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Gib's mir, Schatz!: (K)ein Fessel-Roman (German Edition)

Gib's mir, Schatz!: (K)ein Fessel-Roman (German Edition)

Titel: Gib's mir, Schatz!: (K)ein Fessel-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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felsenfest, ich hätte ihn mit Marc betrogen. Dabei schien schon alles wieder in Ordnung zu sein. Wir haben uns sogar, naja, geliebt, auf seinem Schreibtisch. Verdammt, warum musste das mit Marc passieren?«
    »Das Universum weiß schon, was es tut«, sagte ihre Mutter milde, die in diesem Moment in die Küche zurückkam.
    »Zur Hölle mit deinem Universum!«, brach es aus Anne heraus. »Willst du etwa auch da ›reinspüren‹? Es gibt nichts zu spüren! Dein Esoterikkrempel bringt uns diesmal nicht weiter!«
    Oma Brownie ließ sich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. »Ja, Liebes, lass die Wut raus. Das reinigt.« Sie schloss die Augen. »Du wirst es nicht glauben, aber ich spüre tatsächlich etwas. Und zwar, dass ihr noch nicht so weit seid.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Tess.
    »Versöhnungssex ist keine Annäherung«, erklärte Oma Brownie. »Es gibt noch zu viele unerledigte Themen.«
    Ein wildes Pochen an der Haustür ließ die drei aufhorchen. Jemand hämmerte mit beiden Fäusten an das verwitterte Holz.
    Anne schrie auf. »Das ist Joachim!«
    »Und das ist auch gut so«, lächelte Oma Brownie. »Ich werde ihm öffnen.«
    »Nein, bloß das nicht!« Tess stand der Angstschweiß auf der Stirn. »Der macht uns fertig! Der tut uns was an!«
    Aber Oma Brownie war schon auf dem Weg zur Tür. Leise summend, als wollte sie auch Joachim in den Schlaf wiegen.
    Anne hätte sich am liebsten verkrochen. Zitternd suchte sie die Hand von Tess. Vom Flur drangen Stimmen in die Küche. Die sehr laute, sehr erregte Stimme von Joachim, dazwischen die weiche, sehr leise Stimme von Oma Brownie. Dann näherten sich Schritte. Anne umklammerte die Hand ihrer Freundin fester.
    »Wir haben einen weiteren Gast.« Mit diesen Worten betrat Oma Brownie völlig entspannt die Küche und drehte sich zu Joachim um.
    Er befand sich in einem furchtbaren Zustand. Sein Gesicht war gerötet, die Krawatte hing schief, mit zerrauftem Haar starrte er hasserfüllt auf das Bild, das sich ihm bot: zwei Frauen, ängstlich aneinander gekauert.
    »Hier seid ihr also«, rief er drohend.
    Oma Brownie tätschelte seine Hand, als sei er ein kleiner, bockiger Junge. »Ja, hier sind sie. Ich freue mich immer, wenn Anne mich besucht, und Tess ist eine echte Bereicherung.« Sie schob ihn zum Küchentisch und drückte ihn sanft auf einen Stuhl. »Wie schön, dass du den Weg zu uns gefunden hast. Ich habe lange auf dich gewartet.«
    »Hä?« Joachim, der offensichtlich eine ganz andere Reaktion erwartet hatte, blinzelte sie verblüfft an.
    Unbeweglich saßen Anne und Tess da und betrachteten das Schauspiel, das sich ihnen bot.
    »Du bist ein wunderbarer Mann«, versicherte Oma Brownie. »Du hast Potenzial.«
    Er schnaubte verächtlich. »Gut, dass das mal jemandem auffällt.«
    »Ich habe es von Anfang an gesehen.« Oma Brownie tätschelte zur Abwechslung seine Schulter. »Aber Vieles ist verschüttet. Man muss es zutage fördern.«
    Donnernd schlug Joachim mit der Faust auf den Tisch. »Quatsch hier nicht rum. Ich will Lars, und ich kriege Lars. Wo ist er? Oder soll ich ihn selbst suchen?«
    Er wollte schon aufstehen, doch mit eiserner Sanftheit drückte Oma Brownie ihn zurück auf den Stuhl. »Du solltest etwas essen, du wirkst unterzuckert. Bestimmt hast du heute so gut wie nichts gegessen.«
    Wieder blinzelte Joachim erstaunt, sagte aber nichts. Stumm beäugte er die Frau, die seine Schwiegermutter war, und damit auf Annes Seite. Sie hätte seine Feindin sein müssen. Doch sie behandelte ihn so freundlich wie einen eigenen Sohn, was ihn grenzenlos irritierte. Nur Anne ahnte, was Oma Brownie vorhatte. Aus dieser Ahnung wurde eine Gewissheit, als sie sah, wie Oma Brownie eine Dose Kekse öffnete und sie vor Joachim auf den Tisch stellte.
    »Du fühlst dich wie gerädert, stimmt’s? Es war ein langer Tag für dich, Joachim, das muss man doch sagen, oder, Joachim?«
    Er nickte.
    »Siehst du, Anne, ich habe es gewusst. Vor uns sitzt ein Mann, der immer alles gibt, der sich anstrengt, der bis zur Erschöpfung arbeitet und sich trotzdem bemüht, ein guter Ehemann und ein guter Vater zu sein. Was man ihm hoch anrechnen muss. Das ist doch richtig so, Anne, korrigier mich, wenn ich es falsch sehe, aber es liegt doch auf der Hand, oder?«
    »Joachim arbeitet hart, und er ist ein guter Ehemann und Vater«, erwiderte Anne, die das Spiel nach Oma Brownies Auftritt in der Kanzlei mit Leichtigkeit durchschaute.
    Verdutzt sah Joachim Anne an, während er automatisch

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