Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker
schob sie sich weiter nach vorne, bis sie direkt hinter den Polizisten stand. Als sie Detective Petrovsky erkannte, zupfte sie an seinem Ärmel.
Ungeduldig drehte er sich um und runzelte die Stirn, als er sie sah. »Du solltest doch bei den Sanitätern warten.«
Sie zeigte ihm ihren Verband. »Da war ich. Was geht da vor? Brennt es im Gebäude?«
Petrovsky hob die Schultern. »Es sieht so aus. Alles ist verraucht, deshalb lasse ich ohne Atemgerät niemanden mehr ins Gebäude.«
»Aber Sie müssen doch meinen Vater und Detective Jones herausholen! Sie ist verletzt und … «
Er unterbrach sie. »Ich werde keinen meiner Männer für eine Himmelfahrtsmission opfern. Sie können den beiden nicht helfen, wenn sie dabei selbst das Bewusstsein verlieren.« Als er die Furcht auf ihrem Gesicht sah, wurde seine Stimme sanfter. »Die Feuerwehr wird gleich hier sein und sie retten.«
»Aber was ist, wenn sie nicht so viel Zeit haben?«
»Dann wäre es auch für meine Männer ohne Ausrüstung zu gefährlich.« Er blickte über die anderen Männer hinweg zum Gebäude und an der Art, wie sich sein Körper versteifte, konnte sie erkennen, dass irgendetwas vorging.
»Was ist passiert?« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, konnte aber trotzdem nichts erkennen, weil sich die Reihen der Polizisten geschlossen hatten, während sie auf das Haus vorrückten.
»Es kommt jemand heraus. Bleib hier.« Mit diesen Worten ließ er sie stehen und drängte sich durch seine Männer.
Wer kam heraus? Wenn es Lee war … Bevor sie den Gedanken beendete, folgte sie Petrovsky bereits. Jemand packte ihren Arm, doch sie riss sich los und lief weiter. Denn jetzt sah sie, dass es Caruso war, der in einer Wolke aus Rauch durch die Tür trat. Die Polizistin trug er auf den Armen, sie schien bewusstlos oder tot zu sein. Hinter ihm kam ein uniformierter Polizist heraus, der mit einer Pistole auf ihn zielte. Während sie auf ihn zueilte, sah sie, wie ihr Vater die Verletzte an die Sanitäter übergab, die sie auf eine Trage legten und zum Krankenwagen schoben. Caruso blieb stehen und schwankte. Bevor sie ihn erreichen konnte, knickten seine Knie ein und er stürzte auf den Asphalt. Sofort waren andere Sanitäter bei ihm und die Polizisten bildeten einen Ring um ihn.
Isabel war es egal, wem sie auf die Füße trat, als sie sich zu ihrem Vater durchdrängte. Schließlich sank sie neben ihm auf die Knie und legte zögernd ihre Hand auf seine Brust. Erleichtert, dass sein Herz kräftig pochte, schloss sie für einen kurzen Moment die Augen.
»Macht ein wenig Platz.« Die Stimme des Detectives war unverkennbar. Petrovsky hockte sich neben sie und blickte Caruso an. »Ich nehme an, das ist nicht der Entführer?«
Mit Tränen in den Augen sah sie auf. »Das ist mein Vater. Sein Name ist Dave Caruso.«
»Ist er auch entführt worden?« Petrovsky hatte einen Block herausgezogen und machte sich Notizen.
»Nein. Er ist mir gefolgt, um mich zu retten.«
Der Detective zog beide Augenbrauen hoch. »Und woher wusste er, wo du warst?«
Isabel wischte mit dem Ärmel über ihre Augen, weil sie ihre Hand nicht von Carusos Brust nehmen wollte aus Angst, dass sein Herz in dem Moment aufhören würde, zu schlagen. »Das müssen Sie ihn fragen, wir hatten keine Möglichkeit, uns zu unterhalten. Lee hat uns bemerkt, als wir fast an der Tür waren, und ihn als Geisel genommen.« Noch jetzt hatte sie genau vor Augen, wie ihr Vater sich vor sie gestellt hatte, um sie zu beschützen. »Detective Jones ist ihnen dann gefolgt. Was danach passiert ist, weiß ich nicht.« Sie beobachtete, wie einer der Sanitäter Caruso eine Atemmaske über Mund und Nase befestigte.
»Okay.« Petrovsky tastete nach seiner Hemdtasche, wo sie eine Packung Zigaretten sehen konnte. »Kannst du mir noch kurz eine Beschreibung des Mannes geben, der dich entführt hat? Danach wirst du mit deinem Vater ins Krankenhaus gebracht.«
Isabel beschrieb Lee, so gut sie konnte. Hoffentlich reichte das, um den Verbrecher zu fassen oder zumindest seine Identität festzustellen. Nur zögernd ließ sie ihren Vater los und stand rasch auf, als die Sanitäter ihn auf eine Trage hoben. Unsicher blickte sie ihm nach, als er in einen Krankenwagen geschoben wurde.
»Du kannst mitfahren. Ich komme dann nachher ins Krankenhaus, um eine offizielle Aussage aufzunehmen.«
Dankbar lächelte sie Petrovsky an. »Danke.«
»Ich bin froh, dass es dir gut geht. Als wir das Signal deines Handys in der Mülltonne geortet
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