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Gilde der Jäger 02 - Engelszorn

Gilde der Jäger 02 - Engelszorn

Titel: Gilde der Jäger 02 - Engelszorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Singh
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Kopf abgeschlagen.
    »Ein Dummkopf«, murmelte Anoushka, legte den Krummdolch neben sich auf die Bank und klopfte sich den weißen Rock ab, als hätte sie gar nicht bemerkt, dass die winzig kleinen eingestickten Spiegelpailletten voller Blutspritzer waren. »Er hat dich direkt zu mir geführt.«
    Elena spürte den Schädel an ihren Stiefeln, einzelne Haarsträhnen lagen auf dem schwarzen Leder. Angewidert machte sie einen Schritt zur Seite, und um Anoushkas Mundwinkel spielte ein Lächeln. »Sie werden bald keine Leute mehr haben, wenn Sie sie einfach so niedermetzeln«, sagte Elena und schätzte ab, ob sie aus diesem Winkel eine Chance hätte, Anoushkas Flügel zu treffen.
    Zweifelhaft, war die Erkenntnis.
    Weglaufen war auch keine Alternative. Es sei denn, sie wäre scharf darauf, eine Klinge in den Rücken gestoßen zu bekommen.
    »Wenn du auf den Zerbrochenen wartest«, sagte Anoushka, »der wurde aufgehalten. Unglücklicherweise, noch bevor er Verstärkung anfordern konnte.« Der Engel erhob sich. »Hast du gehört?«
    Es war unheimlich, wie schwer Stille wiegen konnte. »Warum haben Sie es auf mich abgesehen?«
    »Das weißt du doch längst, willst nur Zeit schinden. Soll ich dir den Gefallen tun?« Anoushka hielt ihre Flügel eng an den Körper gepresst und griff nach ihrem Messer, immer noch bot sie Elena kein gutes Ziel. Einem Engel in den Körper zu schießen, selbst mit Viveks Spezialmunition, war ungefähr so, als würde sie mit einer Fliegenklatsche auf sie losgehen. Einzig die Flügel waren verletzlich.
    Ihre Augen wanderten zu Anoushkas Messer. Sie kannte es aus ihrem Unterricht an der Gilde-Akademie. Es war ein Kukri. Die gebogene Klinge hatte eine sehr scharfe Schneide. Perfekt geeignet, um jemandem den Kopf abzuschneiden.
    Und Anoushkas nächste Worte bestätigten das. »Es wird ein fabelhafter Auftritt – wenn ich mit deinem Kopf in das Kadertreffen hineinplatze. Es wird für einige Aufregung sorgen, und niemand wird mich mehr ignorieren können. Eigentlich wollte ich ja bis zum Ball warten, aber man muss flexibel sein.« Sie seufzte. »Schade, dass wir nur so wenig Zeit füreinander hatten. Vielleicht hätte ich sogar Gefallen an dir gefunden, wenn die Dinge sich anders entwickelt hätten.« Das Kukri verschwamm vor Elenas Augen.
    Ihr war klar, dass die Prinzessin sehr wohl wusste, wie sie mit einer Klinge umzugehen hatte.
    Sobald Anoushka ihre Flügel ein wenig ausbreitete, zögerte Elena deshalb keine Sekunde, sondern feuerte. Aber Nehas Tochter bewegte sich reptilienschnell, faltete die Flügel zusammen, bevor die Kugel sie erreichte. Mörtel rieselte aus der Wand, als das Projektil einschlug. Mist! Elena feuerte ein zweites Mal und sah voll Genugtuung, dass aus Anoushkas Wade Blut sickerte, doch ohne Notiz davon zu nehmen, griff der Engel nach etwas, das Elena für einen Gürtel gehalten hatte.
    Was es aber nicht war.
    Die Peitsche wickelte sich um Elenas Handgelenke wie eine Schlangenzunge, drohte ihr die Knochen zu brechen. Noch im Fallen schoss sie ein weiteres Mal. Damit lenkte sie Anoushka zumindest so weit ab, dass sie ihre Hand wieder frei bekam. Aber jetzt war das Magazin leer, und bei einer Gegnerin, die sie in Sekundenbruchteilen töten könnte, konnte sie es sich nicht leisten nachzuladen – genau davor hatte Galen sie gewarnt.
    Sie ließ das unnütze Metallding fallen, nahm ein Messer zur Hand und baute sich vor Anoushka auf.
    »So, so«, zischte Anoushka vor Schmerz, oben an ihrem linken Flügel hatte sie ein Brandmal. »Hat dir dieser Grobian, den Raphael so unbedingt bei seinen Sieben behalten will, also doch etwas beigebracht.«
    »Ich bin eine geborene Jägerin«, antwortete sie, blieb ständig in Bewegung, um Anoushka kein Angriffsziel zu bieten.
    Geschmeidig und elegant folgte der Engel all ihren Bewegungen.
    Elena erinnerte sich an Venoms kleinen Kniff und versuchte, mit den Augen zu täuschen. Anoushka lachte. »Du bist wirklich clever. Schade, dass du damals noch zu jung warst, um deine Familie zu retten.«
    Elena zuckte zusammen, als sei sie getreten worden, und war einen Moment unvorsichtig. Darauf hatte Anoushka nur gewartet, griff an und schnitt ihr tief in den Arm. Ohne auf die brennenden Schmerzen in ihrem Arm und ihrem Herzen zu achten, ließ Elena ein zweites Messer in die andere Hand gleiten. »Auf Leben und Tod also?«
    »Hast du denn etwas anderes erwartet?« Anoushka holte mit ihrem Kukri mit unvorstellbarer Schnelligkeit aus.
    Elena warf beide Messer

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