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Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Titel: Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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sich, wo Mindy während des Schusswechsels auf dem Fahrzeughof der Polizei wohl gewesen war. Vielleicht hatte sie ja jemandem den Kopf abgeschnitten.
    »Wenn es im Interesse der nationalen Sicherheit liegt, kann ich Sie durchaus zum Sprechen bringen.«
    »Was, wollen Sie mich hier in der Bar waterboarden?«
    Er sah, dass sie wider Willen lächelte. Sie seufzte. »Die Sache war zu sensibel, um sie ans FBI abzugeben. Wu war unser Honigtopf. Wir haben ihm eine Falle gestellt.«
    »Sie haben ihm eine Sexfalle gestellt?«
    Sie zögerte. »Wu war zu einer wissenschaftlichen Tagung in Hongkong gereist, und wir hatten erfahren, dass er die Pläne bei sich hat. Wir haben alles arrangiert.«
    »Erzählen Sie mir davon.«
    Wieder zögerte sie und schien sich zu einem Entschluss durchzuringen. »Okay. Aber wenn Sie erfahren wollen, wie es hinter den Kulissen in Guantánamo zugeht, erzählen Sie einfach jemandem – irgendjemandem –, was ich Ihnen jetzt sage. Wir haben ein einheimisches Callgirl engagiert, das Wu in der Bar des Tagungshotels angesprochen hat. Sie ist mit ihm aufs Zimmer gegangen und hat seine Phantasien befriedigt. Und wir haben alles bekommen, was wir brauchen, in Bild und Ton.«
    »Und das hat tatsächlich funktioniert? Sie sagten doch, der Mann sei nicht verheiratet. Wovor hatte er denn Angst?«
    »In China funktioniert so etwas. Die Chinesen sind prüde. Es ging nicht um den Sex, sondern um die Perversion, die, äh, seine Karriere ruiniert hätte.«
    Er lachte. »Die Perversion? Was für eine denn?«
    »Eine Domina. Sportlich kräftig, über eins achtzig groß – und blond. Wir hatten Grund zu der Annahme, dass er solche Sachen mag, aber es war wahnsinnig schwierig, so eine Frau zu finden. Sie hat ihm gehörig den Hintern versohlt, und wir haben alles auf Video.«
    »Autsch. Und was ist aus Ihrem Erpressungsplan geworden?«
    »Wir haben ihn mit den Bändern und Fotos konfrontiert. Haben ihm gesagt, wir würden die Fotos gegen die Pläne tauschen. Aber da ist er ausgerastet. Hat gesagt, er brauche eine halbe Stunde, um drüber nachzudenken. Stattdessen ist er abgehauen und hat sich in die erste Maschine nach New York gesetzt.«
    »Sie haben sich verkalkuliert.«
    Sie runzelte die Stirn.
    »Warum ist er gerade nach New York gekommen?«, fragte er.
    »Wir wissen es nicht.«
    »Wollte er die Seite wechseln?«
    »Wir haben keine Ahnung, was er vorhatte. Wir wissen nur, dass er die Pläne bei sich hatte, als er das Flugzeug bestieg.«
    »Und wo hatte er die versteckt?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und das Auto, das ihn von der Straße abgedrängt hat? Wer war das?«
    »Die Chinesen sind hinter ihm her wie der Teufel. Sie haben einen Agenten hierhergeschickt, der sich mit Wu befassen soll, sofort und mit äußerster Konsequenz. Wir glauben, es handelt sich dabei um einen Mann namens Nodding Crane.«
    »Nodding Crane?«
    »Nach einer bestimmten Kung-Fu-Stellung. Seinen wahren Namen kennen wir nicht. Man hat ihn losgeschickt, damit er Wu tötet und die Pläne zurückholt. Ersteres hat er erledigt, aber weil er noch immer hier ist, glauben wir, dass die Chinesen die Pläne noch nicht haben. Die schweben nach wie vor irgendwo da draußen herum.« Sie musterte ihn eindringlich. »Es sei denn,
Sie
haben die Pläne.«
    »Nein«, sagte er. »Sie wissen genau, dass ich sie nicht habe. Warum würde ich denn sonst so in der Gegend herumlaufen?«
    Sie nickte. »Also, die Zahlen bitte.«
    Gideon zermarterte sich das Hirn, überlegte, wie er den Anschein erwecken konnte, sich erkenntlich zu zeigen, ohne ihr tatsächlich etwas zu geben. Und wenn er ihr vom Handy erzählte? Aber dann müsste er erklären, wo er es versteckt hatte … keine gute Idee. Ihr falsche Zahlen zu geben, wäre eine noch schlechtere Idee. Aber ihr die echten Zahlen zu geben, war ebenso falsch, das spürte er. Dann würde sie ihn nicht mehr brauchen. Und er glaubte, dass sich Mindy Jackson noch als eine unschätzbare Hilfe erweisen könnte.
    »Die Wahrheit lautet, dass ich die Zahlen nicht bei mir habe.«
    Sofort trat wieder ein feindseliger Ausdruck in ihre Miene, diesmal allerdings mit mehr als nur einem Hauch von Zweifel. »Und wo sind sie?«
    »Ich habe sie an meine Auftraggeber weitergegeben. Sie werden gerade analysiert.«
    »Haben Sie denn keine Kopie behalten?«
    »Nein, aus Sicherheitsgründen. Wie’s aussieht, ist dieser Bursche – wie hieß er noch gleich, Nodding Crane – hinter mir her.«
    »Das ist wirklich Pech für Sie. Haben Sie die Zahlen

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