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Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Titel: Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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nicht auswendig gelernt?«
    »Es handelt sich um eine lange Zahlenfolge. Außerdem finde ich, dass manche Sachen besser nicht bekanntwerden.«
    Sie starrte ihn an. »Ich glaube Ihnen nicht.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Schauen Sie, wenn ich mich nächstes Mal mit meinen Auftraggebern treffe, finde ich einen Weg, Ihnen die Zahlen zu besorgen. Und dann teile ich sie Ihnen mit. Abgemacht?« Er strahlte sie an.
    Ihre Miene hellte sich ein ganz klein wenig auf. »Warum haben Sie das Krankenhaus aufgesucht?«
    »Weil ich hoffte, dass Wu vor seinem Tod womöglich noch etwas gesagt hat.«
    »Sicherlich haben Sie herausgefunden, dass er das nicht getan hat.«
    Er nickte.
    »Wer ist eigentlich diese Goth-Frau, mit der Sie zusammen waren?«
    »Eine Prostituierte, die ich eingestellt hatte, damit sie mir hilft, undercover zu gehen und den Killer auf eine falsche Fährte zu locken.«
    »Das war eine gute Verkleidung. Dieses Kostüm, das Sie da angelegt hatten, hat mich eine Zeitlang getäuscht. Sie waren ein echt hässlicher Typ.«
    »Vielen Dank.«
    »Und was haben Sie jetzt vor?«
    »Genau dasselbe, was Sie vorhaben. Versuchen herauszufinden, was Wu mit den Plänen angestellt hat. Seine Spur zurückverfolgen, nach Kontakten suchen, Leuten, denen er unterwegs begegnet sein könnte. Bislang ist nichts dabei herausgekommen.« Er breitete die Hände aus. »Schauen Sie, Mindy. Ich weiß es zu schätzen, dass Sie sich mir anvertrauen, wirklich.« Er versuchte aufrichtig zu klingen. »Das Vertrauen sollten wir uns bewahren. Ich verspreche, ich besorge Ihnen die Zahlen so schnell wie möglich, und alles andere lasse ich Sie wissen. In Ordnung?« Er lächelte sie nochmals ganz aufrichtig an.
    Sie beäugte ihn misstrauisch. Dann schrieb sie eine Telefonnummer auf eine Serviette. »Hier ist meine Handynummer. Sie können mich jederzeit anrufen, Tag und Nacht. Ich hoffe für Sie, dass Sie mich nicht verarschen.« Sie erhob sich, wollte gehen, legte die Serviette und einen Zwanziger auf den Tresen.
    »Danke, dass Sie sich mit mir zusammentun«, sagte Gideon grinsend.
    »Das glauben auch nur Sie.«

30
    Tom O’Brien aß das letzte Stück von den Chicken Nuggets – kalt und zäh – und blätterte geräuschvoll kauend in dem letzten Ausdruck. Dann spülte er den Bissen mit einem Schluck Kombucha runter. Sein winziges Büro war von Glühbirnen hell erleuchtet – fluoreszierendes Licht machte ihn depressiv – und mit Zeitungen, Büchern, Zeitschriften, Kaffeebechern, Tellern und Essensresten vollgestopft. Das einzige, vergitterte Fenster ging tagsüber in einen Luftschacht, aber nachts verwandelte es sich in einen beunruhigenden Spiegel der Aktivitäten im Büro. Irgendwann, dachte O’Brien, müsste er mal Jalousien anbringen.
    Er hielt inne, hörte ein Quietschen, das er sofort erkannte: Der klebrige Türknauf an seiner Bürotür wurde gedreht. Blitzschnell zog er sein Taschenmesser und stellte sich mit klopfendem Herzen hinter die Tür.
    Der Türknauf verharrte, langsam wurde die Tür aufgeschoben. O’Brien stand mit erhobenem Messer da, bereit zum Angriff.
    »Tom?«, flüsterte eine Stimme.
    »Jesses.« O’Brien ließ den Arm sinken, und Gideon trat ein. Doch das war gar nicht Crew. Er schrie auf, sprang zurück und zückte das Messer. »Wer zum Teufel …?«
    »Hey, ich bin’s.«
    »Verdammt, du siehst ja grauenhaft aus. Was fällt dir eigentlich ein, dich hier so reinzuschleichen? Und wie bist du überhaupt reingekommen? Das Gebäude ist nachts abgeschlossen. Oh, warte, sag’s mir nicht – alte Gewohnheiten sterben langsam, richtig?«
    Gideon betrat das Zimmer, schloss und verschloss die Tür hinter sich, wischte ein paar Bücher von einem Stuhl und ließ sich darauf nieder. »Entschuldige bitte meine List. Es ist, genau genommen, zu deinem Schutz.«
    O’Brien stöhnte. »Du hättest mich vorher anrufen sollen.«
    »Ich mache mir Sorgen, dass die CIA involviert ist«, sagte Gideon. »Könnte sein, dass mein Telefon angezapft wird.«
    »Ich dachte, du arbeitest für die Regierung.«
    »Im Hause meines Vaters gibt es viele Zimmer.«
    O’Brien klappte das Messer zu und steckte es wieder ein. »Du hast mir eine Heidenangst eingejagt.« Er musterte Gideon von oben bis unten. »Mann, du sieht aus, als hättest du jeden Tag rund um die Uhr fette Würstchen mit Milchshakes verdrückt.«
    »Erstaunlich, was man mit Prothesen so alles machen kann. Wie läuft’s mit der Arbeit?«
    »So einigermaßen.« O’Brien ging zum Tisch, auf

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