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Gift und Geld

Gift und Geld

Titel: Gift und Geld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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durch ihr Haar gezogen hatte.
Sie war bewußtlos — aber sonst völlig in Ordnung. In
kürzester Zeit hatte ich sie hochgehoben und auf die Couch getragen. Es
bedurfte wesentlich längerer Zeit, Lavers am Telefon
zu erklären, was geschehen war. Ich wurde ihn schließlich durch den alten Trick
los, einfach aufzulegen, noch während ich sprach — in der theoretischen Hoffnung,
niemand hielte es für möglich, daß jemand seine eigenen Worte abschneidet.
    Berkeley war in den nächsten
Lehnsessel gekrochen und saß nun da, noch immer seine Schulter streichelnd und
leise wimmernd. Ich machte drei Drinks zurecht und gab ihm einen davon. Gail
war noch immer bewußtlos , und so ließ ich ihr Glas
auf der Bar stehen und trank das dritte selber.
    »Wie kam es, daß Elmer seinen
Hinterkopf weggeschossen bekommen hat?« fragte ich Berkeley.
    »Gail!« bibberte er. »Ich
glaube, sie zielte auf Johnnie und...«
    »Kann ich mir vorstellen«,
sagte ich. »Was war mit Ihnen?«
    »Johnnie — der Trottel!« Einen
Augenblick lang ließ ihn sein gerechter Zorn die Schmerzen vergessen. »Er sah,
wie Elmer umgebracht wurde, und ich glaube, er verlor einen Augenblick lang die
Nerven, als er abdrückte.«
    »Beweist, daß selbst ein
Organisator nicht an alles denken kann«, bemerkte ich, nicht eben originell.
    Gail stöhnte leise. Ich brachte
ihr das Glas an die Couch, während sie die Augen öffnete und zu mir
emporstarrte.
    »Es war nur ein Kratzer«, sagte
ich zu ihr. »Sie sind nicht erschossen worden — die Kugel hat Sie nur bewußtlos gemacht.«
    Sie setzte sich langsam auf,
und ich schob ihr das Glas in die Hand. »Danach werden Sie sich besser fühlen«,
sagte ich hoffnungsvoll.
    » Quirk ?«
fragte sie leise.
    »Tot«, sagte ich. »Janie und
das Muskelpaket auch. Berkeley ist an der Schulter verwundet.«
    »Ich nehme den Mund immer so
voll.« Sie lächelte schwach. »Aber sobald ich einmal mit wirklichen
Gewalttätigkeiten zu tun habe, versage ich völlig.«
    »Sie sind sehr geschickt mit
der Pistole umgegangen«, sagte ich. »Woher hatten Sie sie?«
    »Sie hat Wally gehört — seltsam,
wenn man es recht bedenkt. Er bewahrte sie immer im untersten Fach hinter der
Bar auf. Das fiel mir plötzlich ein, und ich fand die Entschuldigung, ich
brauchte etwas zu trinken, nur um dorthin zu gelangen.«
    »Sie haben mir das Leben
gerettet«, sagte ich. »Ich bin Ihnen sehr dankbar.«
    »Aber es wird nichts an den
Tatsachen ändern — oder?«
    »Sie werden zusammen mit
Berkeley vor Gericht stehen«, sagte ich. »Ich werde mein Bestes tun, um dafür
zu sorgen, daß es etwas ändert.«
    »Danke.« Ihr Mund verzog sich
zu der armseligen Imitation eines Lächelns. »Vielleicht ändert es insofern
etwas, als ich statt vierzig Jahren Gefängnis nur dreißig bekomme?«
    Ich hatte das häßliche Gefühl, sie könnte recht haben, und so wechselte
ich schnell das Thema. »Etwas möchte ich noch wissen — warum hatte mich Miller
angerufen und sich in der Nacht, als er starb, mit mir in dieser Bar
verabredet?«
    »Ich vermute, er hat ein
Telefongespräch zwischen Berkeley und mir mit angehört«, sagte sie dumpf. »Wir
besprachen den Plan Kirkland -Rita Keighley in Verbindung mit der Ermordung Wallys. Ich glaube, er hegte schon eine Weile
den Verdacht, daß sich um ihn herum etwas abspielte, und bekam dann genügend
mit, um wirklich besorgt zu sein.«
    »Wer kam auf die Idee, Curare
zu benutzen?«
    »Berkeley. Alle Ideen stammten
von ihm — er war wirklich der Organisator des Ganzen!«
    Ich blickte zu dem Lehnsessel
hinüber, in dem er saß — sein Glas fest in der einen Hand, den anderen Arm
schlaff herabhängend. Hin und wider kamen noch kleine
Wimmerlaute von seinen Lippen, während ihm ein Strom von Tränen übers Gesicht
rann und seinen Whisky versalzte.
    Er blickte plötzlich auf.
»Lieutenant — glauben Sie, sie werden mich zur Gaskammer verurteilen?« Er
erstickte beinahe an dem letzten Wort.
    »Ich weiß nicht«, sagte ich.
»Sie haben die Sache organisiert und ausgeheckt — Sie können es sich selber
ausrechnen.«
     
    Mona zupfte das Poncho-Oberteil
zurecht und blickte mich stolz an. »Ich wette, sie werden dir eine Medaille
geben.«
    »Den Reden des Sheriffs nach,
als ich sein Büro verließ, nicht«, sagte ich vorsichtig. »Es klang beinahe, als
ob er über etwas wütend wäre.«
    »Ich finde, du warst
schrecklich klug und tapfer!« sagte sie beharrlich. »Auch wenn ich morgen früh
keinen Job mehr habe.«
    »Dabei fällt mir

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