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Gier

Gier

Titel: Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Disher
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Wenn sie eine Sicherheitsfirma engagiert haben, wollt ihr dann einen Schußwechsel veranstalten? O Gott!« sagte sie kopfschüttelnd. Sie sah Wyatt an. »Was ist mit Ihnen? Haben Sie auch zu viele Filme gesehen?«
    Ihre grünen Augen blickten herausfordernd, hintergründig und unbeeindruckt, und er fragte sich, was genau an ihr fraß.
    »Nur die Wiederholungen von Get Smart « , sagte er. »Spaß beiseite. Straßenraub ist tabu. Wir werden am Freitagnachmittag loslegen, während Sie arbeiten.«
    Noch mehr Irritation. »Das ist idiotisch.«
    »Nicht, wenn wir schnell sind und so aussehen, als hätten wir offiziell dort zu tun.«
    Hobba schien interessiert. Er wandte sich an Anna. »Was für ein Safe ist es?«
    Sie zuckte die Achseln. »Eben ein Safe.«
    »Es ist ein kleiner Chubb«, sagte Wyatt.
    Das veranlaßte sie, sich aufrecht hinzusetzen. Sie legte den Kopf auf die Seite, konzentrierte sich auf sein Gesicht. »Das Wartezimmer«, sagte sie und nickte langsam. »Heute nachmittag.«
    Wyatt hielt ihrem Blick stand. »Wir werden alle fesseln«, sagte er, »wenn Sie unter den Opfern sind, wird niemand Sie verdächtigen.«
    »Was ist mit Klienten? Was, wenn ich weg muß? Ich muß genau wissen, wann Sie es tun werden.«
    Wyatt wartete. Schließlich sagte er: »Okay, sagen Sie den Klienten am späten Nachmittag ab. Wenn Finn einen bei sich hat – sein Pech. Wir schlagen um Viertel nach vier zu. Werden dann alle da sein?«
    Sie nickte. »Finn geht um halb vier Kaffee trinken, aber er bleibt meist nur zehn Minuten weg.«
    »Viertel nach vier?« sagte Pedersen. »Spinnst du?«
    Wyatt drehte sich zu ihm um. »Wart’s ab, okay?«
    »Von mir aus.«
    Anna lächelte, während sie die Idee in ihrem Kopf bewegte.
    »Finn wird denken, er wird von jemandem überfallen, mit dem er geschäftlich zu tun hat.« Ihr Lächeln verschwand. »Aber was ist mit meinem Anteil? Ich liege da, gefesselt, während ihr verschwindet.«
    Hobba und Pedersen schien die Idee immer besser zu gefallen. Wyatt sah sie warnend an. Er wandte sich wieder der Frau zu. »Sie sind der Aufhänger«, sagte er. »Sie können uns alle aus dem Weg räumen. Wir werden Sie nicht verarschen. Ich persönlich werde Sie am Samstag auszahlen.«
    Sie schenkte ihm einen weiteren unergründlichen Blick. Er sah die Bewegung ihrer Kehle, als sie schluckte. »Wie werden Sie hinein- und hinausgelangen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen?«
    Als Wyatt nicht antwortete, runzelte sie die Stirn und sah die anderen an. Hobba antwortete ihr. »Sehen Sie«, sagte er, »es ist besser, wenn Sie das nicht wissen. Das hilft, Sie zu schützen, und Sie werden sich viel überzeugender benehmen, wenn die Zeit kommt.«
    »Oh, großartig. Soll ich schreien, wenn es soweit ist?«
    Wyatt reichte ihr einen Stift und ein Stück Papier. »Geben Sie mir Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer.«
    »Woher kommt bloß das Gefühl, daß das nicht länger mein Job ist?« sagte sie.
    Sie übergingen die Bemerkung, sahen ihr beim Schreiben zu. Dann steckte Wyatt die Notiz ein, ging zur Tür und blieb dort stehen, sah sie an, seine Hand auf dem Türknopf. Sie stand auf und ging auf ihn zu, halb amüsiert, halb wütend.
    »Versuchen Sie nicht, Kontakt mit uns aufzunehmen«, sagte er, »und wir werden Sie auch nur dann kontaktieren, wenn es ein Problem gibt. Wenn alles gelaufen ist, werden wir Sie am Samstag wissen lassen, wo Sie mich finden können.«
    Ihre Augen waren halb geschlossen. »Werden Sie nicht hier sein?«
    Sie wartete. Als Wyatt nicht antwortete, fuchtelte sie irritiert in der Luft herum und verließ dann das Zimmer.

Zwölf
    Als sie gegangen war, hob Hobba eine Augenbraue und sagte: »Also, Wyatt. Was denkst du?«
    »Worüber?«
    »Worüber?« Hobba riß die Arme hoch. »Sie, Anna. Sie steht auf dich, Kumpel.«
    Wyatt warf Hobba einen eiskalten Blick zu. Natürlich fand Wyatt sie attraktiv, aber nahm Abstand davon, denn dafür hatte er im Moment keine Zeit. Er konnte nicht verstehen, wie jemand das Ziel aus den Augen lassen konnte, solange es um den Job ging. Hobba zuckte selbstbewußt mit den Schultern und sagte: »Okay, wie siehst du den Job?«
    »Wir werden einen Van benutzen, einen, der nicht auffällt. Wir fahren vor, betreten den Laden als Wartungspersonal, schließen die Türen, ziehen die Telefonstecker heraus, brechen den Safe auf. Max, Chubbs sind einfach, oder?«
    »Die meisten«, sagte Pedersen. Er hatte mit dem Reißverschluß seiner Jacke gespielt. »Ein Van mit ’ner Tarnung. Wird ganz

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