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Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Titel: Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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einem Arzt gegeben, so wie du es wolltest.«
    »Und?«
    »Ich sollte ihn heute Nachmittag anrufen. Hab’s vergessen.«
    »Verstehe.«
    »Ich rufe ihn gleich morgen früh an.«
    »Mach das«, sagte Gideon. »Danke.« Er wischte sich über die Stirn. Er fühlte sich beschissen.
    Und dann hatte er ganz plötzlich zum zweiten Mal an diesem Tag das unabweisbare Gefühl, verfolgt zu werden. Er blickte sich um. Es war fast dunkel, und er stand mitten im Central Park.
    »Hallo? Irgendjemand zu Hause?«, fragte O’Brien,
    Gideon merkte, dass er nicht aufgelegt hatte. »Ja. Hör zu, ich muss jetzt los. Wir sehen uns morgen.«
    »Aber nicht vor zwölf.«
    Gideon klappte das Handy zu und steckte es ein. Er marschierte flotten Schritts weiter in westlicher Richtung, an den Tennisplätzen vorbei, blieb dabei aber weiterhin auf dem Joggingweg. Wieso hatte er diesmal das Gefühl, verfolgt zu werden? Er hatte nichts gesehen, nichts gehört … oder doch? Vor langer Zeit hatte er gelernt, seinem Instinkt zu vertrauen – der ihm erst heute Morgen wieder den Arsch gerettet hatte.
    Indem er dem Joggingweg folgte, machte er es seinem Verfolger – wenn es denn einen gab – zu leicht. Besser, er wandte sich wieder nach Norden, verließ den Joggingweg in Richtung des mit Bäumen bestandenen Bereichs in der Nähe der Tennisplätze. Der Verfolger müsste dann näher an ihm dranbleiben. Außerdem könnte er sich dann überlegen, wie er dem Verfolger ausweichen und sich ihm von hinten nähern konnte.
    Er verließ den Weg und betrat das Gehölz südlich der Tennisplätze. Beim Gehen raschelte das Laub unter seinen Füßen. Gideon ging einen Augenblick weiter, dann blieb er plötzlich stehen, tat so, als habe er etwas verloren – und hörte, wie das Rascheln der Blätter hinter ihm ebenfalls abrupt aufhörte.
    Jetzt stand fest, dass er verfolgt wurde. Und allmählich dämmerte ihm, wie dumm er sich angestellt hatte. Er hatte keine Waffe dabei und befand sich mitten im menschenleeren Central Park. Wie hatte er das bloß zulassen können? Weil er innerlich aufgewühlt gewesen war, wegen Orchid, die, wie sich herausgestellt hatte, so zartbesaitet war wie ein verdammter Teenager. Und weil er sich Sorgen gemacht hatte wegen Glinn und der Krankenakte. Und deswegen war er nicht auf der Hut gewesen.
    Gideon ging schnellen Schritts weiter. Der Verfolger durfte nicht ahnen, dass er Bescheid wusste. Aber er musste möglichst schnell aus dem Park raus und unter Leute kommen. Er ging um die Tennisplätze herum und bog scharf nach links ab, ging am Zaun um die Plätze, wechselte dann in einem Bereich mit viel Gebüsch die Richtung um neunzig Grad und steuerte wieder zurück zum Reservoir-See.
    Das würde, so hoffte er, den Mistkerl verwirren.
    »Eine Bewegung, und Sie sind tot«, ertönte eine Stimme aus dem Dunkel. Eine Gestalt mit einer Waffe trat daraus hervor und stellte sich direkt vor ihm auf.

28
    Gideon blieb stehen, straffte sich, um loszulaufen, rührte sich aber nicht vom Fleck. Das war eine Frauenstimme gewesen.
    »Seien Sie nicht dumm. Heben Sie die Hände. Langsam.«
    Gideon tat, wie ihm geheißen, und die Gestalt trat noch einen Schritt vor. Sie hielt mit beiden Händen eine Glock auf ihn gerichtet, wobei sich an ihrer Haltung ablesen ließ, dass sie mit der Handhabung gründlich vertraut war. Die Frau war schlank, sportlich, das mahagonifarbene Haar war zu einem dicken, lockeren Pferdeschwanz nach hinten gebunden. Sie trug eine dunkle Lederjacke über einer frisch gebügelten weißen Bluse und eine blaue Hose.
    »Legen Sie die Hände an den Baum und beugen Sie sich mit gespreizten Beinen nach vorn.«
    Heiliger Strohsack
. Er gehorchte, und die Frau hakte einen Fuß hinter seinen und tastete ihn ab. Dann trat sie einen Schritt zurück.
    »Drehen Sie sich um und behalten Sie die Hände oben.«
    Das tat er.
    »Mein Name ist Mindy Jackson, Central Intelligence Agency. Ich würde Ihnen gerne meinen Ausweis zeigen, aber ich habe im Moment keine Hand frei.«
    »Geht schon klar«, sagte Gideon. »Also, schauen Sie mal, Miss Jackson …«
    »Klappe halten. Ich rede jetzt. Also, ich möchte, dass Sie mir sagen, für wen Sie arbeiten und was zum Teufel Sie da tun.«
    Gideon versuchte sich zu entspannen. »Könnten wir das nicht besprechen, wenn …«
    »Sie können Anweisungen wohl schlecht befolgen. Reden Sie, oder …«
    »Oder was? Wollen Sie mich hier im Central Park erschießen?«
    »Sie wären nicht der Erste, der hier erschossen

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