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Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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aufblitzen sah. Seine Gegner hatten eindeutig vorgehabt, ihm einen Denkzettel zu verpassen, und keine Gnade walten lassen, nachdem er wegen einer dummen Wette in ihr Gebiet eingedrungen war. Caruso schüttelte den Kopf. Doch dann war Gary mit einigen Freunden dazugekommen und hatte ihn da herausgeholt. Seitdem waren sie unzertrennlich gewesen, obwohl Gary ein paar Jahre älter war, bis Caruso zum Studium nach Denver ging. Als er wieder nach Los Angeles zurückkehrte, war Gary mit Melody zusammen gewesen und glücklicher, als Caruso ihn je gesehen hatte.
    Caruso verzog den Mund, als ihm wieder einfiel, dass er sogar ein wenig eifersüchtig gewesen war. Einerseits darauf, dass sein Freund eine Frau wie Melody gefunden hatte, vor allem aber, weil sie den Großteil seiner Zeit beanspruchte. Noch jetzt plagte ihn deswegen ein schlechtes Gewissen. Es war beinahe, als hätte er dadurch ihr Verschwinden verursacht. Deshalb hatte er zusammen mit Gary alles versucht, um eine Spur von Melody zu finden. Er wusste nicht mehr, wie oft sie in die Berge gefahren waren, doch immer war Gary enttäuscht und verzweifelt zurückgekehrt. Erst nach Jahren hatte er die Suche aufgegeben, doch seine Verzweiflung und sein Kummer waren nie ganz verschwunden. Bis dann dieser Lee auftauchte …
    Bewegungslos blieb Caruso am Steuer sitzen und drehte sich auch nicht um, als die beiden Wandler hinten einstiegen, sondern startete lediglich den Motor. Anschließend ließ er das zerstörte Seitenfenster ganz herunterfahren, damit es nicht auffiel, wenn sie in belebtere Gebiete kamen. Warmer Wind strich über sein Gesicht.
    Keira ließ sich mit einem tiefen Seufzer ins Polster zurücksinken. »So viel zum Thema Schlaf.« Ihr Blick traf seinen im Rückspiegel und sie hob fragend eine Augenbraue.
    »Ihr könnt euch hinten ausruhen, ich bin jetzt mehr als wach.« Er ignorierte das Schnauben von Sawyer. »Vor allem müssen wir schnell weg, ich habe der Polizei gesagt, dass sie hier Isabels Entführer finden können.«
    Abrupt beugte Keira sich vor. »Glaubst du, das war so klug?«
    Caruso hob die Schultern. »Ich will, dass sie bestraft werden. Wenn sie genug Zeit haben, befreien sie sich vielleicht oder es kommt jemand vorbei, der ihnen hilft. Und es könnte sein, dass die Polizei aus ihnen etwas herausbekommt, das uns hilft, Isabel zu finden.«
    Schließlich nickte Keira widerwillig. »Okay. Wir können es sowieso nicht mehr ändern. Fahr los.«
    Schweigend folgte Caruso ihrem Befehl. Er hielt es für klüger, sie im Moment nicht weiter zu reizen, denn sie war das Einzige, das zwischen ihm und Sawyers Krallen stand. Der warf ihm einen gereizten Blick zu, bevor er einen Arm um Keiras Schultern legte und sie an sich zog. Für einen Moment wehrte sie sich dagegen, doch dann schmiegte sie ihre Wange an seine Brust und schloss die Augen. Sawyer bedachte sie mit einem liebevollen Blick, der Carusos Kehle eng werden ließ. Die Leere in ihm breitete sich schmerzhaft aus, bis er das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen.
    Nach der gescheiterten Beziehung zu Felicia war er allem, was mit tiefen Gefühlen zu tun hatte, aus dem Weg gegangen. Erst in den vergangenen Jahren war ihm aufgefallen, dass durch seine Weigerung, sich zu binden, etwas Entscheidendes in seinem Leben fehlte. Gary hatte er oft vorgeworfen, dass er Melodys Verschwinden als Vorwand benutzte, keine neue Beziehung einzugehen und wieder echte Gefühle zuzulassen – ohne dass ihm je aufgefallen wäre, dass er genau das Gleiche tat. Da waren zwar einige Beziehungen gewesen, doch er hatte nie wieder eine Frau wirklich an sich herangelassen. Oder sonst jemanden. Caruso zwang sich, seine Augen nur noch auf die Straße zu richten und darüber nachzudenken, wie er seiner Tochter helfen konnte.
    Als das Handy ihn aus seinen Gedanken riss, war er immer noch nicht wesentlich weitergekommen. Keira richtete sich langsam hinter ihm auf.
    »Ja?«
    »Hier ist Harken. Bowen und ich sind in San Francisco angekommen. Bisher haben wir noch nicht herausgefunden, wo Isabel gefangen gehalten wird, aber wir versuchen es weiter. Wenn ihr hier ankommt, meldet euch.«
    Caruso nickte. »Wo finden wir euch?«
    »Kann ich jetzt noch nicht sagen. Das kommt darauf an, ob Bowen bald wieder Verbindung mit Isabel aufnehmen kann.«
    Sein Magen zog sich zusammen. »Wieso hat er jetzt keinen Kontakt zu ihr?«
    Harken schwieg einen Moment. »Das wissen wir nicht. Er ist plötzlich abgebrochen. Wahrscheinlich schläft sie oder ist

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