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Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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reinigen und schätzen zu lassen. Er hatte angeboten, Jessica mit ihr bekannt zu machen. Sie hatten für den folgenden Nachmittag eine Verabredung, wenn Mrs Beaumont bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten der Witwe ihres früheren Zeichenlehrers aushelfen würde.
    „Nun, wir werden sehen, ob morgen - oder genauer heute - irgendetwas Interessantes in ihren Augen aufscheint“, sagte Jessica. Sie leerte ihren Cognac und glitt vom Bett. „Ich wünschte, wir wären schon dort. Ich habe überhaupt keine Lust zu schlafen. Ich habe vielmehr den hässlichen Verdacht, dass ich von einem Hai träumen werde.“

3. Kapitel
    Es hätte Jessica erleichtert, hätte sie nur gewusst, dass sie Lord Dain Albträume bescherte. Das heißt, seine Träume begannen eigentlich recht erfreulich, mit jeder Menge unzüchtigen und lüsternen Aktivitäten. Da er oft von Frauen träumte, die er im wachen Zustand nicht mit einem langen Stock angefasst hätte, beunruhigte es den Marquess zunächst nicht, von Bertie Trents lästiger Schwester zu träumen. Ganz im Gegenteil, Dain genoss es außergewöhnlich, den hochnäsigen Blaustrumpf auf seinen Platz zu verweisen - oder auf den Rücken zu werfen, auf die Knie oder mehr als einmal auch in Stellungen, von denen er bezweifelte, dass sie anatomisch überhaupt machbar waren.
    Das Problem war, jedes Mal, genau wenn er unmittelbar davor stand, ihren jungfräulichen Leib mit seinem heißen Samen voller möglicher Ballisters zu fluten, wachte er, als Teil des Traumes, auf. Manchmal versank er dann gerade in einem Loch mit Treibsand. Manchmal war er auch in einer fauligen dunklen Kerkerzelle an die Wand gekettet, während irgendwelche Kreaturen, die er nur hören konnte, an ihm fraßen. Und manchmal lag er auf einem Tisch in einem Leichenhaus, während an ihm eine Autopsie vorgenommen wurde.
    Da er ein Mann von beträchtlicher Intelligenz war, hatte er keine Schwierigkeiten, den Symbolismus zu verstehen. Jede Sache in den Albträumen war das, was in übertragenem Sinn einem Mann passierte, wenn eine Frau ihn an der Angel hatte. Er verstand jedoch nicht, warum sein Verstand im Schlaf derart abschreckende Bilder zu etwas heraufbeschwor, was er bereits wusste.
    Seit Jahren träumte er von Frauen, bei denen er keinerlei Absichten hegte, sich mit ihnen einzulassen. Zahllose Male hatte er so getan, als sei die Hure, mit der er im Bett lag, eine feine Dame, die ihm aufgefallen war. Vor nicht allzu langer Zeit hatte er sich eingebildet, eine üppige französische Dirne sei Leila Beaumont, und am Ende war er so befriedigt, als sei es tatsächlich die unterkühlte Künstlerin gewesen. Nein, mehr sogar, denn die Dirne hatte ausgezeichnet Begeisterung geheuchelt, wohingegen die echte Leila Beaumont ihm sicherlich den Schädel mit einem stumpfen Gegenstand eingeschlagen hätte.
    Dain hatte also, kurz gesagt, keine Probleme, zwischen Fantasie und Wirklichkeit zu unterscheiden. Er hatte Jessica Trent getroffen und völlig normale Lust für sie empfunden. Es gelüstete ihn im Grunde genommen nach jedem attraktiven weiblichen Wesen, das er sah. Er hatte einen unersättlichen sexuellen Appetit, zweifellos geerbt von seiner heißblütigen italienischen Mutter, der Hure, und ihrer Familie. Wenn er eine Hure begehrte, zahlte er sie und nahm sie. Wenn er eine anständige Frau begehrte, suchte er sich als Ersatz eine Hure, bezahlte sie und nahm sie.
    Das war das, was er auch bezüglich Trents Schwester getan hatte. Oder versucht hatte zu tun - weil es noch nicht zu Ende gebracht war.
    Die Träume waren nicht alles, was ihm zusetzte. Der Vorfall im Vingt-Huit hatte seinen Appetit auf Dirnen zwar nicht erstickt, aber einen hässlichen Nachgeschmack in seinem Mund hinterlassen. Er war nicht zu Chloe zurückgekehrt, um weiterzumachen, wo er aufgehört hatte, und seitdem hatte er auch keine andere gehabt. Er sagte sich, Beaumonts voyeuristischer Geschmack sei kaum ein Grund, Huren ein für alle Mal abzuschwören. Nichtsdestotrotz verspürte Dain großes Widerstreben, irgendein Zimmer mit einer fille de joie zu betreten, was ein ernsthaftes Problem darstellte, da er zu wählerisch war, um sich mit einer Frau auf einer der stinkenden Gassen von Paris zu vergnügen.
    Folgerichtig war es ihm zwischen wenig hilfreichen Träumen und dem üblen Geschmack in seinem Mund unmöglich, sich die Lustgefühle bezüglich Miss Trent auf bewährte Weise auszutreiben. Was bedeutete, dass zu dem Zeitpunkt, da eine Woche vergangen war, Dain

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