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Ghost

Titel: Ghost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Harris
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geschrieben hatte:
     
    Ohne das Engagement, die Unterstützung, Klugheit und Freundschaft des verstorbenen Michael McAra hätte es dieses Buch nie gegeben. Von der ersten bis zur letzten Seite haben wir eng zusammengearbeitet. Danke, Mike – für alles.
     
    Meine Name wurde nicht erwähnt. Zu Ricks großem Ärger hatte ich darauf verzichtet. Ich hatte ihm nicht gesagt, warum. Ich war der Meinung, dass es so sicherer war. Der von heiklen Stellen bereinigte Inhalt und meine Anonymität, so meine Hoffnung, würden an den, der möglicherweise darauf achtete, die Botschaft aussenden, dass es in Zukunft; von meiner Seite keine Probleme geben würde.
    Am Nachmittag legte ich mich eine Stunde lang in die Badewanne und dachte darüber nach, ob ich zu dem Empfang gehen sollte oder nicht. Wie üblich schaffte ich es, meine unentschlossene Grübelei über Stunden in die Länge zu ziehen. Als ich mir meinen Bart abrasierte und einen anständigen dunklen Anzug und ein weißes Hemd anzog, redete ich mir ein, dass ich mich noch nicht endgültig entschieden hätte. Sogar als ich schon an der Straße stand, ein Taxi aufhielt und schließlich um fünf vor sieben an der Ecke Downing Street stand, sagte ich mir: Noch ist es nicht zu spät, noch kannst du wieder umkehren. Auf der anderen Seite der Whitehall, diesem breiten und feierlichen Boulevard, fuhren Autos und Taxis vor dem Banqueting House vor, wo, wie ich annahm, der Empfang stattfinden würde. Die Blitzlichter der Fotografen flimmerten in der Abendsonne, eine blasse Erinnerung an die glorreichen alten Zeiten des Adam Lang.
    Ich hielt nach Amelia Ausschau. Ich schaute zur berittenen Wache vor Horse Guards, dann in die andere Richtung, am Außenministerium vorbei zum gotischen Irrenhaus des Palace of Westminster. Gegenüber der Einfahrt zur Downing Street stand ein Schild, das zu den Cabinet War Rooms zeigte, mit einer Abbildung von Churchill mit V-Zeichen und Zigarre. Whitehall erinnert mich immer an den Blitz. Ich kann ihn mir vorstellen, mit seinen Bildern bin ich aufgewachsen: die Sandsäcke, das weiße Klebeband über den Fenstern, die sich in die Dunkelheit bohrenden Lichtkegel der Suchscheinwerfer, die brummenden Bomber, die explodierenden Sprengbomben, die rot glühenden Brände im East End. Dreißigtausend Tote allein in London. Das, wie mein Vater gesagt hätte, das ist Krieg – nicht dieses bisschen Unannehmlichkeit, Ängstlichkeit und Irrsinn, das tröpfchenweise daherkommt. Und doch war Churchill – nur in Begleitung eines einzigen Detective, der drei Meter hinter ihm gegangen war – immer durch den St James’s Park zum Parlament spaziert und hatte, wenn er anderen Spaziergängern begegnete, den Hut gezogen.
    Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf, als die Glocke von Big Ben zur vollen Stunde schlug. Ich schaute wieder nach links und rechts, aber immer noch keine Spur von Amelia. Was mich wunderte, denn ich hatte sie als den pünktlichen Typ abgespeichert. Doch dann berührte mich jemand am Ärmel, ich drehte mich um, und da stand sie, in dunkelblauem Kostüm mit einer Aktentasche in der Hand. Sie war hinter meinem Rücken aus dem dunklen Canyon der Downing Street aufgetaucht. Sie wirkte gealtert, verblüht, und ich sah ihre Zukunft vor mir: eine feine Adresse, eine winzige Wohnung, eine Katze. Wir begrüßten uns höflich.
    »Tja«, sagte sie. »Da wären wir also.«
    »Da wären wir.« Wir standen verlegen da, zwischen uns fast ein Meter Abstand. »Ich wusste gar nicht, dass Sie wieder in Nummer Zehn arbeiten«, sagte ich.
    »Ich war auf Abordnung bei Adam. Der König ist tot«, sagte sie mit plötzlich gebrochener Stimme. Ich legte meinen Arm um sie und klopfte ihr auf den Rücken wie einem Kind, das hingefallen war. Ich spürte ihre nasse Wange an meiner. Dann löste sie sich von mir, öffnete die Aktentasche und nahm ein Taschentuch heraus. »Entschuldigung«, sagte sie. Sie schnäuzte sich die Nase und stampfte mit ihrem Stöckelschuh auf dem Boden auf. »Verdammt. Immer wieder bilde ich mir ein, dass ich drüber weg bin, und dann merke ich, dass es doch nicht so ist. Sie sehen grauenhaft aus«, fügte sie hinzu. »Sie sehen aus ...«
    »Wie ein Geist?«, sagte ich. »Danke. Sie sind nicht die Erste.«
    Im Spiegel ihrer Puderdose überprüfte sie ihr Aussehen und nahm ein paar schnelle Korrekturen vor. Ich erkannte, dass sie ängstlich war. Sie brauchte jemanden, der sie begleitete. Und wenn nur ich es war.
    »Also dann«, sagte sie und klappte die Dose

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