Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gezeiten des Krieges

Gezeiten des Krieges

Titel: Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
Vom Netzwerk:
BattleMech vorwärts. Der Schmitt und der verbliebene Dämon blieben auf der Straße und brausten um die Ecke, die Evan gerade hinter sich gebracht hatte.
    Evan reagierte instinktiv. Er erkannte die Gefahr sofort. Auf kurze Distanz gegen den Shen Yi und den Schmitt, vor einer Zeile Apartmenthochhäuser in die Enge gedrängt, konnte er nur verlieren. Er stampfte auf die Steuerpedale, zündete die noch intakten Sprungdüsen und schoss in die Luft, aus der Feuerlinie des capellanischen Mechs.
    Aber zu spät, um die Wohnungen zu retten. Wieder feuerte der Computercapellaner Laser und Raketen ab und riss tiefe Löcher in die Gebäudefassade. Evan drehte den Donnerkeil im Flug, schaltete die Düsen vorzeitig ab und kam auf dem Hochhausdach auf.
    Wie ein Bogenschütze auf den Burgzinnen hatte er gute Sicht und freie Schussbahn. Er jagte dem Shen Yi eine Gausskugel in die Schulter und spickte Kopf und Schultern mit Raketen. Die riesige Maschine wankte. Dann trat er rückwärts vom Dach, bevor einer der Gegner ihn erfassen konnte. Mit drei kurzen Schubstößen der Sprungdüsen landete der Donnerkeil in kampfbereit geduckter Haltung eine Straße weiter.
    »Beim Rückzug«, meldete Evan dem Sergeant, war aber vor allem darauf bedacht, zu verzögern und zu verwirren, während er seinen Plan umsetzte.
    Er beschleunigte zu einem Vorwärtssprint und donnerte die Straße hinauf, über eine Kreuzung und weiter, zwischen die Elementare. Jetzt bewegten sie sich wie eine Einheit. Die gepanzerten Infanteristen wuselten wie Armeeameisen rings um ihn herum. Sie drehten wieder nach Westen, dann traten sie auf eine weitere große Kreuzung, gerade als eine Querstraße nach Westen der Shen Yi, der Dämon und die Hau-berke auftauchten, und eine weiter entfernte Querstraße nach Süden der langsamere Schmitt, beschützt von den Fa Shih.
    Und nur zwei Querstraßen entfernt standen die Fulcrums.
    »Komm schon, komm schon«, ermunterte er den Computer und hob das leichte Gaussgeschütz zum Angriff auf den näheren Shen Yi.
    Wieder verfehlte sein Geschütz. Die Nickeleisenkugel prallte von der kantigen Schulterpanzerung ab und hinterließ nicht mehr als eine glänzende Schramme auf dem dunkel lackierten Metall. Raketen regneten auf die Konföderationsmaschine hinab und blendeten den Piloten mit einem Ring aus Feuer und dichtem grauem Qualm. Die Elementare orientierten sich an seinem Geschützfeuer und setzten sich in Bewegung, schwärmten auf den Fünfundsechzig-tonner zu, feuerten ihre Tornisterraketen und die Nahkampflaser, die sie anstelle einer linken Hand besaßen.
    Und auf der Sichtprojektion sah Evan, wie sich die Fulcrum --Schwebepanzer endlich in Bewegung setzten. Die begrenzte KI ließ sie - für den eigenen Schutz - zum Angriff übergehen. Der Sichtprojektion nach zu schließen, griffen sie den Shen Yi an.
    »Ja!«
    Jetzt, da seine Infanterie und die Luftkissenpanzer eine Feindgruppe banden, konnte sich Evan um den Schmitt und dessen Fa-Shih-Eskorte kümmern. Der schwere Panzer hatte angehalten und wartete auf der entfernteren Kreuzung in einem gelbem Laternenlichtkegel. Er wartete jedoch nicht viel länger als eine Sekunde, bevor er sich wieder geradeaus in Bewegung setzte und mit schussbereiten Waffen langsam anrückte.
    Raketen glitten aus der Lafette des Schmitt und hämmerten auf Evans Donnerkeil ein. Zwei Geschosse fanden den Weg durch den Riss in der Torsopanzerung, beschädigten die Reaktorabschirmung und zerstörten weitere interne Bauteile. Die Heiz-schlitze pumpten zusätzliche Hitze in die Simulatorkapsel. Frischer Schweiß lief an ihm herunter und brannte in den Augen.
    Evan bewegte sich die enge Gasse hinunter, trat nach einem Laternenpfahl, der sauber abbrach. Raketen ... Gauss ... Raketen. Er sah die Munitionsvorräte schrumpfen. Er brauchte noch ein paar Dutzend Meter, gerade genug, um mithilfe der Sprungdüsen hinter den Panzer gelangen zu können. Der Schmitt aber gab sie ihm nicht.
    Raketen und Laser bombardierten seinen Battle-Mech, sprengten Panzerung vom rechten Bein, Arm und Torso des Donnerkeil. Der Panzer bremste, dann legte er den Rückwärtsgang ein. Die Fa Shih begleiteten ihn.
    Siebzehn Versuche mit diesem Programm, Dutzende Sitzungen als Zuschauer und hunderte - hunderte! - Besprechungen und dies war das erste Mal, dass irgendeine capellanische Einheit sich zurückzog!
    »O nein, das tust du nicht«, flüsterte er und drückte den Fahrthebel noch etwas weiter vor. »Komm zurück und halte die Stellung.«

Weitere Kostenlose Bücher