Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
Melchett …«
    »Herrin!«
    »Mister Henderson!«
    »Kommt schnell !«
    Mit diesen und noch vielen anderen Rufen kamen die zum Herrenhaus gehörenden Kinder in den Speisesaal gestürmt. Angeführt wurden sie, wie immer, von Tom, dem rotschopfigen Sohn der Köchin. Der Junge eilte geradewegs auf den Haupttisch zu, sein Blick fest auf Catrionas Gesicht gerichtet. »Es ist das Haus des Hufschmieds, Herrin. Es brennt!«
    »Brennt?« Catriona erhob sich, starrte verwirrt auf Tom hinunter. »Aber …« Sie runzelte die Stirn. »Das kann nicht sein.«
    Doch Tom nickte hektisch mit dem Kopf. » Doch , es brennt, Herrin! Die Flammen schlagen bis in den Himmel hoch und alles.«
    Nun liefen alle hinaus, um sich selbst davon zu überzeugen. Mit weit aufgerissenen Augen blieb Catriona auf der Hintertreppe stehen und erkannte, dass Tom nicht gelogen hatte. Das kleine Cottage des Hufschmieds, eingekeilt zwischen der Schmiede und dem Getreidespeicher, brannte lichterloh. Wütende rote Flammen leckten über das aus Holz und Stein bestehende Haus, umschlossen es fächerförmig von der Rückseite her. Hinter dem Haus und somit außer Sichtweite befanden sich die Schweinepferche, die zurzeit aber nicht gefüllt waren.
    Während sie alle einen Moment lang nur wie gelähmt dastanden und erschrocken zuschauten, fanden die Flammen immer mehr Nährboden und spien unter Getöse hohe Funkenfontänen in die Luft.
    Innerhalb weniger Sekunden verwandelte sich der Hof vor den Ställen in ein wildes Durcheinander. Das totale Chaos herrschte. Männer und Frauen rannten erst in die eine Richtung, dann in die andere, stießen fluchend zusammen, hasteten weiter, um Kübel zu holen, die andere bereits längst herbeigeschafft hatten.
    Mühsam einmal durchatmend hob Catriona den Kopf. »Henderson – Ihr und die Stallburschen geht an die Pumpen. Huggins, seht in den Ställen nach. Irons, wo seid Ihr?«
    Der Hufschmied, in der einen Hand einen tropfenden Eimer, hob seinen Arm. »Hier, Ma'am.«
    »Ihr und die anderen Männer macht Euch daran, das Feuer zu löschen.«
    »Jawohl, Ma'am.«
    »Alle Frauen – in die Küchen! Schnappt euch alle Gefäße, in die ordentlich Wasser reinpasst.«
    Sofort strömten sie an ihr vorbei, und Catriona hörte das laute Geklapper, als die großen Töpfe und Pfannen geholt wurden. Alle halfen mit, selbst Algaria – ein großes Marmeladenglas umklammernd, schleuderte sie Wasser auf das brennende Gebäude.
    Unten in dem kopfsteingepflasterten Hof, ihr Gesicht von dem grellen Schein des Feuers erhellt, überwachte und koordinierte Catriona die verzweifelten Löschversuche. Schnaufend kam Huggins herbeigerannt. »Den Pferden und den anderen Tieren geht es gut – ich habe zwei der Stallburschen bei ihnen gelassen.«
    Den Blick fest auf die Flammen gerichtet, die hoch über dem Cottage aufstiegen und dann umschlugen und sich fächerförmig ausbreiteten, um das Haus auch von hinten zu packen, ergriff Catriona Huggins' Arm; sie musste schreien, damit er sie über den Lärm und das Brausen des Feuers hinweg noch verstehen konnte. »Nehmt Euch die Hälfte der Männer und fangt an, auch von hinten Wasser auf das Haus zu schütten! Da liegt der Brandherd.«
    Huggins nickte und eilte davon. Catriona hustete, als ihr der beißende Rauch in die Kehle drang. Sie wandte sich um und ließ den Blick einmal über den Hof schweifen – die Pumpe war von einer großen Menschenmenge umlagert. Alle hielten Eimer, Kübel, Töpfe und Pfannen bereit und warteten darauf, ihre Gefäße wieder füllen zu können. Das Problem war nicht schwer zu erraten. Die Straßen waren zwar wieder passierbar, doch bis zum Frühling war es noch ein weiter Weg – der größte Teil des Schnees auf dem Merrick musste erst noch schmelzen: Der Flusspegel befand sich also noch immer auf seinem winterlichen Tiefstand. Nur ein sanfter Strahl floss aus der Wasserpumpe, genug für die täglichen Bedürfnisse, aber nicht genug, um damit ein Feuer zu bekämpfen.
    Ein wildes Tosen in ihrem Rücken ließ Catriona jäh herumwirbeln; sie wich erschrocken zurück, als die Hitze ihr wie eine gewaltige Wand entgegenschlug.
    Es regnete Funken und glühende Asche – eine Gefahr für all jene, die bis dicht an das brennende Gebäude herangerannt kamen, um ihr kostbares Wasser in die Flammen zu schütten. Dann ertönte ein lautes Krachen – gefolgt von einer blendend hellen Explosion, und ein Balken stürzte ein. Herab fielen brennende Trümmer, die alle Helfer abrupt wieder

Weitere Kostenlose Bücher