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Ghost Lover

Ghost Lover

Titel: Ghost Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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Tante war eine alte Frau. Sie hat nicht mehr allzu viel erneuert. Ein bisschen Farbe auf den Wänden und antike Möbel auf morschen Bodenbrettern sind nicht gerade sinnvoll, um Holzwürmer zu bekämpfen.“ Er nickte Ella zu. „Aber jetzt halte ich Sie wirklich nicht länger auf. Denken Sie über mein Angebot nach.“
    Er verschwand durch die Hintertür und Ella versperrte den Eingang sofort. Sie würde künftig daran denken müssen, auch hier abzuschließen.
    Sie beobachtete, wie Steven Stapleton über die Wiese hinüber zum Wäldchen lief und im Unterholz verschwand.
    Mit einem Mal fiel ihr ein, warum er ihr unheimlich war. Seine Augen. Es waren Augen, denen jegliche Wärme fehlte. Fröstelnd zog sie die Schultern hoch. Dieser Steven war kein Mann, dem man in die Quere kommen sollte.
    Zwei Stunden später war sie noch immer aufgebracht. Für wen hielt dieser Idiot sie? Glaubte er, sie fiele auf sein Märchen der Holzwürmer herein, um ihm das Anwesen für ein Butterbrot und ein Ei zu verkaufen? Womöglich noch in dem Glauben, das Geschäft ihres Lebens zu machen? Sie stand nicht seit ihrem sechzehnten Lebensjahr auf eigenen Füßen, weil sie ein Schwachkopf war.
    Sie knallte den Putzlappen in den Eimer und stand auf. Sie würde ins Dorf gehen und bei Beth und Will nachfragen, ob Steven die Wahrheit sagte.
    Ella stieg unter die Dusche, spülte Staub und Schweiß mit kühlem Wasser ab, um dann in ihre neue Errungenschaft, das sonnenfarbene Kleid zu schlüpfen. Ein weißes Band im Haar und weiße Ballerinas übergestreift machte sie sich bereit, den Paytons ihre Aufwartung zu machen.
    Die Luft war lau und die Sonne schien, bis auf die paar Momente, an denen sie sich hinter Wolken versteckte.
    Der Spaziergang besänftigte Ellas Gemüt. Um sie herum war alles grün, Blumen blühten und als sie an den ersten Gärten vorüberkam, erfreute sie sich an der bunten Blumenpracht, die sich ihren Augen darbot. Die Leute, denen sie begegnete, grüßten sie mit mehr oder weniger neugierigen Blicken.
    Wahrscheinlich hatte sich der Neuzugang bereits herumgesprochen. Als sie in eine Seitenstraße einbog, von der sie hoffte, eine Abkürzung gefunden zu haben, kam sie am hiesigen Pub vorbei. „The Black Horse“ befand sich in einem schwarz-weißen Fachwerkhaus. Neben der Eingangstür gab es einen Standaschenbecher, um den etliche Kippen verstreut lagen. Ein Mann mit schwarzer, knielanger Schürze und weißem Hemd kehrte sie zusammen. Als sie auf seiner Höhe angekommen war, hob er den Kopf und nickte ihr zu. Dann ließ er sich in kaum verständlichem Dialekt übers Wetter aus. Ella antwortete freundlich, was er als Aufforderung betrachtete, sie in ein Gespräch zu verwickeln. „Sie wohnen im Rose Cottage, nich’? Sin’ die Nichte der alten Willoughby.“
    „Ja, stimmt beides“, sie lächelte und zögerte. Vielleicht war das die richtige Gelegenheit, Klatsch und Tratsch in Erfahrung zu bringen. „Waren Sie schon einmal im Cottage?“
    Der Mann musterte sie neugierig. Sein Vollmondgesicht glänzte speckig, doch seine Augen blickten freundlich und sein wirrer, roter Haarschopf gab ihm Ähnlichkeit mit einem Igel.
    „Im Cottage?“, fragte er gedehnt. „Ihr Tantchen war nich’ sehr versessen auf Besuch. Die wenigsten Leute durften weiter als in den Garten kommen.
    Aber sie war oft hier.“ Er deutete auf den Pub. „Hat fast jeden Abend vorbeigeschaut auf ein Glas oder zwei.“ Der Mann legte seinen Kopf schief. „Haben Sie schon Bekanntschaft mit dem Gespenst gemacht?“ Ella atmete aus. Also war sie weder überspannt noch verrückt. Wobei sie an den Spuk nicht so recht glauben wollte. Das Klopfen und Hämmern und Scharren konnte durchaus natürliche Ursachen haben.
    „Welchem Spuk?“, fragte sie betont gelassen.
    Der Pubbesitzer zuckte mit den Schultern. „Alte Geschichten. Soll sich ein Geist im Cottage verirrt haben. Andere meinen, es sei ein Hauskobold.
    Die alte Willoughby hat nie was von Spuk erzählt.“
    „Hm“, machte Ella. „Ich möchte Sie nicht weiter von der Arbeit abhalten.“
    Der Mann nickte und wandte sich ab.
    Als er Ella seine Rückseite präsentierte, musste sie ihren Kiefer unter Kontrolle halten. Der Mann trug nicht kurze Hosen unter seiner Schürze, wie Ella dachte, sondern nichts weiter als ein T-Shirt, Socken und Turnschuhe.
    Ella verkniff sich ein Lachen. Jetzt fühlte sie sich wirklich wie die Hauptfigur in einem Roman.
    Kurze Zeit später befand sich Ella vor dem Haus der Paytons.
    Noch

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