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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Augenbraue. »Und das könnt Ihr nur durch einen Blick feststellen?«
    »Für gewöhnlich ja.« Sie hielt seinen Blick fest. »Eure Aura ist sehr stark, und es gibt keinerlei Hinweis auf eine Erkrankung.«
    Richard blickte sie forschend an und gab schließlich ein verächtliches Schnauben von sich. »Wenn Ihr mit Meg fertig seid, könnt Ihr zu mir kommen und meine Stärke genauer untersuchen.«
    Catriona musste sich sehr anstrengen, um eine ernste Miene beizubehalten und die Stirn angemessen in Runzeln zu legen. »Eure Krankheit ist lediglich eine kleine Unpässlichkeit aufgrund des Wetters. Vollkommen natürlich.« Sie waren inzwischen am Fuße der Haupttreppe angelangt. Mit einem knappen Nicken deutete Catriona auf die trostlose Szene jenseits der Fenster der Eingangshalle.
    Richard starrte einen Moment blicklos hinaus und blieb dann vor der Treppe stehen. Catriona hielt eine Stufe höher inne und wandte sich zu ihm um.
    »Ich würde mich vollkommen gesund fühlen«, hob er an und traf ihren Blick, »wenn ich einfach nur …«
    Seine Worte erstarben auf seinen Lippen, ein tiefes Verlangen ergriff von ihm Besitz, so fühlbar und heiß wie der Wüstenwind. Er starrte Catriona wortlos an. Sie klammerte sich am Treppengeländer fest und kämpfte verzweifelt darum, nicht auf das sehnsüchtige Verlangen in seinen Augen zu reagieren und ihre eigene Maske aufzubehalten, während die seine langsam herabglitt.
    Dann blinzelte er, runzelte die Stirn und schüttelte schließlich den Kopf. »Ach, vergesst einfach, was ich gerade gesagt habe.«
    Wesentlich aufgewühlter, als sie es sich ihm gegenüber anmerken ließ, schenkte Catriona Richard ein mattes Lächeln. »Vielleicht später.«
    Wieder schaute er sie aufmerksam an. Dann nickte er. »Später.«
    Es gab jedoch kein Später mehr, zumindest nicht an diesem Tag. Trotz all ihrer guten Vorsätze war Catriona rund um die Uhr beschäftigt: mit Meg, mit den Kindern, sogar Mary brauchte Catrionas Hilfe, obwohl sie normalerweise eine wahre Pferdenatur besaß. Die nervenzermürbende, angespannte Atmosphäre im Haus, ausgelöst durch Seamus' ungeheuerlichen letzten Willen, forderte allmählich ihren Tribut.
    Der einzige Augenblick, den Catriona für sich allein hatte, war die halbe Stunde, während der sie sich fürs Abendessen umzog. Und diese Zeit reichte natürlich nicht aus, um gründlich über die Bedeutung und die möglichen Folgen der unerwarteten Wende in ihrem sorgfältig ausgeklügelten Plan nachzudenken. Sie schlüpfte in ihr Abendkleid, schüttelte ihr Haar aus, bürstete es und flocht es erneut zusammen, während sie die Position, die sie inmitten dieser verwirrenden Ereignisse einnahm, neu einzuschätzen versuchte.
    Wenn alles so gelaufen wäre, wie sie es sich gedacht hatte, wäre sie Richard während der noch verbleibenden Tage konsequent aus dem Weg gegangen und hätte ihm nicht den leisesten Anlass gegeben, es sich vielleicht anders zu überlegen. Sie hatte vorgehabt, so lange auf Distanz zu bleiben, bis Richard Seamus' Erlass endgültig zurückgewiesen und sich wieder auf die Rückreise nach London begeben hätte, und wäre dann geradewegs in ihr Tal zurückgekehrt. Mit seinem Kind unter ihrem Herzen.
    Das war ihr Plan gewesen.
    Nun jedoch war ein Teil dieses Plans schief gegangen, und sie musste den Fehler irgendwie korrigieren. Richards Erinnerungsvermögen an die vergangene Nacht reichte aus, um ernsthaft beunruhigt zu sein. Die Vorstellung, dass ihre nächtlichen Machenschaften womöglich irgendwelche Gefühle in Richard wachgerufen hatten, dass sie ihn sehr viel tiefer bewegt hatten, als es ihre Absicht gewesen war, konnte Catriona nicht einfach so hinnehmen.
    Sie würde etwas dagegen tun müssen.
    Als Erstes gab sie, als sie wie immer als Letzte zum Dinner hinunterging, einige weitere Tropfen in seine Whiskykaraffe. Diesmal jedoch von einer anderen Mischung, einer, die ihn daran hindern würde, sich an jegliche weitere »Träume« zu erinnern.
    Das Zweite, was sie tat, war, ganz gelassen stehen zu bleiben, als er nach dem Dinner wieder den Salon betrat und schnurstracks auf sie zuging.
    Algaria, die neben ihr stand, nahm sofort eine steife, abweisende Haltung ein. Catriona jedoch bedeutete ihr mit einem Wink, sich zu entfernen – was diese, widerstrebend, schließlich auch tat. Richard nickte Algaria nur kurz und fast unmerklich zu, als er ihren Platz neben Catriona einnahm.
    »Wo, zum Teufel, seid Ihr die ganze Zeit über gewesen?«
    Catriona riss weit die

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