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Gier, Kerstin

Gier, Kerstin

Titel: Gier, Kerstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Smaragdgruen (Liebe geht durch alle Zeiten Bd 3)
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sind das für
Dinge?«, fragte ich, obwohl ich am liebsten laut »Aua!« geschrien hätte.
    »So ganz
genau weiß ich das auch noch nicht. Aber es könnte durchaus sein, dass ich
mich, was Lucys und Pauls Absichten angeht, getäuscht habe. Und daher ist es
wichtig, dass du ...« Er stockte, ließ mich los und betrachtete seine
Handfläche. »Ist das Blut?«
    Mist.
Jetzt bloß nicht ertappt gucken. »Ist nichts Schlimmes. Ich habe mich heute
Morgen in der Schule an einem Blatt Papier geschnitten. Tja, aber um beim Thema
zu bleiben: Solange du diese Dinge, die du
angeblich herausgefunden hast, nicht spezifizieren kannst« (Gott, was war ich
stolz, dass mir das Wort eingefallen war), »werde ich auch ganz bestimmt nicht
mit dir zusammenarbeiten.«
    Gideon
versuchte wieder, nach meinem Arm zu greifen. »Das scheint aber eine schlimme
Wunde zu sein. Lass mich doch mal sehen ... wir sollten besser zu Dr. White
gehen. Vielleicht ist er noch im Haus.«
    »Was wohl
heißt, dass du dich nicht genauer äußern willst zu dem, was du angeblich in
Erfahrung gebracht hast.« Ich hielt ihn mit ausgestrecktem Arm auf Abstand,
damit er meine Wunde nicht untersuchen konnte.
    »Weil ich
selber noch nicht sicher bin, wie ich das alles einzuordnen habe«, sagte
Gideon. Und genau wie Lucas vorhin setzte er in leicht verzweifeltem Tonfall
hinzu: »Ich brauche einfach mehr Zeit!«
    »Ja, wer
nicht?« Ich setzte mich wieder in Bewegung. Wir waren schon vor Madame Rossinis
Atelier angelangt, von hier war es nicht mehr weit bis zum Ausgang.
»Wiedersehen, Gideon. Wir sehen uns ja leider morgen wieder.«
    Ich
wartete insgeheim darauf, aber er hielt mich nicht mehr auf. Er folgte mir auch
nicht. Und obwohl ich für mein Leben gern gesehen hätte, was er für ein Gesicht
machte, drehte ich mich nicht nach ihm um. Wäre auch blöd gewesen, weil mir
schon wieder die Tränen die Wangen hinunterliefen.
     
    Nick
wartete an der Haustür auf mich. »Endlich!«, sagte er. »Ich wollte ohne dich
anfangen, aber Mr Bernhard hat gesagt, wir sollen auf dich warten. Er hat im
blauen Badezimmer die Toilettenspülung kaputt gemacht und behauptet, er müsse
die Fliesen dort aufschlagen, um den Spülkasten auszubauen. Die Geheimtür haben
wir von innen verriegelt. Schlau, nicht?«
    »Sehr
raffiniert.«
    »Aber in
einer Stunde kommen Lady Arista und Tante Glenda schon wieder zurück und sie
werden sicher sagen, er soll die Reparatur auf morgen verlegen.«
    »Dann
müssen wir uns eben beeilen.« Ich zog ihn kurz an mich und drückte einen Kuss
auf seine wirren roten Haare. So viel Zeit musste sein. »Du hast doch niemandem
davon erzählt?«
    Nick sah
ein wenig schuldbewusst aus. »Nur Caroline. Sie war so ... ach, du weißt doch,
dass sie immer spürt, wenn was in der Luft liegt, und wie bohrend sie fragen
kann. Aber sie wird dichthalten und uns helfen, Mum, Tante Maddy und Charlotte
abzulenken.«
    »Vor allem
Charlotte«, sagte ich, mehr zu mir selbst.
    »Sie sind
noch alle oben im Esszimmer, Mum hat Leslie zum Abendessen eingeladen.«
    Im
Esszimmer war man gerade dabei, die Tafel aufzuheben. Was bedeutete, dass Tante
Maddy auf ihren Sessel vor den Kamin umzog und die Beine hochlegte und Mr
Bernhard und Mum den Tisch abräumten. Alle freuten sich, mich zu sehen, das
heißt alle außer Charlotte. Naja, vielleicht konnte sie ihre Freude auch
einfach nur sehr gut verbergen.
    Xemerius
baumelte vom Kronleuchter herab und schrie: »Da bist du ja endlich! Ich wollte
gerade vor Langeweile sterben.«
    Obwohl es
köstlich nach Essen roch und Mum meinte, sie habe mir etwas warm gehalten,
behauptete ich heldenhaft, keinen Hunger zu haben, weil ich bereits in Temple
zu Abend gegessen hätte. Mein Magen krampfte sich bei dieser Lüge empört
zusammen, aber ich konnte meine Zeit unmöglich damit verschwenden, ihn
ruhigzustellen.
    Leslie
grinste mich an. »Das Curry war köstlich. Ich konnte gar nicht aufhören zu
essen. Zumal meine Mum im Augenblick wieder so eine schreckliche
Experimentierphase hat das makrobiotische Zeug, das sie kocht, frisst nicht
mal unser Hund.«
    »Dafür
siehst du aber ganz schön ... ähem, nennen wir es wohlgenährt aus«, sagte
Charlotte spitz. Aus ihrer Flechtfrisur hatten sich ein paar Löckchen gelöst
und umrahmten ihr Gesicht äußerst vorteilhaft. Unfassbar, dass jemand so schön
aussehen und dabei so gemein sein konnte.
    »Du hast
es gut. Ich hätte auch gern einen Hund«, sagte Caroline zu Leslie. »Oder
irgendein anderes Haustier.«
    »Ach,

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