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Ghostman: Thriller (German Edition)

Ghostman: Thriller (German Edition)

Titel: Ghostman: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Hobbs
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Sie mir was«, sagte Rebecca. » Sie haben mir schließlich diese Nummer dagelassen, und ich weigere mich zu glauben, dass Sie mich nur verarschen wollten. Sie wollten, dass ich Sie anrufe. Sagen Sie mir wenigstens, warum.«
    » Lassen Sie diesen Anruf verfolgen?«
    » Wie bitte?«
    » Dieses Telefon hat einen eingebauten GPS -Sender. Den haben sie inzwischen alle. Der Chip, der hinten drin sitzt, sendet alle fünfzehn Sekunden einen Blip mit seiner exakten Position. Koordinaten bis auf zehn Meter genau. Längen- und Breitengrad. Also sollten Sie rausfinden können, wo ich bin. Na los, Sie sind vom FBI . Sie sollten die ganze Zeit Bescheid wissen.«
    » Ich soll wissen, wo Sie sind?«
    » Sie dürften wissen, wo ich gewesen bin. Genauer gesagt, wo dieses Telefon in der letzten Stunde gewesen ist. Wenn Sie weit genug zurückgehen, werden Sie sicher auch sehen, dass ich nicht mal in der Nähe Ihres abgebrannten Fluchtwagens war.«
    » Sie könnten mir einfach sagen, wo Sie waren, wissen Sie.«
    » Ich war draußen auf dem Highway. Aber Sie werden die Koordinaten brauchen.«
    » Und was haben Sie draußen auf dem Highway gemacht?«
    » Bin durch die Gegend gefahren.«
    » Nachts um drei.«
    » Ich habe die Nachtluft gern. Tut der Lunge gut.«
    » Sind Sie über was Interessantes gestolpert?«
    » Checken Sie’s einfach, ja?«
    » Wollen Sie mir helfen«, fragte Rebecca, » oder versuchen Sie nur, mich zu provozieren?«
    » Weder noch. Ich habe Ihnen gesagt, ich habe eine nächtliche Autofahrt gemacht und mein Telefon eingeschaltet gelassen.«
    » Sie spinnen doch.«
    » Wollen Sie wissen, wo ich war, oder nicht?«
    » Ehrlich? Ich will Ihre Schuhgröße wissen.«
    » Vierundvierzigeinhalb. Breit.«
    Sie machte eine Pause, und ich hörte sie atmen. Sie tat es in einem einfachen, schnellen Rhythmus, als habe sie seit Monaten, vielleicht seit Jahren, keine Zeit mehr gehabt, tief Luft zu holen und langsam auszuatmen. Ich hörte das Klappern einer Computertastatur.
    Dann sagte sie: » Wir sollten uns treffen.«
    » Passt es Ihnen nicht, mit mir zu telefonieren?«
    » Ich rede lieber von Angesicht zu Angesicht.«
    » Eben haben Sie gesagt, Sie wollen einen Haftbefehl für mich besorgen. Ich glaube, vorläufig ist mir ein bisschen Abstand lieber.«
    » Ich bin nicht hinter Ihnen her. Marcus Hayes kann von mir aus Fort Knox ausrauben. Das ist nicht mein Fall. Ich will nur die Leute, die in dieser Stadt heute Morgen ein Blutbad angerichtet haben. Dann kann ich wieder nach Cape May runterfahren und retten, was von diesen beschissenen zwei Wochen noch zu retten ist. Und in Anbetracht dieses abgefackelten weißen Dodge sind Sie mir was schuldig, finde ich.«
    » Ich habe doch gesagt, ich weiß darüber nichts.«
    » Wollen Sie, dass ich Ihnen entgegenfahre?«
    » Na schön. Wir sind offenbar beide wach. Treffen wir uns also in einer Stunde im Coffeeshop im Hotel. Solche Läden schließen nie.«
    » In welchem Hotel?«
    » Das wissen Sie doch«, sagte ich. » Sie waren die halbe Nacht da und haben die Möbel verrückt.«
    » Ohne Erfolg, wie man hinzufügen könnte. Sie haben nicht mal das Stück Schokolade vom Kopfkissen genommen.«
    » Wie haben Sie das Zimmer eigentlich gefunden?«
    » Ich sagte doch, ich bin ziemlich gut in meinem Job.«
    » In einer Stunde.«
    » Bis dann.«
    Ich trennte die Verbindung, löste die Plastikabdeckung von der Rückseite und nahm den Akku heraus. Darunter steckte die SIM -Karte, auf der die Telefonnummer und sämtliche ein- und ausgehenden Anrufe gespeichert waren. Ich nahm sie heraus, knickte sie in der Mitte entzwei und schnippte die Hälften aus dem Fenster. Dann sah ich auf die Uhr. Viertel nach vier.
    Noch sechsundzwanzig Stunden.

DREISSIG
    Als ich an May’s Landing vorbeikam, wählte ich Marcus’ Nummer auf einem anderen Telefon und wartete, bis das schwarze Display grün aufleuchtete. Es klingelte, und Marcus’ Mann meldete sich beim dritten Mal, als habe er dagesessen und auf den Anruf gewartet. Ich sah auf die Uhr. In Seattle war es kurz vor halb zwei; also dürfte Marcus tief schlafen. Aber s ein Mann war hel lwach und bereit. Der Empfang war nicht gut.
    » Five Star Diner«, sagte er.
    » Geben Sie ihn mir.«
    » Wer spricht da?«
    » Niemand.«
    Leise ging er mit dem Telefon in einen anderen Raum. Leute wie Marcus können es sich leisten, ihre Anrufe von einem Typen mit einem neutralen Midwestern-Akzent filtern zu lassen. Das Restaurant hatte drei Leitungen, von denen ich wusste,

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