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Gift per E-Mail

Gift per E-Mail

Titel: Gift per E-Mail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Sharky, es war keine Absicht, diese gläserne Kugel stand so nahe am Schreibtischrand …«
    »Mein Briefbeschwerer befand sich mitten auf dem Tisch!«, polterte Sharky los. »Was haben Sie überhaupt in meinem Büro zu suchen?« Plötzlich wechselte seine Stimme ins Bedrohliche. »Sie sollten doch im Schlafzimmer die Fenster putzen, Kelly«, sagte er langsam. »Ich glaube, Sie schnüffeln hier herum. Stehlen Sie etwa?« Man hörte, wie er die Schreibtischschublade aufzog und kurz darauf einen erleichterten Seufzer ausstieß. Dann entdeckte er die Unordnung auf seinem Schreibtisch. »Meine Papiere liegen anders …«
    »Ich wollte nur den Tisch abwischen; mit den Fenstern im Schlafzimmer war ich fertig«, verteidigte sich Kelly schnell. »Glauben Sie mir doch: Ich bin nicht diejenige, die faul ihre Zeit absitzt, wenn sie mit dem ersten Job fertig ist! Es tut mir wirklich Leid um Ihren Briefbeschwerer, aber bitte unterstellen Sie mir nicht solch einen Unsinn! Sie können gerne meine Tasche durchsuchen!«
    »Das werde ich tun!«
    Justus stellte fest, dass Kelly die Situation langsam unter Kontrolle bekam. Dennoch malte er sich mit Schrecken aus, was wohl passieren würde, wenn Sharky die drei Jungen entdeckte. Dann ging es ans Eingemachte.
    Kelly schien Ähnliches zu befürchten.
    »Okay, Mr Sharky«, sagte sie und schüttete eine Schaufel voll Glas in einen Eimer. »Ich habe jetzt alles aufgekehrt. Sie möchten mich also auf der Stelle entlassen. Gut, ich habe dafür Verständnis. Bitte begleiten Sie mich zur Tür.«
    »Finden Sie nicht selbst hinaus?«
    »Bitte begleiten Sie mich zur Tür«, beharrte Kelly mit fester Stimme. »Sonst unterstellen Sie mir noch, dass ich auf dem Weg dahin was mitgehen lasse. Außerdem ist meine Tasche draußen. Sie wollten einen Blick hineinwerfen.«
    »Also gut.« Sharky folgte Kelly aus dem Raum.
    »Los, jetzt!«, zischte Justus und zog den Vorhand zur Seite.
    Bob rannte zum Schrank. »Peter, raus mit dir!«
    Peter kletterte heraus. Seine Beine waren fast eingeschlafen und er streckte sie erst mal durch. Außerdem plagte ihn sein schlechtes Gewissen. »Dieser Mistkerl stammt ja wohl aus dem letzten Jahrtausend! Die arme Kelly! Die hat ja ganz schön was abgekriegt! Und alles wegen meiner Blödheit!«
    Justus widersprach ihm nicht. »Kelly kannst du später trösten«, sagte er nur. »Es gibt noch viele lange Kinonächte. Aber jetzt lass uns bloß hier abhauen!«
    Doch weit kamen sie nicht. Kaum waren sie an der Tür des Arbeitszimmers, hörten sie Sharky schon wieder zurückkommen. Zu allem Unglück begann im selben Augenblick auch noch das Telefon zu schellen.
    »Zurück!«, befahl Justus geistesgegenwärtig. »Aber schnell!«
    Gerade noch rechtzeitig verschwanden die drei ??? wieder in ihren Verstecken. Schon eilte Sharky herein und schnappte sich den Telefonhörer. »Ja? – Ja, am Apparat. Sie wollten doch später erst anrufen. – Steckst du etwa dahinter, Meg? Diese verstellte Stimme! – Ja, ja, ist ja gut, ich weiß, Sie haben das Sagen. – Ja, das Gold ist hier. Heute aus meinem Schließfach geholt.«
    Es entstand eine längere Pause, in der der Anrufer etwas zu erklären schien. Justus und Bob standen hinter dem Vorhang und spitzten die Ohren.
    »Ja, verstanden«, meldete sich Sharky zurück. »Gut, in einer Stunde. Ich bin pünktlich, ja! – Per E-Mail? Jetzt?«
    Sharky schaltete den Computer ein. Eine Minute lang hörte man nur die Geräusche des PCs. »Die Mail ist drauf«, sagte Sharky dann. »Warten Sie, ich sehe sie mir an. – Ja, ich finde die Stelle. – Ja doch, ich komme! Aber ich bekomme die Ware! – Hören Sie, ich muss mich darauf verlassen können! Was habe ich denn in der Hand? – Ja, ja. Ich tue, was Sie wollen!«
    Mit einem Fluch schmiss Sharky den Hörer zurück auf die Gabel. Man hörte, wie er etwas ausdruckte. Er faltete das Blatt zusammen und zog dann die Schublade seines Schreibtisches auf. Wenige Augenblicke später verließ er das Zimmer. Den PC hatte er einfach laufen lassen. Kurz darauf schlug die Haustür zu.
    Plötzlich waren die drei ??? allein im Haus.
    Erleichtert schoben Justus und Bob den Vorhang zur Seite. Justus trat an die Glastür und sah gerade noch, wie sich Perrys mausgrauer Ford auf die Straße schob, um die Verfolgung von Sharky aufzunehmen.
    »Jetzt ist Perry am Drücker«, stellte Justus fest. Das gefiel ihm gar nicht. Der Erste Detektiv spürte, dass er nervös war. Das geschah selten genug; meistens wurde er in

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