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Gib der Liebe eine Chance (German Edition)

Gib der Liebe eine Chance (German Edition)

Titel: Gib der Liebe eine Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anni Weissgerber
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Für Franzi tat sie jedoch alles.
    Nach dem Duschen wollte Paula direkt mit ihrer Mutter darüber reden. Sie pfiff unter dem warmen Wasserstrahl vor sich hin, packte danach ihre Sachen für den Lauf am nächsten Tag und hörte kurze Zeit später ihren Vater nach Hause kommen. Es war erst halb neun, die Sitzung konnte hernach nicht lange gedauert haben.
    „Lisbeth?? Lisbeth!“, rief Albert.
    Einen gemütlichen Plausch mit ihrer Mutter musste Paula wohl auf ein anderes Mal verschieben.
    Ihre Mutter war sicher noch draußen die Stalltüren zuschließen. Das tat sie jeden Abend um halb neun. Gewohnheitsmäßig stellte sie dabei dem Hund noch sein gefülltes Fressnapf mit den Resten hin.
    „ Lieserl? Wo....?“, setzte Albert an.
    „Schrei doch net so, ich komm ja schon. Beim Stall war ich. Draußen. Warum bist denn schon wieder da?“, fragte seine Frau eindringlich.
    „Ist noch ein Bier im Kühlschrank?“, fragte Albert zurück.
    „Sicher, Berti. Wart, ich hol dir eins. Und dann erzähl einmal, was passiert ist.“
    „Nix is´passiert“, brummte Berti.

 
    Lisbeth holte schnell Bier, Öffner und Glas. Abwartend setze sie sich ihm gegenüber aufs Sofa.
    Albert rieb sich die Stirn, sprang wieder auf und sagte laut:„Stell dir vor, der Zugezogene wieder. Sitzt doch der damische Großstädtler unten im Gasthaus und redet mich in seinem gestochenen Hochdeutsch von der Seite an. Den Antrag hat er gestellt und ich hab abgelehnt.
    Und dann hat der Schneeberger-Sepp noch gesagt, der Leon will Krampus werden. Des geht doch net, Lieserl!“
    „Moment, der Reihe nach, Berti. Was für ein Antrag?“
    „Na, der Kernberger-Richard, der ja inzwischen im Touristenverband in der Chef-Etage hockt, hat den Antrag auf Verschiebung des Krampuslaufes gestellt.“
    „Im Gasthäusel unten?“
    „Na, vorher schon, Lieserl. Der Rauweiler-Karl hat den Antrag in der Besprechung vorgelegt. Einstimmig haben wir beschlossen, abzulehnen. Natürlich.“
    „Einstimmig. Ja, dann“, schmunzelte Lisbeth.
    Sie wusste inzwischen wie Einstimmigkeit bei ihrem Berti aussehen konnte.
    „Und der Kernberger war dabei?“, fragte sie nach.
    „Nein, natürlich nicht. Der gehört ja net zu uns. Aber vorn in der Gaststube hat er gesessen, der feine Pinkel. Der braucht mir nicht mehr unterzukommen. Und sein Hotel wird hier auch nix. Nicht, solange ich Bürgermeister bin. Basta. Mit mir net! Was denkt der eigentlich....“ Albert redete sich in  Rage und wurde immer lauter.
    „Jetzt beruhige dich mal, Berti. Trink ein Schluck. Er hat ja keinen Einfluss auf eure Entscheidungen.“
    „Also, der Karl und der Sepp – die tun manchmal so, als wollten sie ein Hotel hier in unserem Mühlenbach haben und die depperten Touristen dazu. Die lassen sich blenden von dem Großstädter. Das ist die Höhe.“
    „Am Ende zählt bestimmt die Freundschaft zu dir“, versuchte Lisbeth ihn zu beruhigen.
    „Am Ende zählt das Geld, Lieserl. Und der Erfolg. So ist das in der Politik. Und wenn der Kernberger meine Leut überzeugen kann mit seinen Versprechungen, dann ist´s mit der Freundschaft nicht weit her.“

 
    „Es ist bestimmt für alle ein Platz in Mühlenbach, Berti, meinst net?“
    „Nein. Für die Hergelaufenen net. Und der Leon, der Sohn vom Kernberger, der ist noch schlimmer als sein Vater. Meint mit seiner Ausbildung ein eigenes Hotel führen zu können. Was bildet der sich eigentlich ein? Nix kann der.“
    „Was haben die jungen Leut damit zu tun, Albert?“
    „Der soll sich schleichen. Kann in München arbeiten gehen und erst einmal eigenes Geld verdienen. Lebt auf Papas Kosten. Und kann noch gar nix. Mit seinen zarten Händen hat der noch nie richtig zugepackt. So ein Lackaffe. Und fernhalten soll er sich von uns. Der kommt mir nicht zu den Krampussen.“
    „Ach, darum geht es. Er wollte beitreten?“
    „Kommt net in Frage. Der hochnäsige Schwächling. Niemals. Das lasse ich nicht zu. Solange ich lebe, fasst von den Kernbergers hier keiner Fuß.“
    Albert fasste sich an sein Herz. Er war hochrot im Gesicht.
    Lisbeth hörte ihm noch eine Weile schweigend zu, nickte dann und wann zur Bestätigung oder fragte kurz etwas nach. Das war am besten so. Berti musste jetzt reden.
    Paula konnte in ihrem Zimmer jedes Wort verstehen. Ihr Vater schrie fast und es würde eine Weile dauern, bevor er sich beruhigte. Sie ging besser nicht mehr in die Stube herunter. Sie dachte darüber nach, ob es stimmen konnte, was ihr geliebter Vater über die Kernbergers

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