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Gib's mir, Schatz!: (K)ein Fessel-Roman (German Edition)

Gib's mir, Schatz!: (K)ein Fessel-Roman (German Edition)

Titel: Gib's mir, Schatz!: (K)ein Fessel-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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Handknöchel waren fast weiß, so fest klammerte er sich an die Fensterbank.
    »Tja«, Anne setzte sich lässig auf die Schreibtischkante, »so musste ich erfahren, dass ihr auf Sardinien übereinander hergefallen seid. Du und Charlotte. Auch wenn du dann wohl ziemlich Ladehemmung hattest.«
    Betreten sah Joachim zu Boden. »Anne, es war ein Fehler.Ich gebe es zu, und ich entschuldige mich dafür. Verzeih mir, bitte. Ja, ich war drauf und dran, dich zu betrügen. Aber es ging nicht. Mein Körper war klüger als ich. Er wusste, dass meine Gefühle für dich stärker sind.«
    »Ach nee«, ätzte Anne. »Seit wann kann ein Penis denken?«
    Langsam löste sich Joachim von der Fensterbank und machte ein paar unsichere Schritte auf Anne zu. Er setzte seine beste Waffe ein: den Welpenblick, dem Anne nicht widerstehen konnte. Lange sahen sie einander in die Augen, befragten einander stumm, unterhielten sich ohne Worte, und auf einmal spürte Anne, wie sich etwas löste. Auch bei Joachim. Sein Gesichtsausdruck wurde weicher, der Anflug eines Lächelns umspielte seine Mundwinkel.
    »Kann es sein, dass wir beide ziemlichen, entschuldige, Scheiß gebaut haben?«, fragte er.
    »Scheiße sagt man nicht, Scheiße ist ein böses Wort«, grinste Anne.
    Vorsichtig, ganz vorsichtig streckte Joachim die Hand aus und hob Annes Kinn hoch. Sie küssten sich, scheu erst, dann drängender, schließlich voller Begehren, bis Anne spürte, wie der denkende Teil von Joachims Körper anschwoll.
    Wieder sahen sie einander in die Augen, und diesmal klappte es innerhalb einer Sekunde mit der Kommunikation. Joachim rannte zur Tür, schloss sie ab, und während aus dem Konferenzraum leises Stimmengewirr zu ihnen herüberschwappte, drückte er Anne auf die Schreibtischplatte. Ungeduldig fluchend kämpfte er mit dem Reißverschluss seiner Hose, dann liebte er Anne mit der Inbrunst eines Mannes, der von einer sehr langen Reise nach Hause zurückkehrt.
    Der beste Quickie meines Lebens, seufzte Anne innerlich,als Joachim kurz darauf keuchend auf ihr lag und sein Herzschlag sich wieder verlangsamte. Ein Quickie mit dem Mann, den ich liebe.
    Behutsam streichelte er das Pflaster auf ihrer Stirn, das während der leidenschaftlichen Umarmung zum Vorschein gekommen war.
    »Du musst mir später erzählen, wie das passiert ist. Wollen wir jetzt wieder reingehen? Ich schätze, man vermisst uns schon.«
    Anne knöpfte ihre Bluse zu. »Ich kann es kaum erwarten.«
    Bevor sie in den Konferenzraum ging, huschte sie zur Toilette, wo sie ihre verrutschte Frisur in Ordnung brachte und die Lippen nachzog.
    »Alles wird gut«, flüsterte sie ihrem Spiegelbild zu.
    Als sie sich wenig später unter die Gäste des Empfangs mischte, hatte sie eine Halluzination. Sie kniff die Augen zusammen. Der breitschultrige Mann, der in einer Ecke mit Tess plauderte, sah aus wie ein Zwillingsbruder von Marc. Phantasierte sie? Spielte ihr die Gehirnerschütterung einen Streich? Der Mann war genauso groß und genauso muskulös unter dem stramm sitzenden Maßanzug wie ihr Held und Retter einer denkwürdigen Nacht. Und er lächelte Tess genauso unwiderstehlich an, wie in jener Nacht auf Annes Couch. Fast so, als flirtete er mit ihr. Anne war platt.
    Spätestens, als die Halluzination ihr zuwinkte und »Hallo, Anne« rief, ahnte sie, dass es Komplikationen geben würde.
    »Ich wusste ja gar nicht, dass dein Mann für Huber arbeitet«, sagte Marc, während er seinen massigen Körper dicht an Anne heranschob und ihr rechts und links Küsschen auf die Wangen gab.
    Anne war noch immer perplex. »Und ich wusste nicht, dass du Huber kennst.«
    »Unsere Kanzleien kooperieren schon seit einigen Monaten, aber es ist das erste Mal, dass ich Hubers Mannschaft persönlich treffe.« Er grinste verschmitzt. »Bis auf deinen Mann natürlich.«
    Joachim! Wo war er überhaupt? Annes Herz klopfte bis zum Hals. Gerade hatten sie sich ausgesprochen und fulminanten Versöhnungssex gehabt, aber Marc gefährdete alles. Sie hätte ihn am liebsten unterm Konferenztisch versteckt. Genauso gut hätte sie versuchen können, einen Elefanten in einer Streichholzschachtel zu verstecken.
    Jetzt kam auch noch Joachim mit seiner Mutter angeschlendert. Mutti nickte Anne eisig zu. Ihr »guten Abend« klang wenig freundlich. Seit dem lautstarken Telefonat herrschte Funkstille zwischen den beiden Frauen.
    Von diesen Verspannungen schien Marc nichts zu spüren. Unbefangen lächelte er erst Mutti , dann Joachim an. »Ich glaube, wir

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