Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance
laut über den harten Boden. JC richtete sich sofort auf und sah hinter sich, aber er war zu weit in den Korridor vorgedrungen, um das Ende noch rechtzeitig erreichen zu können. Er konnte nicht hoffen, eines der beiden Enden zu erreichen, bevor die Wände zusammenkrachten. Sie kamen langsam auf ihn zu und nahmen sich Zeit, aber sie sahen schwer und solide genug aus, um ihn zu blutigem Matsch zu zerquetschen. Und sie würden das langsam tun, Zentimeter für Zentimeter, während Kim zusah. JC riskierte einen Blick zu ihr. Sie sah ihn sehnsüchtig an, und beschwor ihn wegzulaufen. Ihre Lippen bewegten sich, aber kein Ton erreichte ihn, als sie lautlos darum bat, er möge sich selbst retten.
JC warf ihr ein beruhigendes Lächeln zu. Er atmete tief durch, sog die Luft ganz nach unten in die Lungen, sammelte seine Kraft und leerte seinen Geist. Immer noch rann Schweiß sein Gesicht herab und brannte in seinen Augen, und so nahm er sich eine Sekunde, um ein Taschentuch hervorzuholen und sein Gesicht sauber zu wischen. Kim starrte ihn wild an, als könne sie kaum glauben, dass er Zeit verschwendete, während die Wände immer näher kamen, um ihn zu zermalmen. JC steckte das Taschentuch mit einem Schlenker weg und sah nach rechts und links, wie nah ihm die Wände schon gekommen waren. Das harte Knirschen, das den Fortschritt der Wände über dem Boden anzeigte, war sehr laut und kam immer näher. Bei der Geschwindigkeit würde sein Tod eine langsame und qualvolle Sache sein, zuerst würden seine Knochen knacken und brechen, dann folgte die langsame Quetschung der inneren Organe; ein Tod, den er buchstäblich zentimeterweise stürbe. Er würde wahrscheinlich bis ganz zum Ende am Leben bleiben, damit auch Kim so lange wie möglich litt.
JC freute sich wirklich darauf, diesen unbekannten Feind endlich zu treffen und ihm zu zeigen, wie falsch er lag.
Er streckte beide Arme mit gespreizten Händen aus, als beabsichtige er, die Wände mit purer und brutaler Stärke aufzuhalten. Aber JC war besser ausgebildet, als das zu versuchen. Das Institut bereitete seine Agenten darauf vor, auf alle möglichen Arten stark zu sein. JC beruhigte seine Gedanken mit vertrauter und eindringlich geübter Routine und verwendete dazu seine inneren Kräfte. Er weigerte sich schlicht und ergreifend anzuerkennen, was gerade passierte. Die Wände konnten sich nicht bewegen, weil der unsichtbare Feind nicht stark genug war, die physische Realität umzuschreiben. Es konnte nicht sein. JC verneinte die Beweise, die ihm seine Sinne lieferten und trotzte der Bewegung der Wände durch schiere Willenskraft. Er schloss die Augen und stand mit ausgestreckten Armen da.
Und nichts kam, um seine abwartenden Hände zu berühren.
Langsam öffnete er die Augen und die Korridorwände waren wieder da, wo sie hingehörten, als ob sie sich nie bewegt hätten. Was sie natürlich auch nicht getan hatten. Er lächelte Kim an, die immer noch frei am Ende des Korridors schwebte und sie lächelte zurück.
Innerlich lachte sich JC kaputt. Er hätte sein Hemd darauf verwettet, dass der Feind bluffte, und er hatte gewonnen. Das Ding war also am Ende gar nicht so mächtig. Und das war ... gut zu wissen.
Er ging nach vorn, Kim hing weiter vor ihm wie eine Möhre an der Stange, wie ein Köder. JC ging langsam und sorgfältig und erlaubte sich selbst nicht, auf sie zuzurennen. Sein Herz machte einen kleinen Satz, als sie sich nicht bewegte. Er zwang sich, in angemessenem Abstand vor ihr stehenzubleiben, denn irgendwie war ihm bewusst, dass jeder Versuch, sie aus dem, was sie hielt, zu befreien, dazu führen würde, dass sie wieder fortgerissen würde. Also stand er vor ihr und lächelte sie an. Sie lächelte zurück und sie sprachen leise, ruhig und vernünftig miteinander.
»Du musst damit aufhören«, sagte Kim. »Du kannst mir nicht ständig hinterherlaufen. Das bringt dich um. Das will ich nicht.«
»Ich muss rennen«, erwiderte JC. »Ich muss es versuchen. Ich kann dich nicht im Stich lassen. Nicht so kurz, nachdem ich dich gefunden habe.«
Sie lächelte wieder, aber in ihren Augen war Traurigkeit. »Es tut mir so leid, dass wir einander so spät gefunden haben, mein Süßer. Ich bin tot, nicht wahr? Ich bin nur noch ein Geist, die Erinnerung an etwas, das ich einmal war.«
»Ja.«
»Dann geh zurück«, sagte Kim freundlich, aber entschlossen. »Es ergibt keinen Sinn, wenn wir beide tot sind. Bis jetzt habe ich nichts gesehen, was diesen Zustand empfehlenswert machen
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