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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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erwachsene Frau. Du kannst dich dazu entschließen, dich nicht zu erinnern, wie du es zweifellos getan hast, aber so etwas sollte aus freier Wahl geschehen, nicht aus Schwäche”
Um wieder nach draußen zu gelangen, mußten sie durch den Flur vor dem Kommunikationsbüro gehen, dem „Irrenhaus”, wie Magda es genannt hatte. Bethany kam herausgeschossen und wäre fast mit Jaelle zusammengestoßen.
„Oh, Jaelle! Ich wollte gerade zum Nachrichtendienst hochgehen und dich suchen - Montray braucht dich in seinem Büro, ich meine den Koordinator. Es geht um ein in den Kilghardbergen abgestürztes Flugzeug von Vermessung und Erkundung, es sind Feldagenten da, um mit den V-und-ELeuten zu sprechen, Peter mußte auch hin, und du sollst auf der Stelle kommen.”
„Ich gehe, sobald ich Mutter Lauria ans Tor gebracht habe”, antwortete Jaelle auf casta, was Bethany, wie sie wußte, gut sprach, und stellte sie vor. Mutter Lauria begrüßte sie freundlich und wandte sich dann an Jaelle. „Was ich noch sagen wollte: Wir würden uns freuen, wenn du bei deinem Besuch im Gildenhaus ein paar von deinen Kameradinnen mitbringen würdest. Es ist nicht recht, daß Frauen durch Sprache und Sitten getrennt werden. Das sind Unterschiede, die mehr für Männer von Bedeutung sind.” Jaelle dankte ihr, konnte sich Bethany aber nicht im Gildenhaus vorstellen, nicht einmal als Besucherin. Sie rief über die Schulter zu Bethany zurück: „Ruf Cholayna über Interkom an und sag ihr, daß ich gleich ins Büro des Koordinators gehe”
„In Ordnung”, erwiderte Bethany, und Jaelle fuhr mit Mutter Lauria die Rolltreppe hinunter. Die alte Frau meinte stirnrunzelnd: „Mir leuchtet ein, daß Frauen in normalen Röcken auf einer Erfindung wie dieser gefährdet wären. Wirklich, eure Uniformen sind
vernünftiger. Aber, Shaya, meine Liebe, wenn du gebraucht wirst, mußt du dich sofort deiner Arbeit widmen. Ich bin weder verkrüppelt noch so alt, daß ich den Weg aus diesem Labyrinth nicht allein finde”
Jaelle umarmte die alte Frau zärtlich zum Abschied. „Es ist nur so, daß ich mich ungern von dir trenne - ihr fehlt mir alle mehr, als ich anfangs geglaubt habe”, gestand sie.
„Dagegen gibt es ein einfaches Heilmittel. Du mußt öfters zu uns kommen”, antwortete Mutter Lauria. Jaelle stand am Fuß der Rolltreppe und sah der kleinen, stämmigen, entschlossenen Frau nach, die sich ihren Weg durch die uniformierten Leute der Basis bahnte. Sie war so ganz sie selbst, dachte Jaelle, und hier waren sich alle so ähnlich, als hätten sie mit den Uniformen auch gleiche Gesichter angezogen. Dann kam ihr plötzlich eine Erkenntnis, die sie schwindeln ließ…
Jeder einzelne von den Terranern hier auf dieser Basis, die Raumfahrer um die großen Schiffe da draußen, die Techniker unten in der Medizinischen oder oben bei Vermessung und Erkundung oder Kommunikation, die Hafenarbeiter, die hoch oben von dem Turm, auf den Peter sie einmal geführt hatte, um dem Start eines der Schiffe zuzusehen, wie Ameisenscharen wirkten, die Männer und Frauen, die Maschinen reparierten oder den Verkehr auf Monitoren verfolgten, die Raumsoldaten, die das Tor bewachten und für Ordnung in den großen Gebäuden sorgten, selbst jene, die die Wasch- und Reinigungsmaschinen überwachten oder die Tische in den Cafeterias abräumten - jeder einzelne von diesen vielen Menschen, die an Zahl die Einwohner der Stadt Thendara übertrafen, jeder einzelne von ihnen war wie Mutter Lauria eine Person für sich mit eigenen Gefühlen und Gedanken. Wenn sie, Jaelle, sie so gut kennen würde, wie sie Peter und Mutter Lauria und Cholayna kannte, könnte sie sie auch verstehen und ihnen für das, was sie waren, Sympathie oder Antipathie entgegenbringen, nicht nur „Terranan” in ihnen sehen. Warum ist mir das nie zuvor eingefallen? Wie angewurzelt stand sie am Fuß der Rolltreppe, bis eine Raumsoldatin in schwarzem Leder, die eilig die Stufen hinuntersprang, sie zur Seite schob.
Jaelle sah ihr nach und dachte: Sie ist eine Kämpferin, sie würde sich freuen, von uns, den Amazonen, zu erfahren. Wie kann ich Kontakt mit ihr bekommen und Freundschaft mit ihr schließen?
Welche Ausbildung mag bei den Terranern eine Frau dazu bringen, sich für dieses Leben zu entscheiden? Die Polizistin geriet außer Sicht, und plötzlich war Jaelle überzeugt, diese Frau gehörte zu den Leuten, die ihr gefallen würden. Sie wünschte, sie könnte ihr bei ihrem dienstlichen Gang folgen… Und in diesem

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