Gezähmt von sanfter Hand
Bewegung zu Algaria um, die ihr den Korridor hinunter gefolgt war.
»Corby ist gerade hereingekommen.« Mit einer anmutigen Handbewegung deutete Algaria Richtung Eingangshalle. »Er sagt, im Obstgarten sind bei mindestens fünf Bäumen unter der Last des Schnees Äste abgeknickt. Soll ich ihm sagen, dass er die zerbrochenen Äste abhacken und die Wunden wie üblich versiegeln soll?«
Catriona öffnete den Mund, um zuzustimmen, zögerte dann jedoch. »Corby wird auch die Nacht über bleiben, nicht wahr?«
»Ja.«
»Gut.« Catriona lächelte. »Dann werde ich die Angelegenheit erst einmal mit Richard diskutieren. Sag Corby, dass wir heute Abend mit ihm sprechen werden.«
Mit ihrem gewohnt majestätischen Nicken wirbelte Catriona wieder herum. Voller Ungeduld und begierig darauf, bei dem Spaß in der großen Scheune dabei zu sein, eilte sie weiter durch die Küchenräume, ihr Lächeln strahlend, ihre Augen von Glück erfüllt.
Hinter ihr stand Algaria, stumm und stocksteif, ihr finsterer Blick auf Catrionas Rücken geheftet, als diese mit großen Schritten davoneilte. Ihre nur mühsam im Zaum gehaltene Wut vibrierte förmlich um Algaria herum, eine Rage, die auch andere spüren konnten, denn die Küchenbediensteten machten vorsichtshalber einen großen Bogen um sie. Schließlich atmete Algaria einmal tief durch, riss sich zusammen, schluckte ihren Zorn hinunter und machte – die Lippen zu einer schmalen, verkniffenen Linie zusammengepresst – auf dem Absatz kehrt, um die Küche wieder zu verlassen.
Zurück blieb die Köchin, die seufzend und kopfschüttelnd weiter ihren Teig knetete.
»Danke.« Catriona drückte Richard einen herzlichen Kuss auf die Lippen, kaum dass er neben ihr unter die Bettdecke gekrochen war und es sich in dem breiten Bett bequem gemacht hatte.
»Wofür war der denn?«
»Für deine netten Worte über die Ernteerträge.«
»Nett?« Richard schnaubte verächtlich, zog Catriona auf sich und schob sie dann zurecht, bis sie rittlings auf seinen Hüften saß. »Wir Cynsters kennen keine netten Worte, wenn es um Land geht. Was ich vorhin gesagt habe, war die reine Wahrheit. Deine Ernteerträge sind wirklich absolut fantastisch.« Er machte sich daran, ihr Nachthemd aufzuknöpfen. »Und meine Bemerkung über Devil und Vane – dass die beiden mit dir sprechen wollen –, die war ebenfalls vollkommen ernst gemeint. Das werden sie nämlich wollen. Sie werden ungemein froh darüber sein, dass ich dich geheiratet habe.«
»Meinst du?«
»O ja.« Stirnrunzelnd kämpfte Richard mit den winzigen Knöpfen an ihrem Halsausschnitt. »Sie bewirtschaften beide viele Hektar Land. In Devils Fall ist es in erster Linie Getreide auf dem Halm, da sein Gut in Cambridgeshire liegt; Vane dagegen hat Farmland in Kent, und bei ihm geht es hauptsächlich um Hopfen, Obst und Nüsse.«
»Mmm.«
Der seltsame Laut – ein Ausdruck der Überraschung – veranlasste Richard, den Kopf zu heben und Catriona ins Gesicht zu sehen. »Was heißt hier ›mmm‹?«
Sie konzentrierte ihre Aufmerksamkeit wieder auf Richard. »Das heißt, dass ich mir deinen Bruder und deine Cousins eigentlich eher als Lebemänner vorgestellt hatte, die mehr daran interessiert sind, die Körperkonturen weiblicher Wesen zu begutachten als die Konturen von Ackerland.«
»Ach, na ja …« Richard ließ den Knopf aufspringen, der genau zwischen ihren Brüsten saß. »Ich würde nicht sagen, dass wir Cynsters jemals vollkommen das Interesse an weiblichen Rundungen verlieren.« Er öffnete den nächsten Knopf und konnte sich nicht vorstellen, dass ihn das jemals nicht mehr zu reizen vermochte. »Landbesitz ist jedoch unsere andere Obsession – eine, die nicht minder beständig ist.«
Mit einem gedankenverlorenen Ausdruck in den Augen ließ Catriona sich diese letzte Bemerkung durch den Kopf gehen. Sie öffnete den Mund, um Richard eine Frage zu stellen – doch er lenkte sie ab, indem er ihr Nachthemd öffnete. Er zog die beiden Hälften des Vorderteils weit auseinander, entblößte Catriona auf diese Weise vor seinen hungrigen Blicken, ließ das Hemd jedoch um ihre Schultern drapiert. Ihre Hände Halt suchend auf Richards Arme gestützt, blickte Catriona an sich hinunter – ein berauschendes Gefühl der Nacktheit erfasste sie, noch stärker, noch erregender, als wenn sie vollkommen entblößt gewesen wäre. Ein heißer Schauer überlief sie, und ihre Haut begann zu glühen und zu prickeln, überall am ganzen Körper. Selbst am Rücken und am Po
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