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Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance

Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance

Titel: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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strömte sie herein wie dicker, dunkler Sirup, als ob das Glas in den Fenstern nicht vorhanden wäre. Die fünf Agenten traten schnell im Mittelgang zusammen, als die Finsternis von allen Seiten auf sie zukam und von der Decke tropfte. Keiner von ihnen wollte das Zeug berühren, und keiner wollte berührt werden. Die Dunkelheit füllte beide Enden des Waggons und schwappte dann durch die langen Sitzreihen auf die Mitte zu. Es war vollkommen dunkel, mehr eine Abwesenheit als eine Präsenz, so als ob die Agenten und die langsam schrumpfende Lichtinsel das einzige Leben in einem endlosen, dunklen Nichts wären.
    Natasha zog etwas Kleines und Rundes aus einer Tasche und schüttelte es heftig. Ein weiches, organisch wirkendes gelbliches Licht erstrahlte aus dem Ball in ihrer Hand und wo es die herannahende Dunkelheit berührte, hielt es die Finsternis auf. Natasha wedelte mit dem glühenden Ball hin und her und verstärkte so den Kreis der Lichtgrenzen.
    »Ein Salamanderball«, sagte sie gelassen.
    »Ein bisschen klein«, meinte Happy.
    »Wie bitte?«, fragte Erik. »Man kriegt nur zwei in einen Ball.«
    Das gelbe Licht begann zu stottern, dann verblasste es rapide und verschwand. Natasha schüttelte den Ball heftig, fluchte kurz und warf das Ding fort.
    »Ich denke, es hatte Angst«, sagte Happy. »Hat sonst noch jemand etwas? Bitte, jemand soll Ja sagen.«
    Melody nahm einen chemischen Stab und winkte damit. Ein dumpfes, grünes Licht flammte auf.
    »Oh toll«, sagte Happy, »wir gehen zu einem Rave!«
    »Soll ich dir mal ein paar hinter die Ohren geben?«, fragte JC. »Du bist hier der Telepath – ist diese Finsternis real oder eine übertragene Illusion?«
    »Das ist die Dunkelheit«, sagte Happy. Seine Stimme war auf einmal ernst und sein Gesicht sah aus wie das eines melancholischen Clowns, der unter seinem aufgemalten Lächeln immer traurig ist. »Das ist die wirkliche Dunkelheit, die echte, die weit mehr als nur die Abwesenheit von Licht ist. Das hier ist die lebende Finsternis und sie ist hungrig.«
    »Na gut«, sagte JC. »Nicht so hilfreich, wie ich gehofft hatte, aber so ist Happy nun einmal. Natasha?«
    »Das ist wirklich«, sagte sie knapp. »Wirklich genug, um uns alle zu töten. Oder vielleicht nach seinem Ebenbild zu gestalten.«
    Das grüne Licht des chemischen Stabs wurde bereits schwächer. Melody schüttelte ihn wild und beschimpfte ihn wüst, aber er ging trotzdem aus. Die Dunkelheit kroch erbarmungslos weiter, von allen Seiten gleichzeitig. Einiges war an den Seiten des Waggons hereingekrochen und traf jetzt auf der Decke, über ihren Köpfen, zusammen. Eine gewisse Kälte lag in der Luft, als ob die Dunkelheit alle Wärme im Wagen aufsaugte.
    »Das ist keine natürliche Finsternis«, sagte Erik. Seine Stimme klang höher und schwankte.
    »Ach, denkst du das wirklich?«, fragte Melody scharf. Sie warf ihren nutzlosen Leuchtstab in die Dunkelheit, die das Ding auf der Stelle verschluckte. »Was war denn dein erster Gedanke? Als es direkt durch die verdammten Fenster floss? Natürlich ist das nicht natürlich!«
    Die fünf Agenten drängten sich eng aneinander, als sich der Lichtkreis immer enger zusammenzog. Kim schwebte neben ihnen und warf nervöse Blicke auf die dunkle Decke. JC sah sich böse um, seine Augen glühten sehr hell hinter seiner Sonnenbrille.
    »Erik hat recht«, sagte er plötzlich. »Diese Finsternis könnte real sein, in dem Sinn, dass der Eindringling sie geschaffen und auf unsere Welt losgelassen hat, aber es ist keine natürliche Dunkelheit. Das ist nur wieder eins dieser Gedankenspielchen, die der Eindringling spielt, um uns zu zermürben. Hab ich recht, Happy, Natasha?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Happy. »Ich kann’s nicht sagen. Vielleicht.«
    »Verdammt noch mal, ich schwör’s, wenn du noch einmal auch nur eine Tablette ohne meine Erlaubnis nimmst, dann hau ich dir eine rein und trampele auf deinem Kopf herum«, schimpfte JC. »Konzentrier dich! Ist diese Dunkelheit etwas, das der Eindringling geschaffen hat?«
    »Ja!«, beeilte sich Happy zu sagen. »Muss so sein. Dunkelheit benimmt sich in der normalen Welt nicht so.«
    »Natasha?«
    »Wenn der Eindringling sie erschaffen hat, dann ist sie zwar real genug, uns zu töten. Aber das macht sie noch nicht real.«
    »Bildet einen Kreis. Jeder nimmt den anderen bei der Hand. Kim, tu so als ob. Hier geht’s um die Symbolik. Wir werden zusammenarbeiten, zusammenhalten und diese Dunkelheit mit purer Willenskraft

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