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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Richards Bewusstsein ganz ausgeschaltet war. Zumal in diesem sozusagen speziellen Fall des Wachtraums die rationale Seite des Geistes für gewöhnlich ohnehin nur recht eingeschränkt funktionierte. Wenn man allerdings bedachte, was sich während dieser langen Nacht alles abgespielt hatte, war es wiederum nicht verwunderlich, dass Richard eben doch eine Erinnerung an die Ereignisse hatte.
    Allerdings, das zeigte ihr seine Verwirrung auch, konnte er sich nur an Bruchstücke erinnern. Zu wenig, um sich wirklich sicher zu sein, dass all das kein Traum gewesen war.
    Sie war also in Sicherheit – aber er war beunruhigt. Sie brauchte Zeit, um über die ganze Sache einmal gründlich nachzudenken.
    »Bindet die hier alle zu Bündeln zusammen und hängt sie nebeneinander auf. Wenn ihr damit fertig seid, könnt ihr all das hier wegwerfen.« »All das hier« war ein Haufen alter Kräuter, die ihre Wirksamkeit schon vor langer Zeit eingebüßt hatten. Mit in die Hüften gestemmten Händen ließ Catriona ihren Blick über die nun schon wesentlich aufgeräumter wirkende Vorratskammer schweifen und nickte einmal kurz. »Morgen früh fangen wir dann mit den Ölen an.«
    »Sehr wohl, Ma'am«, antworteten die Haushälterin und zwei Dienstmädchen im Chor.
    Anschließend überließ Catriona die drei wieder ihrer Arbeit und ging zurück zum Familienzimmer. Ihr Weg dorthin führte durch ein wahres Labyrinth von Korridoren, die schließlich in eine schmale Galerie einmündeten, von der aus man die Seitenauffahrt überblicken konnte.
    Die Galerie wiederum führte zum Hauptflügel des Hauses. Catriona war bereits ein ganzes Stück an ihr entlanggegangen, als ihr Blick plötzlich auf eine hoch gewachsene Gestalt fiel, die vor einem der schmalen Fenster stand und die winterliche Landschaft draußen betrachtete. Er hörte Catriona kommen, drehte den Kopf und wandte sich dann ganz zu ihr um. Richard versperrte ihr zwar nicht direkt den Weg, machte aber den Eindruck, als ob er es gern wollte.
    Mit hoch erhobenem Haupt schritt Catriona zielstrebig in seine Richtung. Als sie sich ihm näherte, verlangsamte sie ihr Tempo und wurde sich plötzlich einer anderen Schwingung in der Atmosphäre bewusst, einer unverhohlenen sexuellen Spannung. Sowohl auf seiner als auch auf ihrer Seite.
    Catriona blieb einen halben Meter von Richard entfernt stehen. Sie traute sich nicht, noch näher zu kommen, war sich nicht sicher, wozu dieser plötzlich aufkommende Impuls, ihn berühren zu wollen, sie vielleicht noch verleiten würde. Mit unverbindlichem, aber freundlichem Gesichtsausdruck reckte sie ihr Kinn und zog fragend eine Braue hoch.
    Richard blickte auf sie hinab, seine Miene ebenso undurchdringlich wie die ihre.
    Die sinnliche Anziehungskraft zwischen ihnen wurde noch intensiver.
    Sie raubte Catriona den Atem, ließ einen Schauer prickelnder Hitze über ihre Haut rieseln und bewirkte, dass sich ihre Brustwarzen zu harten Spitzen aufrichteten. Catriona ließ sich jedoch nichts anmerken und betete darum, dass Richard nichts von ihrer Erregung spüren würde.
    »Ich hatte mich nur gerade gefragt«, begann Richard schließlich, »ob Ihr vielleicht gerne einen kleinen Spaziergang machen würdet.« Sein Tonfall ließ klar erkennen, dass er mit ihr allein sein wollte, irgendwo, wo sie ungestört waren und wo er herausfinden konnte, was er wirklich empfand. »Im Wintergarten, zum Beispiel, ansonsten haben wir ja keine große Auswahl.«
    Obwohl sie genau wusste, warum Richard ihr diesen Vorschlag gemacht hatte, dachte sie einen Augenblick darüber nach – und das wiederum machte ihr Angst. »Ähm … ich glaube, lieber nicht.« Vorsicht und Vernunft gewannen rasch wieder die Oberhand. Sie versuchte, ihre Antwort durch ein Lächeln zu mildern. »Ich muss mich um Meg kümmern – es geht ihr nicht gut.«
    »Kann Algaria sich nicht um Meg kümmern?«
    Richards irritierter Ausdruck ließ Catriona beinahe grinsen: Seine Maske glitt herunter – der Krieger kam wieder zum Vorschein. »Nein – Meg bevorzugt mich.«
    Seine Lippen pressten sich zu einer schmalen Linie zusammen. »Ich auch.«
    Nun konnte Catriona ihr Grinsen nicht mehr unterdrücken. »Aber sie ist krank – und Ihr nicht.«
    »Ihr habt doch keine Ahnung.« Richard vergrub die Hände in den Hosentaschen und schlenderte neben Catriona her, die sich wieder auf den Weg zum Hauptflügel machte.
    Vorsichtig wagte sie einen Seitenblick auf Richard. »Nein – Ihr seid nicht krank.«
    Arrogant hob er eine

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