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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Stimme mitschwangen, fanden ihren Widerhall in Catrionas Herz. »Er lebt noch.« Eine panische Angst, stärker als jede, die sie jemals zuvor gekannt hatte, hatte sich wie ein Schraubstock um ihre Lungen gelegt und schnürte ihr die Luft ab. Mühsam um Luft ringend, umfasste sie Richards Gesicht mit beiden Händen und benutzte dann ihre Daumen, um vorsichtig seine Lider hochzuziehen.
    Sie öffneten sich – gerade weit genug, um Catrionas schlimmste Befürchtungen zu bestätigen. Irgendjemand hatte Richard Gift verabreicht – und zwar ein starkes, äußerst massiv wirkendes Gift.
    Catriona spürte, wie er seine Kräfte sammelte – er blinzelte einmal, zweimal und sah sie dann direkt an, sein Blick allein durch bloße Willenskraft auf ihr Gesicht gerichtet. Dann, mit einer noch größeren Kraftanstrengung, drehte er seinen Kopf langsam zu Worboys herum. »Holt Devil her.« Er leckte sich über seine trockenen Lippen. »Sofort!«
    »Ja, selbstverständlich, Sir. Aber …«
    Worboys' Worte verloren sich, als Richard mit einer solch immensen Anstrengung, dass es schon qualvoll war, die Bewegung nur zu beobachten, abermals den Kopf drehte, bis er wieder Catriona ansah. Die Zähne so fest zusammengebissen, dass seine Kiefermuskeln hervortraten, hob er eine zitternde Hand, streckte die Finger nach Catriona aus, nach ihrem Gesicht.
    Plötzlich verzerrten sich seine Züge in einem Krampf; er schnappte keuchend nach Luft, und seine Lider schlossen sich.
    Seine Hand sank herab, sein Kopf fiel schlaff zur Seite.
    Er war bewusstlos.
    Nur der langsame Schlag seines Herzens unter ihren Fingerspitzen hielt Catriona davon ab, in lautes Wehklagen auszubrechen. Andere im Saal taten genau das, da sie glaubten, das Schlimmste sei eingetreten – doch Catriona brachte ihre Leute mit einem Wort zum Schweigen.
    »Er ist noch am Leben. Schnell – bringt Wein her! Und dann müsst ihr mir helfen, Richard nach oben in unser Bett hinaufzuschaffen.«
    Diese erste Nacht sollte noch lange nicht die schlimmste sein – das wusste Catriona. Richards Leben hing an einem seidenen Faden – einem Faden, der dazu noch langsam, aber sicher immer mehr ausfranste. Nur die Tatsache, dass sie, Catriona, da gewesen war, dass sie direkt an Ort und Stelle gewesen war, als das Gift seine Wirkung in Richards Körper zu entfalten begann, hatte ihn gerettet – wenn sie auch nur fünf Minuten später gekommen wäre, wäre es für ihn bereits zu spät gewesen.
    Selbst jetzt bestand noch immer die Gefahr, dass ihm nicht mehr zu helfen war.
    Catriona atmete einmal tief durch, schlang die Arme um ihren Körper und fuhr fort, langsam neben dem Bett hin und her zu wandern. Vor dem Kaminfeuer würde es wärmer sein, aber sie wagte es nicht, sich derart weit vom Bett zu entfernen. Sie musste in Richards unmittelbarer Nähe bleiben, damit sie – wenn der Zeitpunkt kam – rasch und unverzüglich alles in ihrer Macht Stehende unternehmen konnte. Noch war dieser Augenblick nicht gekommen, noch war es nicht so weit, aber bald, bald …
    Draußen vor den Fenstern heulte und wimmerte der Wind; Catriona musste mit aller Gewalt an sich halten, um nicht ebenfalls laut zu schluchzen. Sie hatte so weit alles getan, was sie nur irgend tun konnte.
    Bevor sie Richard von ihren Leuten hatte hinauftransportieren lassen, hatte sie ihm zwei Gläser des leichten Morgenweins eingeflößt, ehe sein Instinkt zu schlucken immer schwächer geworden war. Den ganzen Tag hindurch und bis in die Nacht hinein hatte sie Richard immer wieder gewissenhaft und mit viel Geduld und Mühe dazu gebracht, ein klein wenig Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Knoblauchwasser, Honigwasser und heiße Ziegenmilch, vermischt mit Senfsamen – alle die Standardmittel. Bisher hatten ihre Anstrengungen zwar ausgereicht, um ihn am Leben zu erhalten, aber sein Kampf war noch lange nicht vorbei. Dies war erst der Anfang.
    Diesmal lag sein Schicksal voll und ganz in der Hand Der Herrin.
    Und folglich betete Catriona. Betete und wanderte unentwegt auf und ab, auf und ab und wartete – auf die Krise, die, wie sie wusste, kommen musste.
    Und versuchte, nicht an die anderen Krisen zu denken, die sich drohend am Horizont abzeichneten – diejenigen, denen sie sich würde stellen müssen, wenn Richard das Bewusstsein wiedererlangte, oder womöglich sogar noch eher.
    Der Gedanke, dass er glaubte, sie hätte ihm abermals heimlich ein Mittel verabreicht, diesmal jedoch mit der Absicht, ihn umzubringen, tat unbeschreiblich weh; doch

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