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Ghostman: Thriller (German Edition)

Ghostman: Thriller (German Edition)

Titel: Ghostman: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Hobbs
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sogenannten Gesetzeshüter nur die Uhrzeit zu verraten, um eine Freifahrt ins Krankenhaus mit den besten Empfehlungen deiner Partner zu gewinnen. Niemand ist so verhasst wie der Typ, der mit der Polizei redet. Wer bei einem Job verschwindet, hat zumindest die Chance, die Sache wieder gutzumachen, wenn er sich genügend anstrengt, aber ein Singvogel kann das Protokoll der Cops unterschreiben, nach Hause gehen und seine Beretta küssen. Eine Zeugenschutzvereinbarung ist das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben steht.
    Jugmarker sind dafür berüchtigt, sich an Leuten zu rächen, die sie verpfeifen. Manche bringen einen Verräter nicht mal sofort um. Sie ermorden seine ganze Familie, nur damit er aufmerksam wird. Sie schicken jemanden mit einer Kiste Messer los, damit er sich mit der Mutter des Verräters befasst. Dann töten sie seine Freundin. Dann die Brüder. Die Schwestern. Die Kinder.
    Und erst dann ist Schluss.
    Ich konnte nicht aufhören, an Rebecca Blacker zu denken. Ich sah den schwarzen Eyeliner an ihren unteren Augenlidern, das Haar, das in wirren Locken über ihre Schultern fiel. Ich hatte das Mäppchen mit ihrem Abzeichen vor dem geistigen Auge. Die Frau auf dem Foto war so viel jünger. Voll von jugendlicher Begeisterung, Unruhe, Angst. Die Frau, die ich gesehen hatte, war kühl gewesen, ruhig, gelangweilt. Sie war heute anders. Ich fragte mich, wie lange es dauern würde, bis sie versuchen würde, mich zur Strecke zu bringen. Wer weiß, vielleicht versuchte sie es ja schon.
    Mit dem Ärmel meines Jacketts wischte ich das Steuer des SUV ab, den Schalthebel und den Türgriff innen und außen. Auch die Beifahrertür und die beiden hinteren Türen vergaß ich nicht. Ich zog Jackett, Krawatte und Hemd aus, denn überall waren Blutspritzer, und warf alles zusammen mit den letzten zwei Einzelteilen meines Revolvers auf den Rücksitz.
    Ich ging zu meinem eigenen SUV zurück, zog ein frisches Hemd aus meiner Tasche und zog das alte Jackett an. Dann öffnete ich die Heckklappe an Alekseis und Martins Suburban, um nachzusehen, ob sie irgendetwas Nützliches darin hatten. Ich fand eine zweite Schaufel, einen grünen Gartenschlauch, zwei Jogginganzüge, ein Gasfeuerzeug, eine Rolle dünnen Draht, Drahtscheren, Zangen, drei Messer, einen Karton mit großen schwarzen Müllsäcken, eine Bügelsäge, Isolierband und einen Hammer. Für den naiven Betrachter konnte das alles aussehen wie eine Sammlung von alltäglichen Heimwerkermaterialien. Aber dünner Draht ist doppelt so gut wie ein Strick, wenn man jemanden fesseln will. Zweilagige Industriemüllsäcke können fünfzig Pfund Menschenfleisch aufnehmen, ohne zu lecken. Ein Gartenschlauch kann schmerzhaftere Verletzungen hervorrufen als ein Baseballschläger, wenn man richtig damit umgehen kann. Und mit einer Bügelsäge kann man eine Menge anfangen.
    Das hier waren Folterwerkzeuge.
    Ich nahm eine Jogginghose, riss sie mittendurch und zerriss die eine Hälfte noch einmal. Dann rollte ich ein knapp ein Meter langes Stück Draht ab und umwickelte es mit dem Baumwollstoff.
    Wenn ich gewollt hätte, hätte ich diesen Suburban hier draußen in der Kieferneinöde so sauber machen können, dass die Polizei ihn ruhig finden dürfte. Wahrscheinlich würde sie ihn dann dem Eigentümer zurückbringen und weiter nichts. Verdammt, wenn ich ein paar Dollar verdienen wollte, würde Alexander Lakes mir wahrscheinlich ein halbes Dutzend Schrotthändler empfehlen können, die gutes Geld dafür zahlen und keine Fragen stellen würden, und bis zum Morgen wäre der Wagen in seine Einzelteile zerlegt. Aber ich wollte nicht auf Nummer sicher gehen.
    Ich wollte eine Botschaft senden.
    Ich ging an die Seite des Suburban, öffnete den Tankverschluss und schob den stoffumwickelten Draht in den Tank, bis ich den Boden erreichte. Viel Benzin war nicht drin, und das war gut. Weniger Benzin bedeutet mehr Sauerstoff. Ich achtete darauf, dass der Lappen am Ende gut mit Benzin getränkt war, bevor ich ihn wieder herauszog. Ich schob auch das andere Ende bis auf den Boden in den Tank, und so war der ganze Baumwollstoff mit Benzin getränkt, bis hinauf zu dem letzten, fünf Zentimeter langen Stück, das oben aus dem Tankstutzen herausschaute. Ich trat einen Schritt zurück und hielt das Gasfeuerzeug an den nassen Stoff. Ich wartete, bis er sich schwarz färbte und zusammenschrumpelte, und dann warf ich das Feuerzeug durch das Fenster in den Wagen und ging weg.
    Ich öffnete den anderen Suburban mit

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