Gib mir mehr - Scharfe Stories
Louise ihr die kalte Schulter gezeigt.
Eigentlich war es Billys Schuld, dass Penny sich ausgesperrt hatte. Wenn er nicht plötzlich auf die Idee gekommen wäre, dass er doch mal wieder mit seiner Ex-Frau schlafen könnte, hätte sie die Schlösser nicht austauschen müssen, und ihr Haustürschlüssel hinge immer noch mit den anderen Schlüsseln am großen Schlüsselbund.
Billy war auch schuld, dass der Riegel am Küchenfenster nie richtig funktioniert hatte. Gott, hatte sie ihm damit in den Ohren gelegen. Aber Billy hatte ja immer schon
lieber an anderen Frauen als an Reparaturen herumgeschraubt, was ja letztendlich auch zum Ende ihrer Ehe geführt hatte.
Penny überlegte, wie spät es wohl wäre und ob sie jemals gerettet werden würde. Sie war sich ganz sicher, dass Oliver gesagt hatte, er wolle ihr heute Nachmittag den Rasenmäher zurückbringen. Aber war er vielleicht schon da gewesen? Sie versuchte, den Kopf zu heben, konnte jedoch nur ihren Rock erkennen, der sich im Wind bauschte.
Na, zumindest war die Sonne herausgekommen, und ihr Arsch wurde wärmer. Eigentlich fühlte sich die Brise sogar ganz prickelnd an. Sie ließ den Kopf auf die Spüle sinken. Es hatte keinen Zweck, noch einmal um Hilfe zu schreien. Louise war nicht da, und ihre andere Nachbarin, Ethel, war stocktaub. Ihre Hoffnung richtete sich einzig und allein auf Oliver, der früher oder später vorbeikommen musste, um sich etwas zu leihen oder etwas zurückzubringen. Ihr war klar, dass seine Besuche immer nur ein Vorwand waren, um sie zu sehen. Es war schon lange offensichtlich, dass er hinter ihr her war, das sah sie an seinen lüsternen Blicken. Aber sie hatte immer nur ein wenig mit ihm geflirtet und ihn nie ermutigt. Er war schließlich ein verheirateter Mann, und obwohl seine Frau eine blöde Kuh war, die es durchaus verdient hätte, ihn zu verlieren, hatte Penny schon so oft in ihrem Leben von verbotenen Früchten genascht, dass sie lieber die Finger davon ließ.
Allerdings musste sie zugeben, dass sie einmal in Versuchung geraten war, als er in den Garten gekommen war, um sich einen Eimer zu borgen. Sie hatte ihn ganz unschuldig gefragt, ob er ihr den Rücken einreiben wolle, und sie erinnerte sich noch gut daran, wie stark und rau
seine Hände gewesen waren. Als er an die Haut unter ihren Achseln gekommen war, waren ihre Nippel ganz hart geworden. Und dann waren seine Finger am Bund ihres Bikinihöschens vorbeigeglitten. Er hatte aufgekeucht, und wenn sie sich umgedreht hätte, hätte er sie wahrscheinlich auf der Stelle gefickt. Aber gerade als sie der Versuchung hatte nachgeben wollen, hatte Louise mit ihrer vornehmen Stimme über den Zaun gerufen: »Liebling, bist du da?«, und Oliver war eilig zu seiner Schlange zurückgekehrt, vermutlich mächtig erleichtert darüber, dass der Zaun höher war als sie.
Penny grinste in sich hinein, als sie versuchte, sich Louise’ Gesicht vorzustellen, wenn sie ihren Mann bei der »Nachbarschaftshilfe« mit der »fetten Schlampe von nebenan« erwischt hätte. Wahrscheinlich wären ihr die schwarzen Knopfaugen aus dem Kopf gefallen, und ihre dünnen Lippen hätten sich wie eine Rosette zusammengezogen.
Penny verzog finster das Gesicht. Fette Schlampe! Wie konnte es die Frau wagen, sich darüber lustig zu machen, dass sie ein bisschen übergewichtig war? Sie hatte zumindest Fleisch auf den Knochen, was man von der klapprigen Vogelscheuche nicht behaupten konnte. Selbst Billy, der jedem Rock hinterherrannte, hatte sie nur einmal angepackt.
Penny kicherte, als sie an Rolands Silvesterparty dachte, bei der Billy volltrunken auf Louise gesprungen war, während sie alle »Auld Lang Syne« sangen. Ihr Rock war hinten aufgeplatzt, als sie zu Boden fielen, und alle Gäste hatten entgeistert auf ihr glänzendes Satin-Hemdhöschen gestarrt. Zu allem Überfluss hatte Billy dann auch noch
Bier auf ihren Teppich erbrochen. Das war ihr recht geschehen, dachte Penny. Hemdhöschen, du liebe Güte! Auf welchem Planeten lebte die Frau?
Penny trommelte mit den Fingern auf ihre Edelstahlspüle. Sie verpasste Neighbours , und außerdem bekam sie langsam Krämpfe in den Beinen. Vielleicht sollte sie ja mal wieder um Hilfe rufen. Sie öffnete den Mund, klappte ihn jedoch gleich wieder zu, als sie das Knirschen eines alten Rasenmähers hörte, der über den Kiesweg geschoben wurde.
Während Oliver damit kämpfte, das Gartengerät durch ihr quietschendes Gartentor zu bugsieren, wurde Penny sich auf einmal ihrer
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