Gezaehmt im Bett einer Lady
Ton ist, nach anderen Frauen Köder auszuwerfen, während die eigene Gattin anwesend ist. Nicht zu vergessen, dass du vermutlich wieder auf mich schießen würdest.“ Er schüttelte betrübt den Kopf. „Ich wünschte nur, meine Selbstbeherrschung wäre besser. Aber das Schlimme ist, dass sie meine Ermutigung gar nicht zu benötigen scheinen. Wohin auch immer ich komme ...“
„Es stört dich nicht im Geringsten“, sagte sie mit tadelndem Blick. „Du bist dir sehr wohl über deine Wirkung auf Frauen im Klaren, und ich bin sicher, es bereitet dir große Befriedigung, zu sehen, wie sie seufzen und sich die Lippen lecken nach deinem herrlichen Körper. Ich will dir auf keinen Fall den Spaß verderben, Dain. Aber ich bitte dich, meinen Stolz zu berücksichtigen und davon Abstand zu nehmen, mich in aller Öffentlichkeit zu blamieren.“
Frauen ... seufzen und sich die Lippen lecken ... nach seinem herrlichen Körper.
Vielleicht hatte die wenig rücksichtsvolle Entjungferung einen Teil ihres Gehirns zerstört.
„Ich weiß nicht, was du denkst“, erwiderte er. „Habe ich nicht das Lösegeld eines Königs für dich bezahlt? Warum, um alles in der Welt, sollte ich Geld und Energie darauf verschwenden, andere Frauen anzulocken, wo ich mir doch gerade erst eine zur dauerhaften Nutzung gekauft habe?“
„Vor ein paar Stunden noch warst du bereit, mich zu verlassen“, erinnerte sie ihn. „Nach nur drei Tagen Ehe ... und bevor du sie vollzogen hattest. Du schienst auf Geld und Energie nicht mehr geachtet zu haben als auf meinen Stolz.“
„Da habe ich nicht klar denken können“, ließ er sie wissen. „Ich war meinen empfindlichen Nerven ausgeliefert. Und zudem bin ich es nicht gewohnt, auf die Gefühle von irgendwem Rücksicht zu nehmen. Aber jetzt hat sich mein Verstand geklärt; ich kann deinen Standpunkt nachvollziehen, und dein Einwand ist berechtigt. Du bist schließlich die Marchioness of Dain, und es geht nicht, dass irgendjemand dich auslacht oder bemitleidet. Es ist eine Sache, wenn ich mich wie ein Mistkerl benehme. Es ist aber etwas ganz anderes, wenn mein Verhalten ein schlechtes Licht auf dich wirft.“ Er legte seine Gabel hin und lehnte sich zu ihr. „Habe ich das richtig verstanden, meine liebe Gattin?“
Ihr weicher Mund kräuselte sich. „Vollkommen“, antwortete sie. „Was für einen scharfen Verstand du hast, Dain, wenn er klar ist. Du triffst genau das Herz der Angelegenheit.“
Das erfreute Lächeln schoss direkt zu seinem Herzen und legte sich warm darum.
„Gütiger Himmel, das klingt ja nach einem unverhohlenen Kompliment.“ Eine Hand auf seinem schmelzenden Herzen fuhr er fort: „Und auch noch für meinen Verstand. Meinen schlichten männlichen Verstand. Ich glaube, ich werde ohnmächtig.“ Sein Blick glitt zu ihrem Ausschnitt. „Vielleicht sollte ich mich besser hinlegen. Vielleicht...“ Er schaute ihr ins Gesicht. „Bist du fertig, Jess?“
Sie seufzte leise. „Ich fürchte, ich war an dem Tag fertig, da ich dir begegnet bin.“
Er stand auf und kam zu ihrem Stuhl. „Das hätte dir jeder sagen können. Ich kann mir nicht vorstellen, was du dir dabei gedacht hast, mich immer weiter so zu plagen, wie du es getan hast.“
Er nahm ihre Hand und zog sie vom Stuhl hoch. „Ich beginne daran zu zweifeln, dass du überhaupt zu irgendeiner Form von Denken in der Lage bist“, sagte er. Er auch nicht, nicht im Moment. Zu deutlich war er sich ihrer Haut, makelloses Porzellanweiß, und ihrer kleinen anmutigen Hand in seiner bewusst.
Und er war sich auf schmerzliche Weise seiner Größe und Unbeholfenheit bewusst, seiner Dunkelheit innen wie außen. Es bereitete ihm nach wie vor Schwierigkeiten zu glauben, dass er erst vor ein paar Stunden über sie hergefallen war, seine bestialische Lust an ihrem unschuldigen Körper gestillt hatte. Er konnte kaum glauben, dass sein Verlangen so schnell und so heftig wieder erwacht war. Aber er war schließlich ein Tier. Sie musste ihn nur anlächeln, und die monströse brutale Begierde schwoll in ihm an, erstickte den Verstand und zerstörte die bedauerlich dünne Lackschicht eines zivilisierten Mannes.
Er versuchte sich mit Ermahnungen zu beruhigen, mit ihr zu reden, sie zu umwerben. Sie wollte verführt werden, und das war das Geringste, was er tun konnte. Er sollte dazu imstande sein. So viel Selbstbeherrschung sollte er aufbringen können. Aber das Beste, wozu er imstande war, war, sie zum Bett zu führen, statt sie zu packen und auf
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