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Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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miteinander?«, fragte er Venom, während er überlegte, ob ihm in ihrer Beziehung eine Winzigkeit entgangen war.
    Venom kicherte leise, und als er die Sonnenbrille zurückschob, leuchteten seine Augen gespenstisch im Sonnenlicht. »Das ist ein großes Geheimnis.« Er legte den Kopf schief. »Wer ist diese hübsche Frau, die da auf uns zukommt?«
    Jason brauchte Venoms Blick nicht zu folgen – er konnte Mahiyas Gegenwart als sanfte Wärme auf seinen Flügeln spüren. »Prinzessin Mahiya, und sie gehört mir.« Er hatte nicht das Recht auf einen solchen Anspruch, aber wenn Venom in der richtigen Laune war, konnte er Frauen bezaubern. Und Jason stellte fest, dass er nicht wollte, dass Mahiya von ihm bezaubert wurde.
    »Ah.« Der Vampir drehte sich um und sprang mit so unbekümmerter Leichtigkeit vom Tor herunter, dass Mahiya sich mit der Hand auf den Busen schlug.
    Doch Venom kam tief geduckt und geschmeidig wie eine Katze auf den Fußballen auf. Jason landete neben ihm, doch seine Aufmerksamkeit galt nicht Venom, sondern Mahiya, als sich der Vampir erhob und über ihre Hand beugte. »So unwahrscheinlich es auch scheint, ich glaube, wir sind uns noch nie begegnet.«
    Mahiyas faszinierter Blick blieb an Venoms Augen hängen, als dieser den Kopf hob und ihre Hand losließ. »Das ist wahr, aber ich habe von dem Vampir mit den Schlangenaugen gehört. Du warst die meiste Zeit am Hof in Delhi stationiert.«
    »Richtig«, stimmte Venom zu, »aber ich war mehr als einmal hier zu Besuch. Du musst in der Zufluchtsstätte zur Schule gegangen sein.«
    »Ja. Ich glaube, bei meiner Rückkehr in die Festung hattest du schon Raphael die Treue geschworen.«
    Jason bemerkte das leise Zittern, das über Mahiyas Haut lief, als sie von einer Heimkehr sprach, die für das junge Mädchen eine furchteinflößende Erfahrung gewesen sein musste. Er entfaltete seinen Flügel gerade so weit, dass er ihren streifte – eine solche Intimität hatte sie ihm eigentlich nicht gestattet, und wenn er darüber nachgedacht hätte, hätte er die Bewegung sicher nie ausgeführt. Aber anstatt zurückzuweichen, entspannte Mahiya sich.
    »Schön, endlich deine Bekanntschaft zu machen«, sagte sie zu Venom, und echte Wärme lag in ihrem Ton. »Neha sagt immer, du würdest zu den Schöpfungen gehören, die sie mit dem größten Stolz erfüllen.«
    Venoms Grinsen sagte alles, seine nächsten Worte waren an Jason gerichtet. »Essen wir zusammen?«
    »Komm später zu Mahiyas Palast.«
    »Bis dann.« Wieder küsste er Mahiya die Hand, dann ging er.
    Jason ließ seinen Blick über Mahiyas Profil gleiten, während sie dem Vampir nachsah. »Du hast ihm, ohne zu zögern, erlaubt, dich zu berühren.«
    »Ich glaube, das war vor allem der Schreck – diese Augen …« Sie schüttelte den Kopf. »Und dann sah ich, dass er dein Freund ist.«
    Ein feiner Riss, und dann zerbrach etwas Fundamentales in ihm.
    Als er nicht antwortete, fuhr Mahiya fort: »Neha hat versucht, diesen Effekt zu reproduzieren, weißt du. Und einige ihrer Erschaffenen haben Ansätze davon, aber sie war nie wieder so erfolgreich damit wie bei Venom.«
    »Es wird ihn freuen, zu erfahren, dass er einzigartig ist«, sagte Jason, während er den Riss begutachtete, den sie in seiner Abwehr verursacht hatte. Der Schaden war tief und eine Reparatur keine einfache Sache.
    Mit leuchtenden Augen lächelte Mahiya ihn an. »Sprichst du jetzt mit den Hofdamen?«
    Er ließ sich mit seiner Antwort so lange Zeit, dass ihr Lächeln verblasste und ihre Miene sich verkrampfte. Er wusste, dass er sie wieder berühren würde, wenn auch nur die kleinste Ermutigung von ihr ausginge. Sein Köper sehnte sich nicht nur nach diesen Empfindungen, sondern auch nach dem Geheimnis und der unerklärlichen Süße, die Mahiya verkörperte, wenn sie ihre Schutzmaske fallen ließ.

18
    Mahiya sah Jasons schwarz geflügelter Gestalt nach, als er sich in den Himmel emporschwang. Von dem Ausdruck, den sie in seinen Augen erblickt hatte, standen ihr noch immer die kleinen Härchen auf den Armen zu Berge. Der Grund für diese instinktive Reaktion war nicht etwa Schreck oder Angst, sondern eine Leidenschaft, die über rein körperliches Verlangen hinausging. Jason faszinierte sie auf vielen Ebenen. Er glich einer rohen Holzfigur mit Ecken und Kanten, ein schöner Mann, den – das spürte sie – noch nie eine Frau auch nur versucht hatte, zu zähmen.
    Und wenn das jemals geschehen sollte, wäre es eine Schande. Seine Wildheit war ein

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