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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ihre Reiter einander näher kamen. Catriona zog die Brauen hoch. »Ich mache dir ein Angebot: Wir werden einander noch ein paar Dinge geloben.«
    Richards Brauen schnellten bis zum Haaransatz hinauf, dann verzog er das Gesicht. »Dann sollten wir diese neuen Gelöbnisse aber ein bisschen klarer und unmissverständlicher formulieren als die letzten.«
    »Sicher – tatsächlich sind diese Gelöbnisse ja dafür gedacht, sicherzustellen, dass es in Zukunft eben nicht mehr zu Missverständnissen zwischen uns kommt.«
    Richard beäugte Catriona mit wachsendem Unbehagen. »Und wie lauten sie?«
    Sie blickte ihm lächelnd in die Augen und hob feierlich ihre Hand. »Ich gelobe hiermit vor Der Herrin, dass ich dir von nun an immer offen und ehrlich sagen werde, was in mir vorgeht – wenn du dich im gleichen Stil dafür revanchierst.«
    Richard forschte in ihren Augen, in ihrem Gesicht, dann holte er tief Luft, hob die Hand, legte sie Handfläche an Handfläche gegen Catrionas und verflocht seine Finger mit den ihren. »Vor deiner Herrin gelobe ich hiermit feierlich, dass ich …« Richard zögerte einen kurzen Moment, dann schnitt er abermals eine Grimasse »… es versuchen werde.«
    Catriona blinzelte verdutzt, dann zuckte es plötzlich um ihre Lippen, dann verzogen sie sich in den Mundwinkeln nach oben und schließlich warf sie den Kopf in den Nacken und brach in schallendes Gelächter aus. Und lachte und lachte und konnte sich gar nicht wieder beruhigen. In gespielter Verärgerung streckte Richard die Arme nach ihr aus und packte sie. »Ich weiß gar nicht, was es da zu lachen gibt. Es ist nicht lustig, von Natur aus zurückhaltend zu sein.«
    Sie hörte auf zu lachen und schnappte stattdessen hörbar nach Luft, als sie mit Schwung in Richards Sattel landete, das Gesicht ihm zugewandt. »Zurückhaltend? Ausgerechnet du?« Als seine Hände hungrig über ihren Körper wanderten und dann unter den Saum ihres Reitrocks glitten, wurden ihre Augen sogar noch größer. »Du weißt doch überhaupt nicht, was das Wort bedeutet.«
    Während der nächsten paar Minuten bewies er ihr, dass diese Beurteilung mehr als gerechtfertigt war, bis Catriona schließlich mühsam nach Luft rang und so kategorisch, wie sie nur konnte, hervorstieß: »Richard! Das geht nicht! Auf einem Pferd ist das unmöglich!«
    Es ging aber natürlich doch; er demonstrierte es ihr mit einem Elan und einer Leidenschaft, die sie erschauern ließen.
    Keiner von ihnen bemerkte den winzigen, stecknadelkopfgroßen Lichtpunkt, der für einen Moment am sonnenbeschienenen Horizont aufblitzte – ein Lichtreflex auf einem Fernrohr, als dieses gesenkt und wieder zusammengeschoben wurde.
    Von ihrem Posten am Zaun in der Nähe der Stallgebäude aus beobachtete Algaria die beiden Gestalten in der Ferne, die eng umschlungen auf dem Rücken des grauen Hengstes saßen, noch ein oder zwei Minuten länger, dann machte sie – ihre Miene noch kälter als Eis – auf dem Absatz kehrt und verschwand wieder im Gutshaus.
    An diesem Nachmittag verfasste Richard eine detaillierte Anfrage an Mr. Scroggs in Hexham, in der er Rasse, Alter, Geschlecht und Anzahl der Rinder auflistete, die er im Auftrag seines – nicht namentlich genannten – Kunden käuflich zu erwerben wünschte. Diesen Brief aufzusetzen war nicht weiter schwierig – er wusste genau, wie sein Vater oder Devil eine solche Anfrage formuliert hätten. Indem er die Identität des Endkunden im Dunkeln ließ, lieferte er dem Viehzüchter keine Fakten, über die dieser Spekulationen anstellen konnte, und somit auch keinen Grund, seine Preise in die Höhe zu treiben.
    Richard legte dem Schreiben eine kurze Nachricht an Heathcote Montague bei, in der er diesen bat, den Brief an den Viehhändler weiterzuleiten, versiegelte das Kuvert und legte es beiseite. Dann zog er einen frischen Bogen Briefpapier zu sich heran und machte sich an die Aufgabe, ein weitaus schwierigeres Sendschreiben zu verfassen – einen Brief an Mr. Potts.
    Dieser Brief kostete Richard zwei Stunden Zeit und fünf Blatt Papier, und das Endergebnis war dann schließlich eine kurze, lediglich eine Seite umfassende Epistel. Als er das Geschriebene zum Schluss noch einmal durchlas, lächelte er aber zufrieden. Nachdem er sich eine ganze Weile damit abgemüht hatte, den angemessenen Ton zu finden, die richtige Art, wie er sich selbst darzustellen gedachte, hatte er es sich schließlich in den Kopf gesetzt, die Aufgabe so anzupacken, als ob er Catrionas

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