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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Abenteuer?«
    Richard schleuderte ihm ein Kissen entgegen, das sein Ziel auch haargenau traf, und sogleich fühlte er sich um einiges besser. »Ich sage es nur, wenn ihr mir versprecht, dass ihr den Mund halten werdet. Sonst reite ich eines Morgens einfach davon, und ihr müsst wohl oder übel warten, bis ich wieder zurück bin.«
    »Reiten?«
    »Wohin?«
    »Ich verspreche dir, dass ich schweigen werde wie ein Grab.«
    »Also gut …« – Richard zupfte an seinem Ohrläppchen –, »genau genommen brauche ich bei diesem Unterfangen sogar etwas Hilfe – zumindest ein paar mehr Reiter. Natürlich nur, wenn ihr noch ein wenig Zeit für einen kleinen Schabernack erübrigen könnt, ehe ihr euch wieder dem Süden und zivilisierterem Klima entgegenbewegt.«
    Devil hob in gespielter Verzweiflung die Brauen. »Scherz beiseite – was ist dein Plan?«
    »Catriona?«
    Catriona war gerade dabei, sich von dem Schreibtisch in ihrem Büro zu erheben, und schaute auf. In der Tür stand Devil und dicht hinter ihm Vane. »Stimmt irgendetwas nicht?«, fragte sie.
    »Nein, nein!« Devil trat ein, gefolgt von Vane, und grinste verschwörerisch. »Wir hatten uns nur gerade gefragt, ob du vielleicht ein paar Minuten Zeit hättest, um uns einige Dinge zu erklären.«
    Devil wollte irgendetwas; das konnte Catriona an seinem Grinsen erkennen. Gelassen ließ sie sich wieder auf ihren Stuhl niedersinken und lud sie mit einer Geste ein, auf den beiden ihr gegenüberstehenden Stühlen Platz zu nehmen. Melchett hatte ihr Büro gerade eben erst verlassen. Er war hereingekommen, um ihr mitzuteilen, dass alles vorbereitet sei für die Frühjahrsaussaat – sie müsse nur noch ihre Anweisungen erteilen. Oben war Worboys Richard gerade beim Ankleiden behilflich – Richard wollte sich das erste Mal wieder an die Treppen heranwagen. Catrionas Welt war heiter, und alles lief seinen Gang. Und zu dieser Welt gehörten auch die beiden, die nun gerade vor ihr saßen. »Wie kann ich euch behilflich sein?«, fragte Catriona. »Was auch immer es ist, solange es in meiner Macht steht, braucht ihr selbstverständlich nur danach zu fragen.«
    Devils Lächeln wurde noch breiter. »Es geht um die Ernteerträge. Richard hatte mir schon gesagt, was ihr hier so einbringt …«
    »Und Corby hat mir verraten, auf wie viel sich die Gesamtproduktion beläuft, die ihr aus den Obstplantagen bezieht – und wie alt eure Bäume sind.« Vane hob seine Brauen. »Ehrlich gesagt, wenn ich nicht gewusst hätte, dass er nicht lügt, dann hätte ich gesagt, dass er sich die Zahlen einfach nur ausgedacht hat.«
    Catriona lächelte. »Es geht uns sehr gut, das ist wahr.«
    »Nicht nur sehr gut«, verbesserte Devil sie. »Sondern überwältigend gut.« Er sah ihr in die Augen. »Und wir wüssten jetzt gern, wie du das anstellst.«
    Catriona erwiderte seinen Blick und ging im Geiste rasch die ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten durch. Sie hatte gesagt, dass sie ihnen alles in ihrer Macht Stehende geben würde; es gab also keinen Grund, warum sie ihre Frage nicht beantworten sollte. Catrionas einzige Sorge war, dass sie ihr nicht glauben würden – beziehungsweise dass sie nicht aufgeschlossen genug wären, um es zu verstehen. Andererseits aber waren sie ja nun zu ihr gekommen und hatten sie gefragt. Außerdem war sie als eine der Jüngerinnen Der Herrin dazu verpflichtet, ihre Lehren so weit zu verbreiten, wie sie nur konnte.
    Catriona atmete einmal tief durch und nickte. »Also gut. Aber ihr müsst immer im Hinterkopf behalten, dass das, was ich euch nun erzählen werde, eher eine … eine Philosophie ist als eine Gebrauchsanleitung.« Sie schaute kurz zu Vane hinüber. »Die Antwort für die Getreidefelder und für die Obstgärten ist dieselbe. Genau genommen gilt die Regel für alles, was wächst. Und diese Philosophie gilt für jedes Stück Ackerland, ganz gleich, ob es in den Schatten des Merrick liegt oder in Cambridgeshire oder in Kent.«
    Beide nickten. »Also …«, hakte Devil nach.
    »Also«, antwortete Catriona, »ist alles nur eine Frage des Gleichgewichts.«
    »Des Gleichgewichts?«
    »Was du nimmst, musst du auch wieder zurückgeben, ehe du dem Boden erneut etwas abverlangst.« Catriona beugte sich vor und stützte die Ellenbogen auf den Tisch. »Jede Erdscholle hat bestimmte Charakteristika, enthält bestimmte Nährstoffe, die darüber entscheiden, welche Art von Getreide darauf gedeiht. Nachdem das Getreide dann einmal in die Höhe geschossen ist, sind dem

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