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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wartete nur so lange, bis er seinen Mantel ausgezogen hatte und sich abwandte, um ihn über eine Sessellehne zu legen, bevor sie erklärte: »Ich weiß zwar nicht, was in Eurem Kopf vorgeht, aber ich werde nicht einwilligen, Euch zu heiraten.«
    Ihre Erklärung war kurz und bestimmt. Richard richtete sich auf und drehte sich zu ihr um.
    Der Raum schien zusammenzuschrumpfen.
    Die Wände rückten plötzlich bedrohlich näher, und Catriona konnte nicht mehr atmen, konnte kaum noch denken. Der Drang, die Flucht zu ergreifen – zu entkommen – war stark; aber stärker noch war die magische Anziehungskraft, die dieser Mann auf sie ausübte, und der Impuls, herauszufinden, was das für eine Macht war, die ihren Puls hämmern, ihre Haut prickeln, ihre Nerven flattern ließ.
    Von plötzlichem Trotz erfüllt, zwang sie sich, diesem Impuls nicht nachzugeben, sondern standhaft zu bleiben, und reckte energisch das Kinn vor.
    Ihre Blicke trafen sich; seine blauen Augen hatten einen nachdenklichen Ausdruck, aber ansonsten verriet seine Miene nichts.
    Dann bewegte er sich unvermittelt und strebte auf sie und das Kaminfeuer zu. Catriona wich hastig zur Seite aus, damit er sich die Hände an den Flammen wärmen konnte. Währenddessen kämpfte sie verzweifelt darum, wieder zu Atem zu kommen und einen klaren Gedanken zu fassen. Warum ein großer, kräftiger Mann eine solche Reaktion in ihrem Inneren hervorrief, wusste sie nicht – und sie wollte es auch besser nicht wissen. Der Hufschmied im Tal hatte ganz sicherlich nicht diese Wirkung auf sie.
    Er richtete sich wieder auf, und sie kam zu dem Schluss, dass es vor allem seine spezielle Art war, sich zu bewegen – so elegant und geschmeidig, so voller gezügelter Kraft, wie ein Panther, der um seine Beute herumschlich, aber noch nicht geneigt war, sich auf sie zu stürzen –, die sie nervös machte. Er legte einen Arm auf das Kaminsims und blickte auf sie herab.
    »Warum?«
    Catriona runzelte verwirrt die Stirn. »Warum was?«
    Um seine Mundwinkel zuckte es leicht. »Warum wollt Ihr nicht einwilligen, mich zu heiraten?«
    »Weil ich keinen Ehemann brauche .« Und schon gar nicht einen Ehemann wie dich. Catriona verschränkte die Arme vor der Brust und konzentrierte sich auf sein Gesicht. »Die Funktion, die ich im Tal ausübe, gestattet es mir nicht, die üblichen Beziehungen einzugehen, die eine Frau meines Standes genießen könnte.« Sie hob energisch das Kinn. »Ich bin unverheiratet, weil es meine eigene freie Entscheidung ist, und nicht etwa aus Mangel an Anträgen. Es ist ein Opfer, das ich meinen Leuten zuliebe bringe.«
    Dieser Kurs gefiel ihr ausnehmend gut; Männer wie die Cynsters verstanden doch sicherlich, was Opferbereitschaft und Ehre bedeuteten.
    Seine schwarzen Brauen hoben sich, und er betrachtete sie schweigend. Dann fragte er unvermittelt: »Wer wird dann aber Euer Gut erben und Eure Nachfolge antreten, wenn Ihr nicht heiraten und Erben gebären wollt?«
    Catriona fluchte innerlich; sie zog die Brauen hoch und erwiderte kühl seinen Blick. »Irgendwann werde ich natürlich heiraten, um Erben in die Welt zu setzen, aber jetzt noch nicht. Das hat noch etliche Jahre Zeit.«
    »Ah – dann habt Ihr also keine absolute Aversion gegen die Ehe?«
    Den Kopf hoch erhoben, ihr Blick fest auf seine Augen geheftet, holte Catriona tief Luft und hielt einen Moment den Atem an. »Nein«, gestand sie schließlich und begann, im Raum hin und her zu wandern. »Aber es gibt diverse Vorbehalte und Überlegungen, die dabei zu berücksichtigen sind.«
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel meine Aufgaben als Dienerin Der Herrin. Und meine Pflichten als Heilerin. Euch mag das vielleicht nicht klar sein, aber …«
    Schweigend gegen das Kaminsims gelehnt, hörte Richard sich ihre Gründe und Ausflüchte an – alle drehten sich um die Pflichten, die ihr auf Grund der Tatsache zufielen, dass sie die Gutsbesitzerin war. Während Catriona sprach, wanderte sie unaufhörlich im Salon auf und ab; fast hätte er ihr befohlen, sich endlich hinzusetzen, damit auch er sich setzen konnte und sie nicht um Haupteslänge überragte, sodass sie jedes Mal, wenn sie seine bewusst ausdruckslose Miene überprüfen wollte, gezwungen war, zu ihm hochzublicken. Dann ging ihm plötzlich auf, an wen ihr rastloses Hin-und-her-Wandern ihn erinnerte. Honoria, Devils Herzogin, schritt in gleicher Weise auf und ab, wenn sie wegen irgendetwas aufgebracht war, während ihre Röcke im Gleichklang mit ihren wütenden

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