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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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bei dem anderen. Als sie sich seufzend aufrichtete, wirkte sie erleichtert. Magda dachte an Lady Rohana, wie sie sich konzentriert über Jaelles schreckliche Wunde gebeugt hatte, ohne sie zu berühren. Laran? „Nicht so schlimm, wie ich dachte”, erklärte Ferrika, „aber auch nicht oberflächlich. Die Haut ist verbrannt, die Muskeln sind nicht ernsthaft beschädigt. Hättest du vernünftige Stiefel getragen, wäre gar nichts passiert. Ich lege dir jetzt einen Verband an.” Sie wandte sich an Camilla. „Sie muß getragen werden, sie darf auf diesen Füßen keinen Schritt tun” Die Tränen liefen Magda übers Gesicht. Sie hielt es für eine Nachwirkung des Rauchs. „Ich bin hergekommen, um zu helfen, und jetzt bin ich eine Last…”
„Du bist ehrenvoll verwundet”, brummte Camilla. „Wir werden für dich sorgen”
Ferrika suchte in ihrer Medikamententasche. Sie sah der, die Marisela stets bei sich trug, sehr ähnlich. „Wasche ihr Gesicht mit dieser Lotion, Camilla, während ich ihre Füße verbinde. Aber auch mit den Verbänden darf sie nicht laufen, und wir müssen für sie ein Paar Stiefel von einem der alten Männer im Lager entleihen, dem es nichts ausmacht, barfuß zu gehen.” Magda holte scharf Atem. „Ich hatte vergessen - ich habe eine Nachricht für Lord Damon…”
„Sag sie einer der Frauen”, meinte Ferrika, „denn du wirst mit diesen Füßen nirgendwohin gehen”
Magda teilte die Botschaft Rafaella mit, die nickte und davoneilte. Sie legte sich zurück. Ferrika bestrich ihre Füße mit einer scharf riechenden Kräutersalbe, und Magda schloß die Augen und versuchte, den Schmerz zu ignorieren. Zuletzt wurden dicke, lockere Verbände angelegt. Camilla wusch ihr das Gesicht behutsam mit der kühlenden Lotion.
„Armes Kind, als die Rauchwolken dich einschlössen, glaubte ich sicher, du seist tot - ich dachte, ich hätte dich verloren. Margali.. ” wiederholte Camilla heiser und drückte Magda fest an sich. Zu ihrem Schreck sah Magda, daß die Ältere beinahe weinte. Camilla zeigte selten Gefühle. Ferrika richtete sich auf und sagte: „Ich muß zurück an die Schneise, dort brauchen andere meine Fähigkeiten.” Camilla wollte mit ihr gehen. „Auch ich muß zurück…”
„Du bleibst hier”, befahl Ferrika. Camilla sah sie ärgerlich an.
„Für was hältst du mich?”
„Ich halte dich für zu alt, um diese Arbeit zu tun. Du hättest gar nicht erst herkommen sollen”, erwiderte Ferrika. „Im Lager bei den Frauen wirst du von größerem Nutzen sein”
„Lieber möchte ich zwischen Kühen arbeiten!” erklärte Camilla geringschätzig und ging, bevor Ferrika ein weiteres Wort sagen konnte. Ferrika sah der alten emmasca seufzend nach.
„Ich hätte sie besser kennen müssen. Camilla muß immer stärker sein als jeder andere, ob Mann oder Frau! Bleib hier, und ruh dich aus, Margali” Auch Ferrika entfernte sich. Magda legte sich auf der Decke zurück. Das Stechen in ihren Füßen hatte nachgelassen, war aber immer noch so stark, daß sie zitterte. Nach einer Weile ging es
in einen dumpfen Schmerz über. Magda war allein bis auf eine Frau, die sich auf der anderen Seite des Lagers um das Kochfeuer kümmerte, und einen alten Mann, der warm zugedeckt dalag und röchelte. Später kam die Frau, um nach Magda zu sehen. Magda wand sich innerlich, denn sie dachte an die Verachtung, die eine der Frauen ihr gezeigt hatte, aber die Fremde sagte nur: „Ihr müßt mich rufen, wenn ihr etwas braucht. Noch Tee?” Magda war sehr durstig und trank noch einen Becher von dem heißen, sauren Kräuteraufguß leer.
„Ich hörte, jemand habe Brandwunden davongetragen, aber ich nahm an, es sei einer der Botenjungen”, erzählte die Fremde und wies mit dem Kopf auf den alten Mann. „Für Vater Kanzel ist der Rauch heute vormittag zuviel geworden, aber er braucht nichts weiter als Ruhe. Was hat sich sein Sohn nur gedacht, daß er den alten Mann hat kommen lassen? Ich muß gehen und mich ums Abendessen kümmern - Ihr seid eine der Entsagenden aus Thendara, nicht wahr?”
Magda nickte, und die Frau fuhr fort: „Ich habe eine Schwester im Neskaya-Gildenhaus. Eine Eurer Schwestern arbeitet am nächsten Feuer, mit ihr werde ich den Platz tauschen, damit sie herkommen und in Eurer Nähe sein kann.” Sie ging fort, und eine Minute später kam Keitha zu Magda.
„Also du bist es, die verletzt worden ist?” Keitha beugte sich über sie. „Das ist eine nette Frau, die mich hergeschickt hat. Sie sagt, ihre

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