruck höher geworden ist«, sagte Bendt und beobachtete dabei, wie sein Kollege umständlich den kleinen Tischventilator zurechtrückte, der allerdings gegen den Schweiß, der ihm ständig auf der Stirn stand, wenig auszurichten vermochte. Wenigstens trug er heute ein Hemd, das zu seiner korpulenten Statur passte.
    »Wir können davon ausgehen, dass Asmus auch in Zukunft spielen wird. Den Casinos in Nizza und Umgebung wird er im Zweifel kaum widerstehen können.«
    »Wenn er noch Geld hat«, wandte Bendt ein.
    »Klar, wenn er noch Geld hat.«
    »Gehst du davon aus, dass Asmus sich bei seiner Mutter oder Freunden melden wird und die gegebenenfalls um Hilfe bittet?«
    »Das halte ich für eher unwahrscheinlich. Er ist ganz offenbar vorsichtig. Wir können von hier aus im Moment kaum noch etwas tun, außer zu hoffen, dass die französischen Behörden Asmus kriegen.«
    »Vielleicht schaltet er irgendwann sein Telefon wieder ein«, sagte Bendt. »Jetzt wo er von Sophie getrennt ist, müssen die zwei nach Kommunikationswegen suchen.«
    »Vorausgesetzt, sie stehen noch in Kontakt.«
    »Warten wir ab, was Anna Lorenz herausfindet. Viel leicht gelingt es ihr, aus Sophie etwas herauszubekommen.« Bendt stand auf, um sich wieder in sein Büro zu begeben. »Iss du schön deinen Salat. Ich kümmere mich inzwischen mal um die Strafanzeige gegen deine Frau.«
    »Warte, hier kommt gerade noch etwas aus Frankreich«, sagte Braun und fischte eine Nachricht aus dem ratternden Faxgerät.
    Bendt trat an den Schreibtisch zurück und nahm das Blatt entgegen, das Braun soeben studiert hatte. »Sieh mal an!«
    »Der Wagen, den wir suchen, ist geblitzt worden.«
    »Das ist ohne jeden Zweifel Asmus«, stellte Bendt fest und musterte den jungen Mann auf dem Schwarz-Weiß-Bild. Asmus war darauf trotz des ungepflegten Dreitagebarts und einer Schirmmütze gut zu erkennen.
    »Immerhin können wir jetzt sicher sein, dass Asmus die Kennzeichen am Wagen nicht ausgetauscht hat. Wenn er das Auto auch weiterhin nutzt, gibt es eine reelle Chance, dass er über kurz oder lang einer Streife auffällt.«
    »Beaulieu-sur-Mer«, las Bendt den Text der Anzeige wegen Geschwindigkeitsüberschreitung. »Wo ist das denn?«
    »An der Côte d’Azur. Ein sehr mondäner Badeort – mit Casino übrigens. Ich war schon dort.«
    »Du kennst dich ja aus. Da entdecke ich heute ganz neue Seiten an dir.« Bendt blickte seinen beleibten Kollegen sichtlich überrascht an. »Was hat dich denn an einen südfranzösischen Badestrand verschlagen? Ich dachte immer, du kommst niemals weiter als bis zu deinem Ferienhaus an der Schlei.«
    »Auch ich war mal jung, mein Freund. Gisela und ich haben unsere Flitterwochen – das war übrigens vor fünfundzwanzig Jahren – an der Côte d’Azur verbracht.«
    Bendt pfiff anerkennend durch die Zähne. »Nicht schlecht, Teddy.«
    Braun winkte ab. »Die Blitzampel steht jedenfalls auf einer Landstraße in der Nähe dieses Ortes, was uns sagt, dass Asmus sich ganz in der Nähe von Eze aufhält.« Er deutete auf das Datum. »Das Bild ist von gestern.«
    Bendt schien die Information einen Moment lang auf sich wirken zu lassen.
    »Was, zum Teufel, will Asmus da, wo er doch damit rechnen muss, dass es von Polizeikräften in der Gegend nur so wimmelt, nachdem Sophie dort aufgetaucht ist?«
    »Das fragt man sich in der Tat, zumal Sophie gegenüber ihrer Mutter Stein und Bein geschworen hat, weder zu wissen, wo Asmus sich aufhält, noch es wissen zu wollen.«
    Bendt blickte auf die Uhr. »Das Flugzeug von Anna Lorenz geht in drei Stunden. Ich will verdammt sein, wenn dieser Asmus nicht mehr mit Sophie in Kontakt steht. Wer weiß, vielleicht taucht er tatsächlich bei ihrer Mutter auf. Wenn ich mich beeile, kann ich den Flieger kriegen.«
    »Jetzt mal langsam! Wir hatten uns darauf verständigt, dass die Lorenz erst einmal klärt, ob Sophie aussagen und wann sie zurückkommen will. Ich habe keine Genehmigung, dich wegen einer Rechtshilfevernehmung nach Südfrank reich zu schicken. Das ist viel zu teuer. Vor fünfundzwanzig Jahren, ja, da waren solche Reisen noch drin, aber heute?«
    Bendt rollte mit den

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