Ghostbound (German Edition)
ein echter Leistungsträger der Gesellschaft zu werden. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie über diese Stiftung schreiben würden, Miss Parker.“
„Klingt fabelhaft.“ Elizabeth hoffte, dass es einigermaßen begeistert klang.
„Wunderbar, hier ist meine Karte. Rufen Sie mich an, dann können wir einen Interviewtermin vereinbaren.“
„Danke, Sir Thomas, das werde ich tun.“
„Sie haben da übrigens einen sehr interessanten Anhänger, wissen Sie das? Ziemlich wertvoll …“
Elizabeth zog die Augenbrauen zusammen und griff nach dem Amulett. Auch Daniel und Wood blickten erstaunt auf die silberne Sonne.
„Ich weiß nicht, ob er im herkömmlichen Sinne wertvoll ist“, erwiderte sie zaghaft, „denn für mich hat er ausschließlich ideellen Wert.“
„Ja, er gehörte Mr Mason, nicht wahr? Aber er ist tatsächlich sehr wertvoll. Ich handle mit indischen Antiquitäten, müssen Sie wissen, und ich habe selten so ein schönes Stück gesehen. Ich müsste es mir zwar genauer ansehen, aber ich würde schätzen, es ist stammt aus der Gupta-Periode. Hätten Sie eventuell Interesse, es mir zu verkaufen? Was den Preis angeht, könnte ich …“
„Tut mir wirklich sehr leid, Sir Thomas“, unterbrach Elizabeth ihn. „Aber wie gesagt, das Amulett hat einen besonderen Wert für mich und ist unverkäuflich.“
„Natürlich, natürlich … Das war unangemessen. Vergeben Sie mir, Miss Parker.“ Bedauernd legte er eine Hand auf seine Brust und neigte etwas den Kopf. „Zuweilen gewinnt meine Krämerseele über meinen Verstand.“
„Sind Sie sicher, dass es indisch ist? Ich dachte, es wäre Pavee oder Roma. Daniel hat es nämlich von einer alten Pavee-Frau bekommen, die sagte, es wäre schon ewig in Familienbesitz.“
„Liz, Kim ist dabei sich zu verabschieden“, drängte Daniel. „Du verpasst sie noch.“
„Oh, das ist durchaus möglich, Miss Parker“, beantwortete Hamilton derweil Elizabeths Frage. „Denn die Roma haben ihren ethnischen und kulturellen Ursprung in Indien. Es ist also denkbar, dass der Anhänger seit damals im Besitz dieser Pavee-Familie war.“
„Das ist ja alles wirklich interessant und faszinierend, Liz. Aber das kannst du auch nächstes Mal mit ihm diskutieren“, sagte Daniel ungeduldig.
„Ich würde vorschlagen, wir führen das Gespräch bei Ihrem bevorstehenden Besuch fort“, schlug Hamilton liebenswürdig vor, ganz so, als hätte er Daniel gehört.
„Sehr gerne, Sir Thomas. Es war mir ein echtes Vergnügen, Sie kennenzulernen.“
„Mir auch meine Liebe, mir auch. Auf bald, und lassen Sie einen alten Mann nicht zu lange warten.“ Er nickte ihr zum Abschied lächelnd zu und verließ dann, eine Hand auf Simons Schulter gestützt, die Trauergemeinde Richtung Ausgang.
„Detective Wood … ich meine Tony, ich habe noch kurz etwas zu erledigen. Ich komme gleich nach, in Ordnung?“ Elizabeth wartete Woods Antwort nicht ab, sondern hastete hinüber zu Kim, die gerade das kleine Kind wieder in den Arm hob und aufbrechen wollte. Gott, wie sollte sie dieses Gespräch nur beginnen? „Ähm … Entschuldigung? Sie sind Kim, richtig?“
„Ja“, antwortete Daniels Schwester mit tränendicker Stimme. „Kennen wir uns?“
Die nächsten Worte kamen Elizabeth unglaublich schwer über die Lippen. „Mein aufrichtiges Beileid, zu dem Verlust Ihres Bruders“, presste sie hervor. „Ich … also, meine Name ist Elizabeth Parker“, stammelte sie.“ Ich war eine Freundin von Danny und… ich war dabei … als … als es passierte.“
„Ah ja“, sagte Kim nickend. „Tony hat Sie erwähnt.“ Leider ließ Kims Ton nicht darauf schließen, ob der alte oder der neue Detective Wood von ihr gesprochen hatte. „Schön, Sie kennenzulernen.“ Sie verlagerte das Gewicht des Kindes auf den linken Arm und streckte Elizabeth eine Hand entgegen.
Es war wohl der neue Detective Wood , dachte Elizabeth erleichtert, als sie Kims Hand schüttelte.
„Und wer bist du?“, fragte sie das etwa dreijährige Kind in Kims Armen. Die Kleine war blond wie ihre Mutter und hatte Daniels grüne Augen.
„Das ist Jayne. Danny nannte sie immer seine Lady Jayne.“
„Sie ist unglaublich süß“, sagte Elizabeth.
„Ja, nicht wahr?“, pflichtete Daniel ihr bei. „Sie ist wirklich eine kleine Lady.“
„Sagen Sie, Elizabeth“, fuhr Kim leise aber eindringlich fort. „Ist es schnell gegangen? Oder hat Danny … hat er gelitten? Diese Frage geht mir einfach nicht aus dem Kopf seit ...“
Elizabeth
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