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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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positive Einfluss ausging; sie musste sich allerdings fragen, ob er selbst sich überhaupt bewusst war, wie sehr er mit seiner Art die Atmosphäre im Haus prägte. In dem Moment, in dem ihr dieser Gedanke durch den Kopf ging, betrat Richard den Raum und blieb gleich darauf wieder stehen, um einen kurzen Schwatz mit McAlvie und zwei seiner Stallburschen zu halten.
    Sein Haar jettschwarz im Kerzenlicht schimmernd, sein Gesicht so viel prägnanter und eckiger als das jedes anderen im Raum, seine hoch gewachsene Gestalt eine solch atemberaubende Mischung aus Kraft, Geschmeidigkeit und Eleganz, dass er jedes andere männliche Wesen in den Schatten stellte, war er der strahlende Mittelpunkt in ihrem, Catrionas, Leben, der Mittelpunkt ihres Denkens, Hoffens und Fühlens. Der Mann, auf den sich ihre ganze Fürsorge und Energie konzentrierte.
    Der Mann, dem ihre ganze Liebe galt.
    Catriona hob eine Hand und berührte die beiden Kristallanhänger, die tagsüber zwischen ihren Brüsten baumelten. Nachts hingegen trug sie nur die ältere Halskette – sie würde niemals mehr ohne sie sein. Die Kette war jetzt ein Teil von ihr, so wie es ihr vom Schicksal vorherbestimmt gewesen war. Genauso wie es auch ihm – dem Mann ihres Herzens – vorherbestimmt gewesen war, eines Tages zu einem Teil von ihr zu werden.
    Mit einem leisen, wissenden Lächeln auf den Lippen riss Catriona ihren Blick schließlich wieder von ihm los. Sie sah sich suchend im Saal um und winkte einem Dienstmädchen. »Hilda – lauft doch mal eben in unser Schlafzimmer hinauf und achtet darauf, dass das Kaminfeuer auch genügend hoch aufgeschichtet ist.« Damit es angenehm warm im Zimmer sein würde, wenn sie und Richard zu Bett gingen.
    Die Hausbedienstete – eine, die genügend Lebensjahre auf dem Buckel hatte, um zwischen den Zeilen lesen zu können – lächelte breit. »Geht in Ordnung, Herrin – ich werde dafür sorgen, dass das Feuer so richtig lodert.« Mit einem verschmitzten Augenzwinkern eilte sie hinaus.
    Catriona lächelte vor sich hin. Das war noch so ein kleines Detail, um das man sich als Ehefrau kümmern musste. Innerlich grinsend wandte sie sich wieder dem Geschehen im Saal zu, um ihre Leute zu betrachten – und um sich an dem Anblick ihres Ehemannes unter ihnen zu erfreuen.

16
    Am nächsten Morgen kam Catriona erst relativ spät zum Frühstück herunter, jedoch nicht ganz so spät, wie es in letzter Zeit ihre Gewohnheit geworden war. Obwohl Richards morgendliches Verlangen zwar nicht im Geringsten nachgelassen hatte, fühlte Catriona sich doch mittlerweile erheblich weniger ausgelaugt, erheblich weniger erschöpft, nachdem sie seinen Hunger gestillt hatte. Vielleicht gewöhnte sie sich ja allmählich daran, auf diese Art und Weise geweckt zu werden.
    Wie auch immer – sie steckte voller Energie und Tatkraft, als sie die Treppe herunterkam, ihre Schritte leichtfüßig und schwungvoll, ihr Herz unbeschwert. Mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen schwebte sie in den Speisesaal und strahlte alles und jeden in Sichtweite an. An dem Haupttisch auf dem Podium saß Richard tief über seinen Teller gebeugt. Ihr Herz von einer Woge purer, ungetrübter Freude getragen, ging Catriona um den Tisch herum und strebte zu ihrem Platz an Richards Seite.
    Er spürte ihre Nähe und versuchte, sich zu ihr umzuwenden – versuchte angestrengt, den Rücken gerade zu machen und sich aufrecht hinzusetzen, den Kopf zu heben und seine Ehefrau anzusehen.
    Bei seinem Anblick hielt Catriona jäh inne; entsetzt musterte sie sein Gesicht, nahm seine seltsam erschlafften Züge, die extreme Blässe seiner Haut in sich auf.
    In sich zusammengekrümmt auf seinem Stuhl hockend, seine blauen Augen unter schweren, halb geschlossenen Lidern verborgen, unternahm Richard eine schier heroische Anstrengung, den Arm zu heben und nach Catriona auszustrecken.
    Im nächsten Moment kippte er von seinem Stuhl und stürzte krachend zu Boden.
    Mit einem gequälten Aufschrei ließ Catriona sich neben ihm auf die Knie fallen. Überall um sie herum ertönten erschrockene, verwirrte Ausrufe, und Stühle scharrten laut über den Boden, als alle Anwesenden von ihren Plätzen aufsprangen. Catriona aber, die bereits hektisch nach dem Puls an Richards Kehle suchte, nahm den Lärm und den Aufruhr im Saal kaum noch wahr.
    Dann drängte sich Worboys bis zum Podium durch und kniete sich schwerfällig auf Richards anderer Seite nieder. »Sir!«
    Der Kummer und die bange Besorgnis, die in seiner

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