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Gier

Gier

Titel: Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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er.
    Â»Ich höre«, entgegnete Bouhaddi mit klarem Blick.
    Â»Dann erfahren wir, inwieweit wir in der Sache ermitteln dürfen oder nicht. Bis dahin gehe ich davon aus, dass wir freie Hand haben. Ist dir noch irgendetwas eingefallen?«
    Â»Wir können uns natürlich mit Drydens Arbeitsgebieten befassen«, antwortete Bouhaddi, »aber wir kennen uns nicht gut mit dem System aus, das sie hier verwenden, daher sind unsere Voraussetzungen nicht die besten. Aber ich bin vorhin möglicherweise auf etwas gestoßen. Ich habe nämlich mit dem Chef von Mark Payne und David Coleman bei der Verkehrspolizei gesprochen. Ein ziemlich gesprächiger Herr mit einem Faible für Französinnen. Ich hatte den Eindruck, er sah während unseres Telefonats eine kleine Pariserin vor sich.«
    Hjelm lächelte schwach und forderte sie mit einem Nicken auf, fortzufahren.
    Â»David Coleman hat ein paar Monate lang nebenher für eine Sicherheitsfirma gearbeitet. Die Polizeidirektion hatte es genehmigt, und es war auch nichts besonders Ungewöhnliches. Mehrere Leute in der Abteilung haben einen Nebenjob; die Polizeigehälter sind in den vergangenen Jahren nicht gerade rasant gestiegen.«
    Â»Und Payne?«
    Â»Der nicht. Er ist seit dem sogenannten Unfall krankgeschrieben. Und Coleman hat gerade Urlaub, was für uns durchaus interessant sein dürfte.«
    Â»Haben die beiden Familie?«
    Â»Payne ja, Coleman nicht.«
    Â»Und was wissen wir über das Sicherheitsunternehmen?«
    Â»Nicht gerade viel. Es heißt Asterion Security Ltd., und sie rekrutieren Gerüchten zufolge vorzugsweise Polizisten. Ein paar von dieser Abteilung arbeiten ebenfalls nebenher bei ihnen.«
    Â»Ausgezeichnet«, lobte Hjelm. »Sehr gute Arbeit, Corine. Jetzt lehnen wir uns ein wenig zurück und versuchen das gesamte Bild zu betrachten. Worum geht es hier? Wir wissen keinen Deut über Zhang Sang, außer dass er möglicherweise Tibeter war. Aber deswegen sind wir schließlich gar nicht hier. Wir sind hier, weil ein anderes, ebenso unbekanntes weibliches Opfer uns trotz qualvoller Folter eine Mitteilung hat zukommen lassen, die wir nicht deuten können. Zwischen diesen beiden Opfern besteht in keiner Weise ein Zusammenhang, oder?«
    Â»Nein«, pflichtete Bouhaddi bei. »Wir sind in London, das ist eine der größten Städte der Welt. Hier sterben täglich Menschen, einige werden sogar ermordet. Die beiden Opfer in einem Zusammenhang sehen zu wollen könnte man gewissermaßen als Dienstvergehen bezeichnen.«
    Â»Und dennoch fällt es schwer, die Professionalität, mit der Jane Doe gefoltert und ihre Leiche drapiert wurde, nicht mit der Professionalität, die die Täter in Robbins’ Büro an den Tag gelegt haben, zu vergleichen.«
    Â»Es muss sich ja nicht unbedingt um dieselbe Professionalität handeln.«
    Â»Nein, und es ist auch klar, dass jede Menge Profis in London ihr Unwesen treiben. Das ist ganz richtig.«
    Â»Andererseits wäre es nachlässig, diesen Fakt zu ignorieren«, merkte Bouhaddi an. »Demnach haben wir drei verschiedene Delikte, die alle dieselbe Zielsetzung haben: Zhang Sang wird genau in dem Augenblick überfahren, in dem er etwas Wichtiges mitzuteilen hat, möglicherweise sogar Barack Obama. Jane Doe hat ebenfalls etwas Wichtiges mitzuteilen, das offenbar so bedeutsam ist, dass sie sogar einer professionellen Folter widersteht. Und die Entführung und wahrscheinlich der Mord an Anthony Robbins sollen verhindern, dass er etwas über die Männer in Erfahrung bringt, die Zhang Sang überfahren haben. In allen drei Fällen sollen bestimmte Informationen nicht ans Tageslicht gelangen. In dieser Hinsicht haben sie definitiv eine Gemeinsamkeit.«
    Â»Wir brauchen weitere Informationen über Asterion Security und über die Herren Payne und Coleman«, sagte Paul Hjelm. »Wo meinst du, kommt dein weiblicher Charme am besten zum Tragen?«
    Â»Auf deiner Nase.«
    Â»Und einmal abgesehen von derart Verpöntem wie Gewalt gegen den eigenen Chef?«
    Â»Für den Augenblick habe ich in Bezug auf Verkehrspolizisten mein Pulver bereits verschossen. Aber ich kümmere mich gerne um das Sicherheitsunternehmen, ich hatte schon mit vielen dieser Firmen zu tun.«
    Â»Eine Besonderheit von Marseille, wenn ich dich recht verstehe«, tippte Hjelm. »Okay, dann werde ich mich mit den anderen

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