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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Keithas Schüchternheit wenig Geduld.
Camilla brummte: „Aber es stimmt, die Männer sind längst nicht so schlimm wie die Frauen. Haben die Männer es einmal in den Kopf bekommen, daß wir bis an die Grenzen unserer Kraft schuften und keine Sonderrechte in Anspruch nehmen, akzeptieren sie uns. Das tun die Frauen nie. Sie fürchten, wenn wir Seite an Seite mit den Männern arbeiten, gefährden wir ihren privilegierten Status. Wie können sie ihre Ehemänner davon überzeugen, daß sie zart und schwach sind, wenn wir sie Lügen strafen? Keitha glaubte, eine leichtere Aufgabe zu bekommen als wir, weil sie nicht kräftig genug ist…”
„Wirfst du mir vor, ich hätte mich gedrückt?” fuhr Keitha auf.
„Nein, Eidestochter. Du hast ebenso wie wir getan, was du konntest. Aber es schadet nichts, daß du dies Erlebnis hattest. Ich möchte tausendmal lieber der Feindseligkeit von Männern als der von Frauen begegnen. Du wirst auf eine viel schwerere Probe gestellt als wir. Keine Frau hält mich für eine Gefahr, wenn ich neben ihrem Mann arbeite…” setzte sie bitter hinzu. Magda betrachtete die hagere, narbenbedeckte emmasca und sagte sich, daß Camillas innere Wunden ebenso brennen mußten wie die äußeren. „Du jedoch bist jung und hübsch, du könntest, wann immer du wolltest, einen Gatten oder Liebhaber finden. Die Frauen verzeihen mir, daß ich dem entsagt habe, was ich, wie sie glauben, doch nie bekommen könnte. Dir werden sie nie verzeihen, und es ist vielleicht nur gut, daß du das jetzt und nicht erst später erfahren hast”
Der nächste Morgen kam mit Nebelnässen. „Laßt uns beten, daß es das Feuer löscht”, meinte Camilla grimmig und zog sich die Stiefel an. „Margali, Kind, laß mich deine Hände sehen” Beim Anblick der Blasen sog sie scharf die Luft ein. „Hier hast du Salbe, die die Haut ein bißchen härter machen wird” Sie paßte auf, daß Magda sich die Hände eincremte, bevor sie die Handschuhe überstreifte. Die Frauen
stellten sich mit den Männern um das Frühstück an, Schüsseln voll dickem, körnigem Brei, mit Zwiebeln und Kräutern gekocht. Kübel mit Bier und Eimer mit einem heißen Korngetränk standen bereit. Es fielen wieder Bemerkungen, aber Magda hielt den Blick gesenkt und tat, als höre sie sie nicht. Camilla andererseits lachte und scherzte mit den Männern. Offensichtlich kannten und respektierten sie viele von ihnen. Sie erzählte Magda, daß sie im letzten Grenzkrieg an ihrer Seite gekämpft habe. Als Magda sich auf ihren Platz begab, den sie in der Reihe neben Felicia hatte, rief ein Mann leise: „He, ihr Hübschen, was habt ihr mit diesem alten Schlachtroß zu schaffen? Wie hat sie es gemacht, hat sie euch zu fassen bekommen, bevor ihr wußtet, was euch entgeht? Kommt her zu uns, und wir werden viel Spaß miteinander haben…”
Magda starrte geradeaus und ignorierte das Gerede. Sie hatte eine Hacke, die zu kurz für sie war, und bat Felicia, die kleiner war als sie, mit ihr zu tauschen. Gerade wollten sie sich an die Arbeit machen, als ein Mann den Hang heruntergerannt kam.
Er war klein und schlank, hatte dunkelrotes Haar und trug einen Mantel in Orange und Grün. „Das Feuer ist da oben über die Schneise gesprungen!” rief er. „Geht nicht da hinauf! Kehrt um und ruft die Männer zusammen, holt die Karren, wir müssen das Lager nach weiter unten verlegen…” Die Männer murmelten miteinander. „Das ist Lord Damon”, war zu hören, und alle beeilten sich, zu tun, was ihnen geheißen worden war. Magda wurde angestellt, Lebensmittel und Decken auf einen Wagen zu stapeln, und als sie sie zu Felicia hochreichte, sah sie, daß der Mann, der Lord Damon genannt worden war, jetzt leise in besorgtem Ton mit den Gruppenführern sprach und dabei mit einem langen Stock Landkarten auf den Boden zeichnete. Jemand reichte ihm einen Krug Bier, er nahm einen Schluck oder zwei, spülte sich den Mund aus und spuckte auf den Boden, hustete, leerte den Krug und bat um einen neuen. Seine Kleider waren, wenn auch fein, so doch schmutzig und zerknittert, als habe er in ihnen wie die anderen auf dem Boden geschlafen. Seine Stimme klang heiser vor Erschöpfung und Rauch.
„Glotze nicht”, befahl Camilla ihr scharf. „Geh zu dem anderen Wagen hinüber und führe die Pferde weg. Paß auf, daß sie nicht durchgehen!” Magda kletterte den Abhang hinunter, die Hand am Zaum des ihr nächsten Pferdes. Die Tiere, die das Feuer rochen, schnaubten und stiegen im Geschirr, scheuten und

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