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Gezeiten der Liebe

Gezeiten der Liebe

Titel: Gezeiten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Roberts
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aus«, schwärmte Julie. »Ich meine, was für ein toller Anblick, wenn er ein T-Shirt trägt! Und dieses Lächeln
...« Es dauert mindestens zehn Minuten, bis es seine Augen erreicht hat, und dann, o Mann, kann man sich einfach nicht mehr halten. Im letzten Sommer sind Robin und ich einen Monat lang jeden Tag zum Hafen gegangen, nur um ihm beim Ausladen zuzusehen.«
    »Ach ja?« fragte Grace matt.
    »Wir waren beide wahnsinnig in ihn verknallt.« Sie griff in die Keksdose aus weißer Keramik und angelte sich zwei Haferplätzchen. »Ich habe immer heftig mit ihm geflirtet, wenn sich die Gelegenheit dazu bot.
    »Du ... hast mit Ethan geflirtet.«
    »Mmm.« Sie nickte kauend. »Ich hab’ mir wirklich Mühe gegeben. Meistens war es ihm wohl eher peinlich, aber ein paarmal habe ich ihm dieses tolle Lächeln entlockt.« Sie grinste fröhlich, als Grace sie anstarrte. »Oh. inzwischen bin ich längst drüber weg, also keine Sorge.«
    »Gut.« Grace griff zu ihrem vernachlässigten Glas und trank einen kräftigen Schluck. »Sehr gut.«
    »Trotzdem hat er einen tollen Hintern.«
    »Oh, Julie!« Grace biß sich auf die Unterlippe, um nicht loszukichern, und warf einen bedeutungsvollen Blick auf ihre Tochter.
    »Sie hört gar nicht hin. Also, wie war ich überhaupt noch mal darauf gekommen? Ach ja, ich nehme dir Aubrey gern mal ab, wenn ihr ausgehen wollt.«
    »Ich ... danke.« Sie versuchte sich gerade schlüssig zu werden, ob sie unter das Thema Ethan Quinn einen Schlußstrich ziehen oder aber es noch ausführlich behandeln sollte, als es klopfen hörte und ihn vor ihrer Haustür stehen sah.
    »Wie durch Zauberei, murmelte Julie, und romantische Gefühle erblühten in ihrem Herzen. »Weißt du was, wie wär’s, wenn ich Aubrey für eine Weile zu meiner Mom bringe? Ich behalte sie bis zum Essen da und füttere sie.«
    »Aber ich muß erst in einer Stunde zur Arbeit.«

    Julie verdrehte die Augen. »Dann nutze die Zeit gut, meine Liebe.« Sie nahm Aubrey auf den Arm. »Willst du zu uns rüberkommen, Aubrey? Dir mein Kätzchen ansehen?«
    »Oooh, Kätzchen. Tschüs, Mama.«
    »Oh, aber ...« Doch da rauschten sie bereits zur Hintertür hinaus, wobei Aubrey aufgeregt winkte und nach dem Kätzchen rief. Sie schaute wieder Ethan an, starrte durch das Fliegengitter auf sein Gesicht und hob dann die Hände.
    Er beschloß, diese Geste als Einladung aufzufassen und trat ein. »War das Julie, die gerade mit Aubrey das Weite gesucht hat?«
    »Ja. Sie will Aubrey mit ihrem Kätzchen spielen lassen und sie drüben füttern.«
    »Es ist schön, daß du jemanden wie Julie hast, die sich um die Kleine kümmert.«
    »Ohne Julie wäre ich völlig aufgeschmissen.« Verblüfft legte Grace den Kopf auf die Seite. Er stand verlegen da, eine Hand hinter dem Rücken versteckt. »Stimmt irgendwas nicht? Hast du dir die Hand verletzt?«
    »Nein.« Wie blöd er sich benahm, dachte Ethan und hielt ihr die Blumen hin, die er mitgebracht hatte. »Ich dachte, du hättest vielleicht gern welche.« Er wollte unbedingt einen Weg finden, sie dafür zu entschädigen, wie er sie in dem Wäldchen behandelt hatte.
    »Du hast mir Blumen mitgebracht!«
    »Ich habe sie hier und da mitgehen lassen. Am besten, du erwähnst Anna gegenüber nichts davon. Die Tigerlilien wachsen gleich an der Straße. Sie blühen dieses Jahr besonders üppig.«
    Er hatte ihr Blumen mitgebracht! Es waren keine Blumen aus dem Geschäft, sondern welche, nach denen er selbst gesucht und die er eigenhändig gepflückt hatte. Mit einem langgezogenen, zitternden Seufzer hielt sie das Gesicht in den kleinen Strauß. »Sie sind wunderschön.«

    »Sie erinnern mich an dich. Fast alles erinnert mich an dich.« Als sie den Kopf hob, als er sah, daß ihre Augen weich vor Staunen waren, wünschte er, daß er beredter wäre, sich besser, geschickter ausdrücken könnte. »Ich weiß, daß du dir jetzt nur noch den einen Abend in der Woche freinimmst. Da würde ich dich gern zum Essen ausführen, wenn du keine anderen Pläne hast.«
    »Zum Essen?«
    »Es gibt da ein Lokal in Princess Anne, das Anna und Cam sehr mögen. Man muß sich fein anziehen, aber sie behaupten, das Essen wäre es wert. Hättest du Lust?«
    Sie merkte, daß sie eifrig nickte wie eine Aufziehpuppe, und riß sich zusammen. »Ja, große Lust.«
    »Ich hole dich dann ab. Gegen halb sieben?«
    Und schon wieder schnellte ihr Kopf auf und ab wie bei einem Rotkehlchen im Frühling, wenn es sich an Würmern nicht sattfressen kann.

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