Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gier

Gier

Titel: Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Disher
Vom Netzwerk:
schön was kosten. Waffen auch?«
    »Ja«, sagte Wyatt. »Aber wir schießen nicht.«
    »Ich habe eine Waffe«, sagte Hobba. »Wyatt, du hast auch welche.«
    Wyatt schüttelte den Kopf. »Ich habe meine nie für einen Job benutzt, und ich werde jetzt nicht damit anfangen. Wir kaufen neue.«
    Wyatt wartete, beobachtete ihn. Hobba liebte es, des Teufels Advokat zu spielen. Man sah es daran, wie seine Falten sich glätteten. »Woher?« fragte Hobba. »Letzte Woche haben sie Payne weggeschlossen, weil er haufenweise M16 auf die Fidschiinseln ausgeführt hat, und ich möchte nicht mit etwas erwischt werden, was von der Laderampe eines Lastwagens vor der Saloon Bar in Kings Head gefallen ist.«
    »Max, hast du was gehört? Wer liefert sonst noch?«
    Pedersen zog wieder seinen Reißverschluß hinauf und hinunter, dachte nach. Schließlich sagte er: »Da gibt es diesen Kerl in der Nähe der Burnley Station. Flood irgendwer.«
    Wyatt nickte. Er hatte von Flood gehört.
    Hobba stellte sich auf die Füße, dehnte sich, um die Verspannungen in seinem Rücken loszuwerden. Er zündete eine Zigarette an und ging zwischen Tür und Bett hin und her.
    »Womit?« sagte er. »Ich habe kein Bargeld über. Max auch nicht.«
    Wyatt hatte an diesem Nachmittag sein letztes Versteck geöffnet. Für Waffen, andere Ausgaben und seine Hotelrechnung würde es reichen, für mehr aber auch nicht. Er sagte: »Ich kümmere mich um die Waffen.«
    Hobba sah ihn scharf an, sagte aber nichts. Pedersen zog endlich seine Jacke aus. Das beige Hemd darunter, ließ seine Gesichtszüge noch diffuser wirken. Er faltete die Jacke, legte sie übers Knie und sagte: »Okay, du kaufst die Waffen. Aber woher kriegen wir das Geld für den Van und das andere Zeug? Ich meine, das ist mit das Wichtigste bei diesem Job.«
    »Wir besorgen es uns«, sagte Wyatt. »Wir drehen ein paar kleine Dinger.«
    Hobba setzte sich wieder. Das Bett senkte sich unter seinem Gewicht. »Ivan Younger wäre ein Mann für solche Sachen.«
    Wyatt grinste. »Ja, also, das ist eine lange Geschichte.« Er erzählte ihnen von Sugarfoot, Ivan und der toten Haushälterin.
    »Das warst du?« fragte Pedersen amüsiert. Dann schien er beunruhigt zu sein, daß selbst jemand wie Wyatt nun kleinere Brötchen backen mußte. »Ivan Younger ist jemand, von dem man kauft. Er ist niemand, mit dem man arbeitet.«
    Hobba begann zu jaulen wie ein Akkordeon. Er lachte.
    »Du hast Glück gehabt. Der kleine Sugar wird sich eines Tages in einem flachen Grab wiederfinden.«
    So könnten wir die ganze Nacht weitermachen, dachte Wyatt. Er sagte: »Also, wir können die Youngers nicht gebrauchen. Wen gibt’s noch?«
    Er wußte die Antwort auf diese Fragen, aber die Szene änderte sich schnell, deswegen war eine Gegenprobe wichtig. Hobba sagte: »Eddie Loman.«
    »Eddie Loman ist gut«, sagte Wyatt. »Du gehst am Morgen zu ihm und bestellst einen Van.«
    »Er wird mit nichts rüberkommen, bevor wir ihn nicht bezahlt haben.«
    »Die Eddie Lomans dieser Welt wollen ein bißchen Bargeld sehen, sagen wir, tausend. Dann werden sie umgänglicher.«
    »Einen Tausender. Ich habe keinen verdammten Tausender.«
    Schweigend zog Wyatt seine Brieftasche heraus und zählte eintausend Dollar ab. »Gib ihm die. Ich kümmere mich um die Waffen. Inzwischen möchte ich, daß unser Ziel überwacht wird. Max, du machst morgen die erste Schicht.«
    Pedersen nickte. Er schien sich zu freuen, daß er wieder arbeiten konnte.
    Hobba suchte noch immer nach dem Haken. »Wir können unsere eigenen Wagen für die Überwachung nicht benutzen. Wir brauchen Mietwagen. Das bedeutet gefälschte Ausweise.«
    Wyatt öffnete seine Brieftasche. »Hier ist mein Paßphoto. Du läßt heute nacht eins machen, benutze eine dieser Maschinen und frage Loman, ob er uns Ausweise besorgen kann. Einen Job für das nötige Kleingeld weiß ich, aber einer reicht nicht. Wir brauchen noch einen.«
    Hobbas Gesicht verformte sich zu einem schwerfälligen, breiten Grinsen. »Ivan Younger schickt in Fitzroy ein paar Call-Girls anschaffen. Willst du die fünftausend zurück, die er dir schuldet?«

Dreizehn
    Später, als er allein war, hörte Wyatt ein Klopfen, zwei leichte, vertrauliche Klopfer. Er öffnete die Tür, und Anna Reid stand da, sagte mit ihrer tiefen Stimme: »Ich habe in der Lobby gewartet. Ich habe die beiden gehen sehen.«
    Sie musterte ihn ruhig, ihre Hände in den tiefen Taschen ihrer Jacke vergraben. Wyatt starrte sie an, dann trat er zurück, um sie

Weitere Kostenlose Bücher