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Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance

Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance

Titel: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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und du bist nicht Melody und ihr seid beide nicht real!«, schrie JC. Er riss verzweifelt an den Netzen, erzwang sich einen Weg hindurch und ließ die Gestalten und ihre Kokons hinter sich. Sie sprachen nicht mehr, aber JC konnte sie immer noch weinen hören. Er kämpfte sich bis zum Ende des Korridors durch, dann wurde es plötzlich still. JC sah sich nicht um, um zu sehen, ob die Spinnweben und die Kokons verschwunden waren.
    Kim glitt davon und JC folgte ihr.
***
    Vielleicht fand das Wesen keine Korridore mehr, oder vielleicht hatte es keine Tricks mehr auf Lager, aber schließlich folgte JC Kim durch einen besonders niedrigen bogenförmigen Durchgang und fand sich selbst auf einem unbekannten Bahnsteig wieder. Er hielt inne, um wieder zu Atem zu kommen und sah sich um. Er fragte sich, warum er sich so deutlich und klar bedroht fühlte. Er erkannte nichts wieder. Nicht nur, dass er noch nie auf diesem Bahnsteig gewesen war, er war sogar nicht mehr sicher, ob überhaupt irgendjemand je hier gewesen war. Alles sah anders aus, fühlte sich anders an – irgendwie fremd, so als ob er aus der Welt, die er kannte, hinausgegangen und an einem neuen und sehr gefährlichen Ort angelangt sei. Es war der Bahnsteig einer U-Bahnlinie, das schon, aber es wirkte eher so, als sähe man den Bahnhof Oxford Circus durch einen Zerrspiegel. Die Deckenlichter flackerten und tauchten erst einen, dann einen anderen Teil des Bahnsteigs in undurchdringliche Finsternis. Der Name der Station war auch nicht Oxford Circus. Stattdessen stand auf der Wand hinter den Gleisen mit altem, eingetrocknetem Blut hingeschmiert ein einziger Satz.
    ET IN INFERNO EGO.
    Es gab keinen Fahrplan und die Poster an den Seiten ergaben überhaupt keinen Sinn. Die Landschaften und Ansichten waren fremd, verstörend und vollkommen unmenschlich. Häuser, aus Porzellan gemacht, schrecklich zerbrechlich und so bunt, dass sie Übelkeit erregten. Hängende Gärten mit langen, grauen Blattwedeln, die hungrig zuckten, fielen an den Seiten von zu Ruinen zerfallenen Bürogebäuden herab. Meere und Himmel von unbekannten Farben waren zu sehen sowie die Schatten von Dingen, die ... vorbeikamen. Die Szenen schienen sich ständig zu verschieben oder zu ändern, langsam, so als träumten die Poster.
    Kim schwebte am Ende des Bahnsteigs in der Luft, stieg langsam auf und ab. Ihre Füße hingen hilflos über dem Boden, ihre großartige Mähne roten Haars wehte schwerelos um sie herum, als befände sie sich unter Wasser. Ihre Augen sahen nur JC an, und sie versuchte, immer noch für ihn zu lächeln. Er fing langsam an, sich wieder zu bewegen. Vorsichtig ging er den Bahnsteig hinab. Sie blieb, wo sie war und wartete auf ihn. Er hielt vor ihr an, immer noch darauf bedacht, einen respektvollen Abstand einzuhalten und dann sprachen sie wieder. In stillem, leisem und vertrauensvollem Ton.
    »Ich erinnere mich jetzt an mehr«, sagte Kim. »Ich wurde ermordet, nicht wahr?«
    »Ja. Es tut mir so leid.«
    »Warum sollte mich jemand töten wollen?«, fragte sie traurig. »Ich bin niemand Wichtiges oder Besonderes. Oder wenigstens war ich das nicht. Verdammt, ich sehe schon, ich muss an meiner Grammatik arbeiten.«
    »Jeder ist wichtig«, sagte JC. »Das ist das Erste, was man dir in so einem Job beibringt.«
    »Du bist süß«, sagte Kim. »JC – wenn alles andere schief geht, dann versprich mir, dass du den findest, der mich getötet hat. Und lass ihn dafür bezahlen. Ich hätte nie gedacht, dass ich die Art Person bin, die an Rache glaubt, ich dachte nie, ich sei nachtragend. Aber ich glaube, der Tod verändert einen.«
    »Wir werden ihn finden«, sagte JC. »Und ich werde ihn für das bezahlen lassen, was er dir angetan hat. Was auch immer das kostet.«
    »Ich wünschte, ich hätte dich früher getroffen. Es gab niemanden Besonderes für mich, solange ich lebte. Niemand, der eine Rolle spielte. Ich war jung, ich hatte Spaß und ich dachte, ich hätte alle Zeit der Welt. Gab es jemanden für dich?«
    »Nein. Niemand Besonderes. Ich glaube, ich habe auf dich gewartet.«
    »Ich glaube, du hast es spät werden lassen«, sagte Kim.
    Sie lachten still miteinander.
    »Ich liebe dich, Kim«, sagte JC. »Es kommt ein bisschen plötzlich, ich weiß, aber ...«
    »Ich weiß. Wir müssen sagen, was wir zu sagen haben und wir müssen es jetzt tun, weil – wer weiß schon, wie viel Zeit wir zusammen haben. Ich liebe dich, JC. Wie auch immer das alles ausgeht. Wenn schon sonst nichts, werde ich

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