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Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Titel: Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Tatsuda, würde die Mühsal erst noch beginnen, und die nächste Herausforderung kam, als der Pilot das Sitzgurtzeichen ausschaltete. Während Tatsuda den Gang hinunterging und Getränkebestellungen aufnahm, war Crew aufgestanden und hatte sich über seinen Sitz gebeugt. Er hatte sein Sitzkissen hochgehoben und tastete an den Nähten und im Zwischenraum zwischen Sitzfläche und Lehne herum.
    »Darf Ich Ihnen zur Hand gehen, Mr. Crew?«
    »Ich habe meine verdammten Kontaktlinsen verloren.«
    »Erlauben Sie mir, Ihnen zu helfen.«
    Er blinzelte Tatsuda an. »Helfen? Wie wollen Sie das denn schaffen, wenn man sich hier drin kaum umdrehen kann?«
    Tatsuda sah, dass der Fluggast neben Crew genervt die Augen verdrehte.
    »Wenn Sie doch Hilfe benötigen, lassen Sie es mich bitte wissen. Bis dahin – darf ich Ihre Getränkebestellung aufnehmen, Mr. Crew?«
    »Gin Tonic.«
    »Ja, Sir.« Tatsuda zog sich zurück, behielt Crew jedoch von der Bordküche aus im Auge. Der Mann hatte damit aufgehört, seinen Sitzplatz abzusuchen und abzutasten, und fummelte inzwischen am Gepäckfach herum. Er sah, dass sich durch die grobe Handhabung tatsächlich eine der Nähte im Kissen gelöst hatte, und auch der Sitzbezug schien abzufallen. Er müsste den Alkoholkonsum des Kerls sorgfältig überwachen, der wirkte nämlich genau wie der Typus, der Langstreckenflüge als Ausrede nutzte, sich zu betrinken.
    Aber Crew bestellte keinen weiteren Drink, und nach einer endlosen, geradezu zwanghaften Suche, bei der auch die Gepäckabteile drankamen, als hätten seine Kontaktlinsen irgendwie fliegen können, ließ er sich auf seinen Platz zurückfallen und fiel in tiefen Schlaf. Und dann schlief, zu Tatsudas großer Erleichterung, der schwierige Fluggast die ganze Strecke bis nach Tokio wie ein Baby durch.

32
    Gideon Crew betrat das riesige Hotel
Tai Tam
in Hongkong. Er blieb einen Augenblick stehen und blickte sich in der Halle um, während er seinen Anzug zuknöpfte und die Hunderte Quadratmeter von weißem und schwarzem Marmor, die kalte Opulenz aus Gold und Glas in Augenschein nahm. Es hatte keinerlei unerwünschte Reaktionen auf seine Ankunft gegeben. Er war reibungslos durch den Zoll gekommen, alles war glattgegangen. Er war ziemlich sicher, dass er Nodding Crane und jeden potenziellen Killer vor seinem Abflug aus den Staaten von seiner Spur abgeschüttelt hatte. Wer käme denn schon auf die Idee, dass jemand, der von einem chinesischen Agenten verfolgt wurde, ins Flugzeug steigen und nach China fliegen würde? Der unerwartete Weg war oft der sichere.
    Er näherte sich dem Empfangstresen, nannte seinen Namen, nahm seine Zimmer-Chipkarte entgegen und fuhr im Aufzug bis in den 21. Stock. Er hatte ein teures Zimmer mit Blick auf den Hafen von Hongkong gebucht, ein nötiger Teil seiner Tarnung, und eine ziemlich große Summe für richtig teure Klamotten ausgeben müssen. Die 20 000, die Glinn ihm gegeben hatte, waren fast ausgegeben, und er konnte nur hoffen, dass es auf wundersame Weise eine weitere Geldspritze geben würde. Andernfalls würde er tief im Schlamassel stecken.
    Er warf den dämlichen Hut in den Abfalleimer, zusammen mit der kunstledernen Reisetasche, duschte und zog sich frische, gebügelte Sachen an. Er hatte dafür 4000 Dollar hinblättern müssen, die 1000-Dollar-Schuhe nicht eingerechnet.
    »Ich könnte mich daran gewöhnen«, sagte er laut und betrachtete sich im Spiegel. Ob er sich die Haare schneiden lassen sollte? Nein, die modische Länge sorgte dafür, dass er wie ein Internet-Unternehmer wirkte.
    Er sah auf die Uhr. Vier Uhr nachmittags – des folgenden Tages. Nachdem er Wus Sitzplatz im Flugzeug gründlich durchsucht und sich vergewissert hatte, dass nichts liegengelassen worden war, hatte er so gut geschlafen, dass er eine Nacht auch ohne Schlaf auskommen könnte. Jetzt aber hatte er Arbeit zu erledigen.
    Er fuhr mit dem Aufzug in die Halle, ging in die Kowloon Bar, setzte sich und bestellte einen Beefeater-Martini, extra trocken, ohne Eis, mit Zitrone. Im violetten Licht der Bar wirkte er leichenblass. Er trank aus, zahlte bar und ging in die Hotelhalle zurück. Der Empfangstresen befand sich seitlich. Gideon wartete, bis ein paar Hotelgäste weggegangen waren, dann schritt er hinüber. Er sah zwei Hotelportiers und entschied sich für den jüngeren.
    »Darf ich Ihnen helfen?«, fragte der Mann, die perfekte Verkörperung von Unparteilichkeit, Diskretion und Professionalität.
    Gideon ging mit ihm zum anderen Ende des

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