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Gezeiten des Krieges

Gezeiten des Krieges

Titel: Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Manschette des Jacketts hervorragte. »Aber wir wissen auch, dass zwei lokale Diems und der Stadtmagistrat von Duan in jüngster Zeit die Politik der Republik in offiziellen Foren infrage gestellt haben. Ihre Positionen entsprechen denen des Liao-Kults. Das ist für sich genommen zwar nicht viel, aber es ist doch ... beunruhigend.«
    »Beunruhigend. Ein Politikerausdruck für die Notwendigkeit neuer Umfragen.« Fast hätte Hidi? gelächelt. »Macht sich Anna Sorgen wegen der nächsten Wahl?«
    »Warum sollte sie?«, fragte Tsung zurück. »Die Plattform für ihre Wahl hieß >Das Volk geht vor<. So wie die Dinge liegen, darf sie mit einem Erdrutsch rechnen.«
    Die Debatte entfernte sich weit von dem Thema, um das es Ruskov ging. Er steuerte also gegen. »Ich behaupte nicht, dass wir uns einer offenen Revolte gegenübersehen«, gestand er zu. »Aber ich finde ein deutliches Handeln angebracht. Jetzt.«
    »Und dann kümmern Sie sich um McCarron's Armored Cavalry«, befahl Hidi?. »Sie haben diese Wunde schon zu lange eitern lassen.«
    Er nickte. »Sagen Sie mir, wo sie stecken, und ich vernichte sie.« Er wartete. »Da liegt unser Problem. Die Armored Cavalry ist zu schnell und schlägt nur zu, wo es ihr passt. Sie erhält ganz offensichtlich Unterstützung aus der Bevölkerung.«
    Der Lordgouverneur runzelte die Stirn. »Was schlagen Sie vor?«
    Ruskov machte sich mit der folgenden Antwort einen politischen Feind: »Als Erstes erobern wir das Liao-Konservatorium zurück. Je länger wir es in der Hand der Studenten lassen, desto legitimer wird deren Position. Und diesen Dolch will ich nicht in den Rücken bekommen, wenn wir die Armored Cavalry endlich stellen.«
    »Sie haben Ihnen bereits fünf Tage gegeben«, stellte Lady Kincaid fest. »Warum haben Sie das nicht längst erledigt?«
    Tsung räusperte sich. »Das war die Entscheidung der Gouverneurin. Wir haben zwei tote Studenten, durchsiebt von MG-Kugeln und einige weitere Verwundete. Danach hat sich eine Menge bis dahin Unentschlossener den Studenten angeschlossen. Das Konservatorium genießt auch Unterstützung in den Vororten YiCha und Suri. Die Gouverneurin hofft, auf diplomatischem Wege weiteres Blutvergießen zu vermeiden. Das hat schon einmal funktioniert.«
    »Aber es war nicht von Dauer«, bemerkte Beresk. »Noch ein dunkler Fleck auf Ezekiel Crows Weste. Der Mann hat etwas von einem Satan.« Bei der Erwähnung des Schwarzen Paladins glitt ein Ausdruck des Abscheus über Lady Kincaids Züge. Niemandem gefiel der Gedanke, Paladine und Ritter der Sphäre könnten zu Verrätern werden.
    Ruskov ging es aber nicht um Ezekiel Crow. »In diesem Fall haben wir keine Zeit für Diplomatie. Ich bitte respektvoll um die Erlaubnis, das Konservatorium mit meinen Triarii und der Principes-Garde zurückzuerobern. Danach kesseln wir die Armored Ca-valry ein und warten, was die 6. Hastati an Verstärkung entbehren können.«
    Hidi? kippte den Rest des Drinks und stellte das Glas mit einem Klirren der Eiswürfel zurück auf das Sideboard. »Nicht annehmbar«, erklärte er schließlich. »Erstens wird es keine Verstärkung geben, Viktor. Präfekt Tao hat es ohnehin schon schwer genug. Zweitens, zweitens ...« Er wehrte mit erhobener Hand eine Unterbrechung ab. »... ist es ein Zeichen von Schwäche, das die gesamte Präfektur untergräbt, wenn wir der Konföderation eine Schlacht um Liao gestatten. Sie haben es selbst auf den Punkt gebracht: Wir müssen Entschlossenheit zeigen.«
    »Sie erzählen mir, was Sie gerne hätten, Lordgouverneur. Ich sage Ihnen aber, was wir können.« Ruskovs Schultern taten weh. »Wenn wir die 6. Hastati nicht anfordern können, warum können wir keinen größeren Teil der Principes-Garde hierher verlegen?«
    Aber Legat Ruskov war nicht vollständig über die Truppenbewegungen innerhalb der Präfektur informiert.
    »Die Principes-Garde steht auf Gan Singh«, teilte ihm Eve Kincaid jetzt mit. »Sie löst dort die 6. Hastati ab, die anderweitig benötigt werden. Präfektur VI hat wieder Grenzprobleme mit dem OrienteProtektorat.«
    Das war für Hidi? und Beresk, die nervöse Blicke austauschten, offenbar keine Neuigkeit. Gerald Tsung fiel erschrocken zurück in die Polster.
    Vor Ruskov fand er die Sprache wieder. »Was ist mit unserer Vereinbarung mit New Canton?«, fragte er und ausnahmsweise war seiner Stimme die Anspannung anzuhören. Der Lordgouverneur hatte versprochen, sich zur gegenseitigen Verteidigung mit seinem Kollegen aus Präfektur VI

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