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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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großen, hellhaarigen Mann Ausschau. Hier war der Rauch dicker, er stieg von dem anderen Hang hoch, und sie konnte kaum etwas sehen. Hastig fragte sie einen Mann: „Wo ist Dom Ann’dra? Eine Nachricht von Lord Damon…” Der Mann zeigte hustend auf eine dicke Rauchschwade, und
Magda stürzte sich hinein. Jemand schrie ihr etwas nach, aber sie konnte die Wörter nicht unterscheiden. Jetzt sah sie undeutlich einen großen Mann mit einem breitrandigen Hut. Er hatte helles Haar und maß weit über sechs Fuß.
„Dom Ann’dra?” rief sie, und der Mann drehte sich um. „Ich hatte befohlen, niemand solle mir folgen…”
„Eine Botschaft von Lord Damon”, sagte Magda schnell, trat näher, hustete und wiederholte dann, was ihr aufgetragen worden war. Die Augen tränten ihr vor Qualm. Dom Ann’dra fluchte wütend.
„Er hat natürlich recht, aber ich hatte gehofft, wir könnten die Weiden hier oben retten. Die Pferde werden in diesem Sommer Hunger leiden! Gut, lauf wieder nach unten, so schnell du kannst, und sag ihm, die ganze Mannschaft wird in einer halben Stunde dort sein. Verstanden?” Magda nickte. Sie mußte so husten, daß sie nicht sprechen konnte. Ann’dras Gesicht, vom Rauch geschwärzt, nahm einen besorgten Ausdruck an.
„Du mußt so schnell wie möglich aus dem Rauch hinaus, Junge. Komm hier entlang..” Er führte sie zurück zu den Arbeitern, nahm den Hut ab und schwang ihn mit weiten Bewegungen.
„Zurück, Männer, zurück, Lord Damon braucht uns weiter unten - Raimon, Edric, ihr alle, nehmt die Werkzeuge und lauft hinunter .. ” rief er, und plötzlich nahm seine Stimme einen neuen, warnenden Ton an.
„He! Seht da drüben! Laßt alles fallen und rennt das Feuer ist durchgebrochen!” Entsetzt sah Magda eine Flammenwand aus dem Nichts hochspringen und brüllend auf die kleine Senke zurasen, die sie auf dem Weg nach oben durchquert hatte. Schon war der dicke, erstickende Qualm überall, und als sie loslaufen wollte, wurde sie von einem Hustenanfall überwältigt. Sie stolperte und fiel. Dann wurde sie von starken Armen hochgehoben und in reinere Luft getragen. Dom Ann’dra setzte sie eine Minute später ab und starrte sie an.
„Allmächtiger Gott!” stieß er hervor - auf Terranisch! Auf Magdas erstaunten Blick hin schüttelte er den Kopf und fuhr in der Bergsprache fort: „Ich meine - wir müssen uns beeilen. Hast du etwas, das du dir übers Gesicht binden kannst?” Magda riß ein Stück von ihrer Unterjacke ab; jetzt war nicht der Augenblick, an Schicklichkeit zu denken. Der Rauch war sowieso so dick, daß man nichts sehen konnte.
„Gut” Er nahm ihre Hand. „Hab keine Angst, ich lasse dich nicht zurück. Aber du mußt mir vertrauen. Vielleicht wirst du ein bißchen angesengt, aber das ist besser, als wenn du fürs Abendessen des Teufels gebraten wirst. Halt dich fest, los!” Hand in Hand rannten sie direkt auf eine Stelle zu, die der Mittelpunkt des Feuers zu sein schien. Magda wurde von einer Hitzewelle getroffen, sie roch ihr sengendes Haar und spürte den Schmerz in ihren Fußsohlen. Sie hörte sich selbst schreien, aber sie rannte weiter, und der große Mann hielt ihre Hand mit festem Griff. Endlich hatten sie Flammen und Rauch hinter sich. Sie husteten und würgten und rangen nach Luft. Magda strömten die Tränen übers Gesicht. Plötzlich wurde die Welt dunkel, und sie glitt zu Boden.
„Ferrika!” hörte sie Dom Ann’dras Gebrüll. „Ist die Heilerin da unten? Nicht? Dann schickt irgendwen hier herauf, und zwar schnell! Wir müssen den Jungen sofort hinunterschaffen, er hat sein Leben riskiert, um durchzukommen.. ” Magda fühlte sich hochgehoben; er schob seine Arme unter ihre Schultern und Knie, als sei sie ein Kind. Er holte Atem, starrte verblüfft auf sie nieder und sagte im Flüsterton: „Guter Gott, es ist ein Mädchen!”
Magda bat zitterig: „Nicht… ich bin in Ordnung… setzen Sie mich ab…” Er schüttelte den Kopf. Erst jetzt merkte sie, daß er immer noch Terranisch sprach. „Absetzen? Teufel, die Stiefel sind Ihnen an den Füßen verbrannt! Und wer sind Sie überhaupt?”
„Ich bin eine Freie Amazone aus Thendara…”
„Ja”, meinte er leise und musterte sie skeptisch. „Das sagen Sie. Und wer, zum Teufel, sind Sie wirklich? Nachrichtendienst, was?” Aus der geschwärzten, speckigen Masse, die sein Gesicht war, flammten seine Augen wie Stahlspäne im Feuer. „Wer Sie auch sein mögen, Sie haben Mut für drei, Mädchen. Aber mit diesen Stiefeln

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