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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Hügels verlangte Richard schließlich energisch, dass sie eine Pause einlegen sollten. Der Pfad schlängelte sich noch ein wenig weiter um die Hügelkuppe herum und verschwand dann in den Schatten. Richard hatte sich auf der sonnigen Seite der Kuppe niedergelassen und ließ den Blick über die felsige, überwiegend kahle Landschaft schweifen, durch die sie gerade geritten waren. In weiter Ferne versteckte ein purpurroter Schleier ihr Tal. Nun kam auch Catriona zu ihm heraufgeschritten und wischte sich dabei die Hände an ihren Röcken ab, denn sie hatte gerade einige getrocknete Äpfel an Donnervogel und ihre Stute verfüttert. Mit einem leisen Seufzer setzte sie sich neben Richard. Dieser hob einen Arm, legte ihn um ihre Schultern, und Catriona schmiegte sich an ihn.
    Schweigend schauten sie auf die Landschaft hinab. Nach einer Weile sagte Richard: »Es ist wunderschön hier. Nicht hübsch, aber majestätisch. Es ist alles so hart, so zerklüftet und felsig, dass ein Ort wie das Tal im Vergleich dazu nur noch wundersamer, noch schöner wirkt.«
    Catriona lächelte und kuschelte sich noch ein wenig enger an ihn. »Ja.«
    Noch eine Weile ließen sie ihre Blicke so über das Panorama schweifen, bis Richard schließlich fragte: »Befinden wir uns immer noch auf Sir Olwyns Ländereien?«
    »Theoretisch ja, aber er hat diese Gegend nie urbar gemacht. Algarias Hütte liegt ganz am Rande der nördlichen Grenze seines Besitzes.«
    Richard ließ sein Kinn auf ihrem Haar ruhen und runzelte die Stirn. »Dann ist Sir Olwyn also sozusagen Algarias Hauswirt?«
    Catriona hob den Blick hinauf zu Richard. »Nun ja – ja, ich schätze, das kann man so sagen.« Damit wandte sie sich wieder dem sich ihr bietenden Anblick zu und legte ihre Hände über die Richards, die ihre Taille umschlossen hielten. Nach einer Weile seufzte sie auf. »Wenn es eine Sache gibt, die ich über Algaria weiß, dann die, dass sie einen sehr schwer wiegenden Grund gehabt haben muss, um dich zu vergiften. Sie wird das nicht unbedacht getan haben – nicht einfach nur, weil sie dich nicht mag – und auch nicht, weil sie sich so sicher war, dass du der falsche Ehemann für mich bist.«
    »Daraus hat sie nie ein Geheimnis gemacht.«
    »Nein – das ist auch nicht ihre Art. Sie verhehlt nie, was sie denkt. Trotzdem, um so zu handeln, wie sie es getan hat, muss sie einen noch wesentlich zwingenderen Grund gehabt haben.«
    Richard hörte die Leidenschaft in Catrionas Stimme mitschwingen und umschlang sie noch ein wenig fester. »Warum bist du dir da so sicher?«
    Das war eine ganz einfache Frage, mit der er eher akzeptieren wollte, was sie ihm sagte, als dass er es in Frage stellen wollte.
    »Weil es für eine Dienerin Der Herrin nur eine Rechtfertigung gibt, um ein Leben auszulöschen; nämlich – wenn dieses zum Wohle anderer geschieht. Das heißt, sie muss in einer Art Verteidigung handeln; üblicherweise in Verteidigung anderer als ihrer selbst.«
    »Anderer – wie zum Beispiel dir?«
    Catriona nickte. »Ich. Oder die Menschen in unserem Tal.« Nach einem Moment seufzte sie noch einmal. »Aber das ergibt einfach keinen Sinn – denn was auch immer Algaria vielleicht gedacht hat, was du noch alles tun könntest, so hast du doch gar nichts getan, um damit mir oder dem Tal zu schaden. Ganz im Gegenteil.«
    Catriona wandte sich in Richards Armen um und hob ihren Blick zu seinem Gesicht, seinen blauen Augen empor. »Fällt dir irgendetwas ein – irgendeine Handlung –, etwas, das du getan hast, seit du in unser Tal gekommen bist, das sie als echte Bedrohung hätte missdeuten können?«
    Richard erkannte die Sorge, die sich in Catrionas Augen widerspiegelte, und er wusste, dass diese Sorge nicht ihm galt. Doch wenn er gekonnt hätte, hätte er ihr selbst diese Bürde ein wenig erleichtert. Aber … er umfasste mit beiden Händen ihr Gesicht und schaute ihr tief in die Augen. »Seit dem Tag, als wir heirateten, habe ich nur noch ein Ziel im Leben – dein Wohlergehen –, und das ist nun einmal nicht damit zu vereinbaren, dir oder dem Tal etwas zu Leide zu tun.«
    Catriona seufzte; sie neigte den Kopf und drückte einen Kuss in Richards Handinnenfläche, dann wandte sie sich wieder um und kuschelte sich zurück in seine Arme. »Ich weiß. Das ist es ja, was mir so zu schaffen macht.«
    Langsam ging der Nachmittag in den Abend über; sie beschleunigten ihr Tempo etwas. Schließlich, als die Luft immer kühler wurde, wandte sich Catriona dem Eingang einer schmalen

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