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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Herzen und vertieften sich mit Elan in die Arbeit. »Besser als Schach«, so lautete die einhellige Meinung.
    Eines Tages kamen dann schließlich auch die Frauen, um zu sehen, was dort unten am Fuße des Abhangs im Gange war.
    »Du liebe Güte!«, rief Mrs. Broom beim Anblick der ausgeklügelten Konstruktion staunend. »Da werden die Kühe aber Augen machen!«
    Die Köchin schnaubte verächtlich. »Werden sich womöglich noch wunders was einbilden – von wegen, dass sie was Besseres sind, und so.«
    Am Spätnachmittag, kurz bevor das Tageslicht endgültig zu verblassen begann, kam auch Catriona zur Baustelle herunter. Algaria, wie üblich von Kopf bis Fuß in strenges Schwarz gekleidet, segelte in ihrem Kielwasser.
    »Hier entlang, Herrin.« Mit einer schwungvollen Geste geleitete McAlvie Catriona durch die neue Unterkunft seiner Schützlinge. »Ich schätze mal, wenn sie die harten Winter in Zukunft hier im Stall verbringen, wird es nur wenige Wochen dauern – und nicht mehr Monate –, bis sie ihr Sommergewicht wiedererlangt haben.«
    Catriona nickte und drehte sich langsam einmal um ihre eigene Achse, um die Größe des Bauwerks auf sich wirken zu lassen – es war doch um einiges größer, als sie erwartet hatte. »Für wie viele Tiere wird der Stall Platz bieten?«
    »Oh, unsere derzeitige Anzahl von Tieren wird mit Leichtigkeit hier reinpassen.«
    »Hmm.« Als Catriona vor sich ein Gatter entdeckte, schob sie es auf. »Und wozu sind die hier?«
    »Die«, antwortete Richard, der ihre Frage gehört hatte und daraufhin den Gang entlanggeschlendert kam, »sind dazu gedacht, die Stallbewohner zu lenken.« Er nahm Catriona bei der Hand und führte sie zu einer Leiter, die gegen den Rand des Heubodens lehnte. »Klettere ein paar Sprossen hinauf, dann kannst du das Schema leichter erkennen.«
    Catriona tat, wie ihr geheißen, und erklomm die Leiter, und Richard erklärte ihr das System von Toren, Gattern und Laufgängen, mit dessen Hilfe der Verkehrsstrom durch den Stall geregelt werden sollte.
    »Wie überaus nützlich.« Sie blickte hinunter und lächelte Richard an.
    Er streckte die Arme nach ihr aus und hob sie wieder von der Leiter herunter. »Mich nützlich machen ist das, was ich am besten kann.«
    Catriona lächelte und drückte seine Hand; gemeinsam schlenderten sie weiter zum Haupttor. Mit dem leisen Nachhall eines Lächelns auf den Lippen und einem Versprechen in ihren Augen ließ sie Richard schließlich dort zurück und machte sich wieder auf den Rückweg zum Gutshaus.
    Algaria trottete stumm hinter ihr her.
    An der Stallhofumzäunung hielt Catriona noch einmal kurz inne und blickte zurück – auf das zweckmäßige Gebäude, das ihr Ehemann mit Hilfe der frei verfügbaren Materialien und der im Tal schlummernden Arbeitsenergie erschaffen hatte. Ein leises Lächeln spielte um ihre Lippen, als sie sich endgültig umwandte und über den kopfsteingepflasterten Hof Richtung Haus ging.
    Algaria hinter ihr schnaubte nur angewidert. »Neumodischer Quatsch!«
    Wie es so häufig der Fall war, so weigerte sich der Winter auch in diesem Jahr, seine Autorität an den Frühling abzutreten, ohne Mensch und Tier noch ein allerletztes Mal richtig harten Frost beschert zu haben. Er kam buchstäblich über Nacht – ein Sturm, der Unmengen von Schnee über dem Tal entlud, gefolgt von einem plötzlichen Kälteeinbruch, der die ganze weiße Pracht zu Eis gefrieren ließ.
    Der Viehstall, obgleich noch alles andere als fertig, war aber doch zumindest schon weit genug gediehen, um der derzeitigen Rinderherde Unterschlupf zu gewähren. McAlvie, der am Tag zuvor sowohl von Catriona als auch durch die schmerzenden Gelenke der Köchin vor dem Wettersturz gewarnt worden war, hatte daraufhin seine Helfer in sämtliche Ecken und Winkel des Tales ausgeschickt, um die Herde zusammenzutreiben und hereinzuholen.
    Jeder – sowohl aus dem Gutshaus als auch von den umliegenden Gehöften – war erschienen, um zu sehen, wie die Herde, zottelig und abgemagert, schwankend und muhend zum Gutshaus hinaufgetrottet kam. Dann trieben McAlvie und seine Burschen die Tiere den Hang hinunter zu ihren neuen Quartieren; und sie waren bereitwillig in den Stall hineingegangen, hatten sich in einer langen Reihe durch das große Haupttor gedrängt, die Köpfe hoch erhoben, die Augen weit offen. Diejenigen Talbewohner, die draußen standen und zuschauten, hatten die Ohren gespitzt und besorgt auf irgendwelche Geräusche gewartet, die auf Probleme

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